Befreiungsschlag ?
Hallo Bloggs. Es war das Spiel Numero eins nach Trainer Matarazzo und es war die bislang beste Chance auf einen Sieg. Denn schließlich empfing man den Tabellenletzten VfL Bochum und wenn nicht jetzt, wann dann? Aber, die Hausherren hätten bei einer erneuten Heimpleite die Plätze tauschen und selbst das Schlußlicht ans Vereinsheim beim Neckar hängen können.
Zuallererst. Die Roten gewannen mit 4:1 und konnten sich vorerst etwas Luft und Zeit verschaffen. Die drei Punkte waren unterm Strich verdient, beruhigte die Gemüter und bei einem Pokalheimspiel gegen Zweitligaschlußlicht Arminia Bielefeld sollte nun der "goodfeel" Moment ausgebaut werden. Denn das muss man zu Borussia Dortmund.
Allerdings war das Match bei weitem nicht so klar, wie es das Resultat hergibt. Die blitzschnelle Führung per Strafstoß veranlaßte die Hausherren zu einer passiven Phase, welche Bochum aber nicht nutzen konnte. Das 2:0 für den VfB beruhigte nur vorübergehend, denn danach übernahm der Club aus dem Ruhrpott das Geschehen und kam durch eine Slapsticknummer zum 2:1. Die Verunsicherung der Roten war zu spüren und zu sehen. Aber selbst der Pausenpfiff änderte dies nichts. Schlafmützigkeit und unglaubliche Fehler im Aufbau aus der Abwehrkette heraus ermöglichte Bochum mehrere Chancen zum Ausgleich. Mal ehrlich, gegen fast jeden anderen Gegner wäre in diesem Spielabschnitt das Spiel gekippt. Der richtige Gegner zum richtigen Zeitpunkt. Die Gastgeber fanden kaum statt und erst das 3:1 durch Silas beendete das Zittern. Endlich mal schnell, mal direkt, mal mit Zug zum Tor. Das 4:1 wurde dann von der Verletzung von Mavropanos überschattet, im allgemeinen Trubel hatten seine Mitspieler diesen Vorfall zunächst nicht bemerkt. Es waren bange Momente und der ansonsten überschwängliche Torjubel wurde verschoben. 4:1 und fast, aber nur fast das 5:1.
War es der Befreiungsschlag? Wohl nicht. Mehr als drei Punkte gibt's eh nicht. Es war aber immerhin ein kleiner Schritt aus der Ergebniskrise. Zunächst muss man die Personalsituation abwarten, das Pokalspiel ebenfalls mit einem Sieg bestreiten. Die Unsicherheiten in allen Mannschaftsteilen waren unübersehbar, aber hexen kann ein neuer Trainer auch nicht. Und der soll bekanntlich noch in dieser Woche vorgestellt werden Angeblich jemand, den keiner auf dem Radar hatte. Bin gespannt. Auf jeden Fall ist der VfB Stuttgart im Herbst 2022 ein Fall für Überstunden im Athletikbereich, für Schulungen in taktischem Verhalten und für Therapiestunden auf der Coach, denn das Nervenkostüm mancher Angestellten ist dann doch noch sehr dünne. Und unseres auf den Rängen auch. Liegen wir am besten dazu.
Hä, BvB? Optisch nicht schlecht, aber ungewohnt. Ich schätze, das hat bundesweit für Irritationen gesorgt, vermutlich auch bei den Bochumer Fans. Im Prinzip ja ok, die Farben der Stadt Stuttgart zu zeigen und damit die Verbundenheit zu demonstrieren. Aber halt erklärungsbedürtig.
Zum ersten Mal in dieser Saison gab es Grund zur geteilten Freude. Ein viel zu seltenes Gefühl. Im Hintergrund der "Stadionknast", so die Spötter.
Keep the faith.
RaMü
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