Zufrieden heimwärts

Hallo Bloggs,

es war ein Gefühl wie nach dem Besuch eines All you can eat - Restaurants in den USA. Man war rundum satt und zufrieden. So zumindest war es bei mir oder uns. Aber als urschwäbische Oberbruddler fragte man sich reflexartig, warum nicht immer so? Natürlich ergibt eine positive Grundeinstellung, gepaart mit Siegeswillen nicht immer einen Dreier, aber man hat das positive Feeling, alles gegeben zu haben.

Der Sieg gegen den SV Werder Bremen brachte das Sunshinefeeling an den Neckar zurück. Volles Haus, Sommerklamotten im April, ein Sieg und eine laute, prall gefüllte Gästeecke, was will man mehr. Die norddeutschen Wochen sind nun vorbei, der Klassenerhalt nun auch mit dem altmodischen Rechenschieber nicht mehr zu nehmen. Es kehrte ein Stück Romantik zurück, die Cannstatter Kurve mit voller Kehle, der Rest machte mehr als beschwingt mit. Die Roten in der ersten Halbzeit mit Power und deutlichem Siegeswillen und unser "Chrischdian" machte den Ex-Terodde, Flanke Insua + Kopfball = Tor. So einfach und doch so produktiv. Man spürte und man dankte es. Die soziale Medienschelte scheint wohl voll angekommen, der VfB im Vorwärtsgang. Leider fiel vor dem Pausenpfiff dann kein Treffer mehr und die Norddeutschen kamen, und zwar gewaltig. Die rund zwanzig Minuten in der zweiten Halbzeit erinnerten an die mißglückten Auftritte gegen H96 und den HSV, man wollte das Ding über die Zeit retten, irgendwie. Aber dann schlüpfte Trainer Korkut aus seiner Haut und entpuppte sich als Wechselmonster. Wechsel nach Wechsel, Umstellung nach Umstellung im System. Die Fans waren verwundert und verwirrt, zumindest in einem Fall glaube ich an eine Korrektur, erst mit Donis für Thommy machte der zuvor durchgeführte Wechsel Öczan für Ginczek wieder Sinn, dann herrschte wieder Struktur im Spiel. Zum Ende verpasste der VfB die vorgezogene Entscheidung, erst in der Nachspielzeit machte Öczan den Deckel zu, 2:0. Diesmal fiel das Tor auf der richtigen Seite. Das Publikum war fast euphorisch, so einfach ist es. Ein Sieg mit Wille und schon steht der Kessel kopf. Warum nicht immer so? Warum nicht immer Einsatz? Zum Schluß noch ein paar Worte zum System. Eigentlich erspare ich mir Kritik, dafür gibt es Experten. Trotzdem, ich würde in den letzten Spielen mal den Donis von Anfang bringen. Die Sache mit unseren beiden "Großen" im Sturm ist langsam durchschaut, zumal beide Spieler nicht unbedingt zu den Sprintern gehören. Warum in Lev nicht mal was Neues versuchen? Aber dafür haben wir ja den besten VfBtrainer der letzten Jahre, ausgenommen der zweiten Liga. Im Prinzip war der Klassenerhalt ja schon nach dem HSV-Spiel klar, aber jetzt haben wir es schriftlich: Die Roten empfangen auch in der nächsten Saison ..... Red Bull. Es gibt Schlimmeres.

Keep the faith.

RaMü