Stand up for the champions !

  Hallo Bloggs,

immer wieder hieß es, "Stand up for the Champions", das war aber schon reichlich viel Action an diesem denkwürdigen Nachmittag, denn ManCITY erwischte ausgerechnet beim "trophy lifting" Spiel nicht gerade den besten Tag. Es war alles angerichtet. Das Wetter bescherte einen Himmel in den Vereinsfarben, die Zuschauer in bester Erwartung, die Feuerwerk schon vorbereitet. Das Blöde an solchen Spielen ist aber immer der Gegner und manchmal auch der "innere Schweinehund". Nach 2012 und 2014 ist es nun die dritte Meisterschaft in der "Neuzeit" von CITY und es fehlte diesmal einfach die Spannung. Im Prinzip stand der Titel seit März fest, es war nur noch eine Frage der Zeit. Das galt auch für diesen Tag, es war das vorletzte Heimspiel. Manager Pep Guardiola hat versprochen, an den letzten beiden Heimspielen den gesamten Kader zu bringen und so geriet das Match speziell in der zweiten Halbzeit zum munteren Wechselspiel. Dabei hatte Gegner Huddersfield mit seinem deutschen Trainer Wagner durchaus noch nicht abgeschlossen, schließlich benötigte der Aufsteiger noch Punkte im Kampf um den Klassenerhalt. Bei ManCITY war etwas die Luft raus, obwohl man die zwei Spiele zuvor nochmals gewonnen hatte, mit 9:1 Toren. Aber ausgerechnet heute wollte es nicht klappen. Es war erst die dritte Begegnungen in zwei Jahren für die Guardiolatruppe, in der kein Treffer erzielt wurde. So wurde es nicht das erhoffte, berauschende Fussballfest.

Ich hatte denselben Platz wie bei den beiden letzten "trophy lifting" Matches, Block 140. Das ist ein Familienblock und daher dementsprechendes Publikum. Gemischt eben. Das Spiel begann recht munter und der Meister hatte zwei Chancen, welche aber nichts einbrachten. Huddersfield brachte den vollen Support mit und zeitweise übernahm man sogar das Geschehen, ohne aber auf dem Feld richtig gefährlich zu werden. Großzügig gesagt könnte man es sogar als Derby bezeichnen, mit dem Zug fährt man nur eine halbe Stunde, aber es wäre nur ein weiterer Pressehype. Denn Town ist erst in der letzten Saison überraschend aufgestiegen und in den vergangenen Jahrzehnten ist mancher Fan ab und zu nach Manchester gefahren, "richtigen" Fussball zu schauen. Der Club ist außerhalb der Stadt wenig bekannt, erst die letzte Saison brachte die "Terriers" ins Rampenlicht. Kurzum, für ein Derby fehlt die Vergangenheit.

Manchmal geriet das Spiel zum Langweiler, CITY sichtlich bemüht aber irgendwie fehlte auch der letzte Wille, das Ding zu reißen. Town wurde immer sicherer und benötigte ab und zu Glück, das aber auch verdient war. Die Stimmung sank und manchmal war es ganz ruhig, man hatte sich mehr erhofft. Der Gästeanhang konnte sein Glück kaum fassen, 0:0 zur Halbzeit. Aber auch danach wurde es für die "Citizens" nicht unbedingt besser. Sane' erwischte einen rabenschwarzen Tag, Silva ging irgendwann komplett unter und de Bruyne konnte auch nicht unbedingt glänzen. Huddersfield gab im gesamten Match nur drei Torschüße ab, CITY dominierte ohne echte Power.

Man probiete zwar alles, aber nichts gelang. So blieb es beim etwas mauen Unentschieden, welches die Gäste überschwänglich feierten. Es war ein unerwarteter Punktgewinn, die restlichen Spiele bei Chelsea und dann gegen Arsenal sind ebenfalls nicht einfach. Kurz vor dem Schlußpfiff wurde die Anzahl der Sicherheitskräfte deutlich erhöht, der erwartete Platzsturm sollte verhindert werden. Und tatsächlich, man konnte es zumindest reduzieren. Zwar durchbrachen viele die Sperrketten, aber nicht in unserem Eck. Hier waren viele Familien und daher das "Potenzial" nicht vorhanden. Auch hier galt, es war mau.

Der ganze Spuk dauerte aber nicht lange, dann trollte man sich wieder zurück auf die Plätze. Nun begann der Aufbau für die Feier und es zog sich doch. Zwischendurch gab es Livemusik einer Combo und man vertrieb sich die Zeit mit dem Anschauen der bislang 102 erzielten Tore. Die Anzeigetafel präsentierte allerhand Clips und dann war es endlich soweit, "trophy lifting" war angesagt. Es war das Übliche: Feuer, Konfetti, Luftschlangen und dröhnende Musik, die Freude kochte aber nur kurz über. Allerdings war es aber auch schon recht heiß, zumindest für englische Verhältnisse. Später habe ich in den Nachrichten gesehen, wie der Pokal schon vor der Übergabe vom Podest gefallen ist. Das hat zum Tag gepasst. 

Das Team hat man vor lauter Rauch und Qualm zeitweise nicht gesehen, aber dann kam die Runde durch das Stadion. Und da habe ich nochmals ein Jahr zurück gedacht, als der VfB aufgestiegen ist. Warum ging das am Neckar nicht? Die Spiele zeigten den Pokal und schossen Bälle ins Publikum. Ganz gemächlich und voller Freude. Meisterfeier eben.

Eine zweite Runde war nicht geplant, denn kaum waren die Spieler auf dem jeweiligen Block durch leerte sich der Ground. Die Interviews und privaten Gruppenphotos wurden nach der Runde inmitten des Spielfeldes gemacht und erst ganz zum Schluß erfüllten wenige Ersatzspiele Autogramm und Selfiewünsche. Ich drückte mich dann noch ein wenig herum, schließlich hatte ich genügend Zeit.

Die Ordner waren sehr geduldig, auf den Oberrängen gingen schon die Putzkolonnen durch. Das schöne Wetter trug seinen Teil bei und dann machte ich mich wieder auf den Weg zum Bahnhof und fuhr mit einem total überfüllten Zug voller Forestfans zurück nach Stockport. Nottingham spielte in Bolton und da muss man bekanntlich in Manchester umsteigen. Die erste Aktion auf dem Zimmer war: DUSCHEN!

Weitere Bilder unter: Champions-06-05-2018

Keep the faith.

RaMü