Croeso i Caerdydd

Hallo Bloggs,

  WILLKOMMEN in Cardiff. Die obige Überschrift ist walisisch und ist logischerweise die Landessprache. Allerdings sprechen in der Hauptstadt Cardiff nur noch rund 30 % diesen Dialekt, das Englisch habe ich auf jeden Fall besser verstanden als in Schottland. O.k., ich nur zwei Tage dort, aber ich habe kaum diese wunderbare Sprache gehört.

Cardiff ist eine wunderbare Stadt. Mit nur 350.000 Einwohnern ist es nicht allzu groß, alle Sehenswürdigkeiten sind gut zu Fuß zu erreichen. Die Distanz zwischen City und der Cardiff Bay bewältigt man am besten mit dem Water-bus. Die Cardiff Bay ist die Gegend im ehemaligen Hafen. Im Jahre 1800 lebten hier nur ungefähr 2000 Leute, aber der Bergkohleabbau beförderte das verschlafene Städtchen schnell zum größten Kohlehafen der Welt. Die Familie Bute machte eine "Wahnsinnskohle" in beiden Sinnen und war mächtiger als der Bürgermeister. Mit dem Untergang der Kohle erlebte auch Cardiff den Absturz, ganz Wales wurde zum Armenhaus. Das förderte die Auswanderung nach Amerika und der Rest verbrachte schlimme Zeiten. Erst mit EU-Geldern folgte der Aufschwung, Cardiff ist seit 1955 die walisische Hauptstadt. 

Die Cardiff Bay mit der norwegischen Kirche und dem roten Pierhaus im Hintergrund.

Die Verladewerften sind längst in den Außenbecken. Die Cardiff Bay von heute ist ein reines Vergnügungscentrum mit Yachthäfen, einem angrenzenden Naturschurtgebiet und Sportarenen.

In der Stadt selbst ist das Principality Stadium zunächst der "eyecatcher". Liegt auch wunderschön am River Taff und ist mit dem "water-bus" gut zu erreichen.

Das Stadion war Gastgeber des Champions League Finales 2017 zwischen Real Madrid und Juventus Turin. Zusätzlich finden hier die Heimspiele der Nationalmannschaften in Sachen Fussball und Rugby statt. Schade: am Samstagabend wäre ein Heimspiel im Rugby gegen South Africa gewesen.

Der Bute Park grenzt an das historische Highlight an. Hier kann man mehrere Meilen am Stück wandern.

Das Herzstück von Cardiff ist ohne Zweifel die Burg.

Daneben findet man das historische Rathaus und die "law courts".

Der Eingang zur Burg ist mitten in der Stadt. Eindrucksvoll und sehr gut erhalten.

Der Kern ist die normannische Burg, erbaut im 11. Jahrhundert. Die Eroberer aus Frankreich mussten sich in solche Festungen zurückziehen und waren ständigen Angriffen ausgesetzt. Erst nach rund zwei Jahrhunderten vermischten sich die Normannen und die einheimischen Waliser.

Vom Nordtor hat man einen guten Überblick über das gesamte Innengelände, hinten rechts ist das Principality Stadium gut zu sehen. In Cardiff ist alles eng beisammen.

Lord Bute errichtete dann im 17. Jahrhundert das Herrenhaus und veränderte das Aussehen der nun zunehmend verfallenen Festung. Als Gefängnis hatte es ausgedient, die moderne Kriegsführung bevorzugte offene Feldschlachten und so wandelte sich die ehemalige Trutzburg zum Schloss.

Seine Lordschaft biten zum Tee.

Am Wochenende kommt die Zeit der "party animals". Hier ein Blick in Richtung Bahnhof.

Und nun: Hwyl, good bye, auf Wiedersehen.

RaMü