KDB.

Hallo Bluebloggs,

keine Sorge, ich habe KDB nicht mit KGB verwechselt, dem ehemaligen Geheimdienst der damaligen Sowjetunion. KDB heißt ganz einfach Kevin de Bruyne und damit dürfte der Blutdruck aller Fussballromantiker steigen, und das sind nicht wenige in Deutschland. Das schon fast menschenunwürdige Geschacher um einen Fünfundzwanzigjährigen dient den altgedienten Verteidigern der Sozialromantik als Vorbild, wie weit es gekommen ist. Im Fussball, in Deutschland, in Europa und natürlich in England. In England wurde nicht nur der urreine Kapitalismus geboren, nein in England diktieren sie jetzt die Preise auf dem Markt des runden Leders. "Es geht nur noch ums Geld", so die immer wiederkehrende Aussage. Natürlich. Es geht immer nur ums Geld beim Profisport. Sogar in der untersten Kreisliga bekommen die Lokalhelden schon fünf oder gar zehn Euro pro Trainingseinheit, manchmal zummindest. Sind wir aber nicht alle Teil des Systems, sind wir alle nicht gar Säulen? Schon wer am Montagmorgen am Arbeitsplatz die Ergebnisse des Wochenendes diskutiert, wer sich Fachzeitschriften kauft, wer sich das Trikot "seines" Vereines zulegt, wer gar ins Stadion geht ist Teil dieses Systems. Wir alle, auch du, lieber Leser. Wir alle sorgen ungewollt dafür, dass der Fussball die beliebtetste Sportart der welt ist und bleiben wird. Und das mit großem Abstand und der wird wohl weiter wachsen. Solange eine solche Menschenmasse dieses Spektakel verfolgt, wird auch das Sponsoring und die Werbeeinnahmen unglaubliche Größen erklimmen, solange wird der Cashtsunami in den Fussball andauern. PUNKT.

Ich bin immer wieder überrascht, wie naiv manche meiner Landsleute sind. Seit rund einem Jahr warnen die Verantwortlichen der Buli vor diesem "Jahrtausendvertrag" in Sachen TV in England. Man überliest diese Meldungen und hofft, es wird schon nicht so schlimm werden. So sind wir halt, in der Politik, auch in der Außenpolitik. Wir verschließen die Augen vor den Tatsachen und hoffen, dass der Sturm an unserer Insel der Glückseligkeit vorüberzieht. Dann ist das Entsetzen groß, wenn der Aufprall mit voller Wucht kommt. 

Der Reichtum der englischen Clubs ist eigentlich bekannt. Neben den TV-Geldern kann man sich auf der Insel einkaufen oder gar komplett übernehmen. Das hat bekanntlich Vor- und Nachteile.

Nun zum TV. In England gibt es 16 Millionen Abos fürs Bezahlfernsehen, in Deutschland nur vier. Wenn man die Einwohnerzahlen betrachtet, sind wir Deutschen klar im Hintertreffen. Aber wir wollen ja auch nicht. Englische Clubs flogen schon 1996 nach Fernost und warben für die Premier League. Irgendwann dämmerte es auch der Bundesliga und man organisierte ein Viermannschaftsturnier. Teilnehmer war unter anderem Energie Cottbus.

Toll ! Nichts gegen die Lausitzer, aber es fehlten die großen Zugpferde, die großen Namen. So schnarchte unsere Nation weiter und verlor den Anschluß an die Geldtöpfe. Natürlich garantiert Geld keinen Erfolg oder gar Titel. Es erhöht aber die Möglichkeiten.

Während in good, old Germany die Sportschau anscheinend im Grundgesetz verankert ist, muss man auf der Insel zum Sonntagmorgen auf Fussball im BBC warten. Dann plaudern Gary Lineker und diverse Gäste über die Spiele vom Samstag, spät aber bis zu drei Stunden. Man hat sich die Fans förmlich erzogen, Samstags entweder ins Stadion oder in den Pub, oder im trauten Heim. Egal, bezahlt wird.

In der letzten Saison bekamen die Absteiger Burnley, Hull City und die Queens Park Rangers rund 218 Millionen Euro ausbezahlt, nur TV Gelder. Bayern, WOB und Leverkusen kamen zusammen auf rund 140 €, Fragen?

Speziell ManCITY hat einen weiteren Vorteil, durch die Übernahme ist man im Prinzip der reichste Club der Welt. Das Geld ist echt da, nicht wie bei anderen Topclub in Form von Schuldscheinen, es gibt es wirklich. Man hat sich ein nagelneues Trainingszentrum geleistet, mit 17 Plätzen. Die Infrastruktur ist fast fertig, die Academy holt Titel, jetzt fehlt nur noch der letzte Sprung. Jetzt müssen die Jungs auch mal in der Premier League auflaufen. Das wird noch dauern, dafür holt man sich die jungen Spieler von der Konkurrenz. Sterling, Delph und KDB sind das Ergebnis dieses Denkens, jetzt geht es los.

PS: Ich persönlich hätte statt KDB lieber Ross Barkley von Everton geholt. Er ist auch nur 22 Jahre jung, ist Engländer und etwas günstiger im Preis. Im Prinzip ist der Transfer ja richtig, Maestro Silva kann nicht sechzig Spiele durchspielen, man braucht in dieser qualvoll langen Runde einen großen Kader, vielseitig, brutal breit und stark. Das hat in diesem Sommer wunderbar geklappt, jetzt muss man halt mal wieder "titeln", die Voraussetzungen sind da. Auf dem Platz und auf dem Konto, auf gehts Jungs.

CITY  -  the only football team to come from Manchester

RaMü