MHP-Arena, Stuttgart
 
Hallo Bloggs. Zum Abschluß einer richtungsweißenden Woche empfängt der VfB die Borussia aus Dortmund. Nach dem Auswärtssieg bei der Borussia vom Niederrhein kommt nun jener Club, welcher bei den VfB-Fans beim Haterranking fast schon den FC Bayern ablöst. Vor allem dieses Schmierentheater von Anton mit seinen zahlreichen "Ich liebe Stuttgart" Bekenntnissen ist noch mehr als gut in Erinnerung. Das dürfte knallen, auf dem Feld und auf den Rängen. Zündstoff ist auf jeden Fall genügend vorhanden.
Aber der VfB Stuttgart tut gut daran, sich auf das sportliche Ziel zu konzentrieren. Nach der punktlosen Gala bei Real Madrid ist das ein anderer Wettbewerb. Es ist die Liga, welche nach der Saison entscheidet, ob man auch danach wieder international reisen darf. Und da sind drei Punkte und somit der erste Heimsieg Pflicht. Vamos, VfB.
 
 
WOW. Es war eine Machtdemonstration und zugleich Demontage. Über weite Strecken des Spieles beherrschte der VfB den letztjährigen Champions League Finalisten, aber nur Ligafünften und ließ mit dieser Woche den Fehlstart in der Liga vergessen. Aber nur ein bisschen. Es schmerzt immer noch dieses reichlich blöde 3:3 zuhause gegen Mainz. Nun hat man sieben Punkte auf dem Konto und zumindest die Gewissheit, dass man trotz der Abgänge auch in dieser Saison oben wieder a bissle mitmischen kann.
Ja, ja, die Abgänge. Ich halte nicht viel vom gnadenlosen Auspfeifen von bestimmten Spielern, obwohl es zum Teil aus Fansicht natürlich berechtigt ist. Viel mehr haben alle was davon, wenn man den neuen Arbeitgeber schlägt, und das möglichst deutlich. Das hat Auswirkung auf die Tabelle und nicht eine Dezibelzahl. Gedacht, getan.
 
 
Es ist 16.45 Uhr, das Stadion füllt sich.
 
 
Auch eine Aussage. Ein wenig Bezug auf die aktuelle Situation, eine Ansage für die Zukunft.
 
Schon der Auftakt war vielversprechend, das schnelle 1:0 durch Undav sorgte für Jubel, dem 2:0 durch Demirovic gar Ekstase. Auch danach spielten die Hausherren Katz und Maus, lediglich Schlußmann Kobel, ebenfalls Ex-Stuttgarter verhinderte eine Demütigung bis zur 30. Minute. Danach erlahmte der Angriffsschwung etwas und der BvB konnte durch die Einwechslung von Gittens das Match etwas offener gestalten. Trotzdem, für die Ambitionen des selbsternannten Giganten von der Ruhr war das eindeutig zu wenig, viel zu wenig. Dieses 2:0 war noch schmeichelhaft. Der zweite Spielabschnitt geriet zur Gala von Millot. Sein 3:0 schien die Entscheidung, aber Guirassy erzielte den Anschlußtreffer, ein Tor mit Ansage. Sein Name auf der Anzeigetafel in Stuttgart ist nun wahrlich keine Überraschung, diesmal aber leider auf der falschen Seite. Dafür gab Millot die Antwort, er wurde zum Spiegelbild einer immer stärkeren Stuttgarter Elf, welche den einstig übermächtigen Gegner förmlich pulverisierte. Sein Solo quasi auf der Außenlinie eine Augenweide, der Rückpass zum eingewechselten Tourè vorbildlich. 4:1 und noch kein Ende in Sicht. Der gechippte Ball von Karazor auch ein Ausdruck von Selbstbewußtsein, Tourè war sichtlich überrascht. Das 5:1 durch Muskelmann Undav, ebenfalls nach Pass von Millot dann auch der verdiente Schlußpunkt, besser geht's fast nimmer.
 
 
Schlußpfiff einer atembaraubenden Begegnung. 5:1 gegen Dortmund. Der vierte Sieg in Folge gegen den BvB. Unfassbar.
 
 
Die "gelbe Wand" in Dortmund ist zwar größer, aber die entscheidenden Dinge geschehen immer noch auf dem Platz.
 
 
Und zum Schluß feiert das ganze Stadion. Na ja, nicht ganz.
 
Beim nächsten Heimspiel am Dienstag, 01. Oktober hören wir dann zur ungewohnten Zeit um 18.45 Uhr eine lange vermisste Hymne. Champions League gegen Sparta Prag. Der Wahnsinn geht in die Fortsetzung.
 
Keep the faith.
RaMü.
 
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