Schwamm drüber
Hallo Bloggs. Bei diesem Heimspiel war es wieder da, dieses Gefühl für unseren alten VfB. Mit dem Anpfiff offenbarten die Roten Unkonzentriertheiten, Stellungsfehler und schlampige Pässe, diese Kombination führte folgerichtig zum 0:1 schon in der vierten Minute. Dasselbe Spiel dann rund zwanzig Minuten später. Diesselbe Fehlerkette mündete zur schließlichendlich richtigen Schiedsrichterentscheidung; Strafstoß. 0:2 nach einundzwanzig Minuten, das Publikum war bedient.
Aber es gibt ja auch noch den anderen, neueren VfB. Unverdrossen spielte man weiter, geduldig und sich einer gewissen Stärke und Stabilität bewußt, auch den verschossenen Elfer von Undav verpackte das Team. Seien wir aber ehrlich, einen gewissen Guirassy kann man nicht ersetzen. Irgendwie war aber auch der Wurm drin. Man hatte das Gefühl, es könnte ein gebrauchter Nachmittag werden. Solche Tage gibt es überall, so auch im Fussball. Chancen waren da und Neunationalspieler Führich vollstreckte eine tolle Ablage von Unglücksraben Undav zum 1:2. Hoffnungsschimmer, jetzt geht's los! Kaum hatte das Stadion angefangen, den Gegner "aufzufressen", kam die kalte Dusche. Das 1:3 war der Moment, als dem Match der Stecker gezogen wurde. Aus, vorbei. Aber noch nicht ganz. Der eingewechselte Lewelling schlug mit einer mißglückten Flanke das Leder an die Latte, ein Hoffenheimer bugsierte das Spielgerät ungewollt zurück ins Feld und Undav stand ungewollt oder nicht, genau richtig. Kopfball, Tor, 2:3. Spannung pur, aber der bisherige Powerfussball wollte nicht zurückkehren. Die vielen Auswechslungen störten den Spielfluß der Gastgeber und trotzdem, es hätte zum 3:3 reichen können oder gar müssen. Die beiden letzten Großchancen hatte der VfB, Silas und Anton scheiterten aber am zugegeben sehr sicheren Baumann im Tor der Hoffenheimer. Nicht verwertet bedeutete Heimniederlage.
Also ich habe vor dem Spiel auf ein Unentschieden, 1:1 getippt. Schließlich kann man nicht immer gewinnen und eine Punkteteilung ist keine Niederlage. Hat halt nicht sollen sein. Schwamm drüber. Ärgerlich, mehr aber nicht. Jetzt allerdings droht der nächste Stolperstein. Im DFB-Pokal empfängt der VfB Stuttgart dann Union Berlin. Die klassische Voraussetzung für eine Überraschung. Union meldet zehn Pflichtspielniederlagen in Serie, gefährlich. Irgendwann endet jede Serie. Das Blöde am Pokal ist, wenn Aus dann Aus. Wir wissen das alle. Und es gilt schon jetzt gegen die Schlagzeilen anzukämpfen. "Ohne Guirassy kann der VfB nicht gewinnen". Das gilt es zu verhindern.
Also allein die Choreo hätte drei Punkte verdient. Da war alles noch guten Mutes.
Im Gesamtbild sah dann das so aus. Bin gespannt, wann denn endlich auch die Haupttribüne im Unterrang bestuhlt wird. Im November will man angeblich fertig werden.
Vor dem Stadion ist man schon deutlich weiter. Allerdings finde ich die Anzahl der Einlaßkreuze etwas zu wenig und die Hinweisschilder zu klein. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau.
Keep the faith.
RaMü