Die rote Unruhe beginnt ...

Hallo Bloggs,
also gefühlte 110% der VfB-Fans waren sich nach dem Lastminutesieg in Bielefeld einig, die zwei Heimspiele gegen die echten Kellerkinder aus Wiesbaden und Kiel gewinnen wir, dann kann man beruhigt zum HSV. So der Plan, so die Hoffnung, so die Erwartung. Nach diesen besagten zwei Heimspielen hat sich die Gefühlslage komplett gedreht, erneut ist der VfB die Lachnummer der Liga, schon wieder wurde gepatzt. Konnte man gegen den Aufsteiger Wiesbaden noch die zwar furiose, aber fruchtlose zweite Halbzeit bestaunen, so passierte gegen Kiel fast nichts bis gar nichts. Der absolute Höhepunkt war der Lattenknaller von Silas schon im ersten Spielabschnitt, die zweite Halbzeit war schlichtweg ein Armutszeugniss. Hatte Wiesbaden keine Torchance mehr vor zwei Wochen, so war Kiel in diesem Fall wirklich zu doof für weitere Tore. Eine mittelmäßige Mannschaft hätte die Roten aus dem Stadion geschossen. Und das vor rund 55.000 Zuschauern! Nach dem Abpfiff gab es zum ersten Mal Pfiffe, auch aus der Cannstatter Kurve. Es beginnt zu grummeln und zu rumoren. Es war das bisher schlechtste Match in der Ära von Walter und dieser Mann muss nun sein lasches Team ernsthaft in die Verantwortzng nehmen. Den sonst kommen die Mechanismen des VfB langsam ins Rollen, denn sonst beginnt die Hatz auf den Verantwortlichen.
Wer live da war, hat den Wert eines Holger Badstubers für das Team gesehen. Er ist der eigentliche Chef, die Binde des Kapitäns gehört dem Memminger und sonst niemand. Er grätscht, motzt, kämpft und darf die Fehler seiner Mitspieler ausbügeln. Die Abwehrspieler scheuen den Körperkontakt zum Gegenspieler, einzig Holger fightet. Nach der fragwürdigen gelb-roten Karte brach das Chaos aus, Kiel konnte nur kein Kapital daraus schlagen. Desweiteren frage ich mich, mit welcher Truppe will man eigentlich in der nächsten Saison in der Bundesliga spielen? Vielleicht stellt sich diese Frage bald nicht mehr, denn sie hat sich dann in Luft aufgelöst.
Wer seither Walter nicht traute, hatte schlechte Argumente. Zumindest die Punkteanzahl und der Tabellenplatz stimmte. Da übersah man das schier unglaubliche Glück gegen Fürth und Sandhausen, schloß die Augen vor dem unansehnlichen Ballgeschiebe. Nun kommen die Kritiker aus der Deckung, jetzt wird es ungemütlich. Es gibt keinen nennswerten Ansatz eines Planes, zumindest in Richtung Tor. Mit einer solch schwachen Offensivabteilung dürfte der sofortige Wiederaufstieg schwer zu realisieren sein.
Einzig die Verletztenmisere könnte noch das Schutzschild sein, aber sonst? Auf dem Heimweg, in der U-Bahn, auf der Straße, in den Gassen. Überall fiel der Name des Trainers, und das ist verdächtig. Denn die rote Unruhe beginnt ...
 
Keep the faith
RaMü