Bramall Lane - Sheffield

 
Hallo Bloggs.
 
"Steel City Derby", was für ein Name. Fast so legendär wie "Old Firm" oder "Südschlager", ha, ha. Also in der westlichen Welt gibt es zwei bekannte Stahlstädte, das ist Sheffield in Großbritannien und Pittsburgh in Pennsylvania / USA. Beide Städte haben eines gemeinsam, man ist nämlich keine "Steel City" mehr. Die großen Zeiten sind vorbei, als man das jeweilige Zentrum der Stahlindustrie war und der Strukturwandel brachte einen radikalen Umbruch hervor, der zunächst in die falsche Richtung zeigte, nach unten. Irgendwann aber berappelten sich aber beide Städte wieder und zumindest von Sheffield kann ich das bestätigen, denn da war ich schon bei drei Spielen. Zwei Matches bei Sheffield United und ein Kick bei Sheffield Wednesday. Allein deren Geschichte füllen Bücher, zusammen mit der Geschichte der Stadt ergibt sich so ein faszinierendes Gebilde. Zudem ist Sheffield nur eine Zugstunde von Manchester entfernt und ist so ein attraktiver Ausgangspunkt zu Spielen im Nordosten der Insel.
Zur Bramall Lane ist es vom Bahnhof her nur ein gemütlicher Spaziergang. Aus dem Bahnhof raus, dann links immer auf der Shoreham Street entlang und schon ist man da, im ältesten Fussballstadion der Welt, zumindest in dem bis heute Profifussball gespielt wird. Und dafür sorgt der Eigentümer Sheffield United. Damit ist die Bedeutung des Grounds schon mal geklärt, aber es gibt eine weitere Besonderheit. Hier fand das erste Flutlichtspiel der Welt statt, und zwar 1878 (!). Offiziell waren 20.000 Zuschauer da, angeblich waren es bedeutend mehr, im Schutze der Dunkelheit außerhalb des Stadions kletterte viele Fans einfach über den Bretterzaun. Erbaut wurde das "Bramall Lane" schon 1855 und erst seit 1898 es die Heimspielstätte von Sheffield United, bis heute.
1994 war der letzte große Umbau, es folgte der Komplettumbau auf Sitzplätze. United plant derweil einen Abriß und Neubau der sogenannten Haupttribüne. Da kam der Aufstieg in die Premier League gerade recht. Aber nun in der zweiten Saison geht es wieder runter, die "Blades" sind echt abgeschlagen Letzter. Immerhin, dadurch könnte es wieder im nächsten Jahr zum "Steel City Derby" reichen, denn Lokalrivale Wednesday ist zur Zeit in der zweiten Liga. Ein schwacher Trost.
 
 
Das Stadion Bramall Lane ist eigentlich noch ein typisches, englisches Stadion. Eingepfercht in ein Wohngebiet, unmittelbar neben den typischen Backsteinreihenhäusern.
 
 
Ein klassisches Motiv. Ein Pub direkt am Ground, das letzte Ale vor dem Spiel außerhalb.
 
 
Eine Ecke ist noch nicht geschlossen. Es erlaubt einen kleinen Einblick in das Innere.
 
 
Der Parkplatz vor der Haupttribüne ist an Spieltagen mit den Fahrzeugen der VIP's belegt. Hier befindet sich auch der Fanshop.
 
 
Die Zuschauerzahlen sind recht stabil, so um die 25.000 im Schnitt. Recht erstaunlich bei einer Einwohnerzal von 580.000 und einem weiteren Proficlub als Konkurrenz.
 
 
Keep the faith.
RaMü
 
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