Stadion am Zoo, Wuppertal
Hallo Bloggs. In der Regionalliga West scheint das Rennen um die Meisterschaft zu einem Zweikampf geworden zu sein, nur der Erste steigt direkt auf und umgeht die nervenaufreibende Aufstiegsspiele. Im Monent hat Alemannia Aachen drei Punkte Vorsprung auf den Sensationszweiten, den FC Bocholt. Etwas abgeschlagen ist der Wuppertaler SV, die elf Zähler Rückstand sind nicht mehr aufzuholen. Und trotzdem, das Heimspiel gegen den Aufsteiger SC Paderborn II muss gewonnen werden, das ist Pflicht.
Das Stadion am Zoo, welche herrlich traditioneller Name erlebte vor kurzer Zeit ein "face lift". Es wurde also aufgehübscht und drittligatauglich gemacht. Nur, man spielt immer noch vierte Liga und das Unternehmen Aufstieg ist für diesen Sommer schon durch. Der Wuppertaler SV ist noch eine der wenigen Größen in der Regionalliga West, RWE und Münster haben sich nach "oben" verabschiedet. Auf jeden Fall kann der Verein auf eine stabile Fanbasis bauen, nach oben ist durchaus noch Luft. Es gibt sogar Pläne für eine Komplettsanierung, aber für wen? Ganz früher gab es hier auch eine Radrennbahn, davon ist aber fast nichts mehr zu sehen, lediglich ein paar Überreste von inzwischen gesperrten Stehrängen sind noch zu sehen. Sehenswert ist auf jeden Fall der Eingangsbereich direkt an der Straße und die Vorderfront der Tribüne, alles wurde frisch renoviert und gehört damit zu eindrucksvollsten Stadionansichten. Drinnen ist es ein bunter Mix. Die offene, überdachte Tribüne, dann die drei offenen Stehplarttribünen. Aufgrund der ursprünglichen Nutzung ist es luftig und nicht immer eine unmittelbare Nähe zum Spielfeldrand gegeben. Dafür ist das Stadion wunderschön eingebettet in das Tal und "Berg", und eine Schwebebahnhaltestelle hat niemand in Deutschland. Zumindest kein Stadion. Und das war auch ein Grund für meinen Besuch. Die Schwebebahn. Nachher habe ich mich etwas geärgert, Mein Besuch in Wuppertal dauerte exakt 2 Stunden und fünfzig Minuten, den Schluß der Begegnung musste ich wegen meiner Zugverbindung verpassen. Wuppertal hat durchaus mehr Zeit und Aufmerksamkeit verdient. Vielleicht ein anderes Mal.
Es war ein sonniger Sonntag und die Innenstadt voller Leben. Für die meisten Besucher ist die Schwebebahn eine Attraktion, eine Faszination und begehrtes Fotomotiv. Man wird irgendwie das Gefühl nicht los, gleich knallt das Ding auf die Straße. Zum Stadion geht es in Richtung Vohwinkel, sechs Haltestellen.
Die Haltestelle Stadion / Zoo ist direkt am Ground. Die Bahn fährt in jede Fahrtrichtung im Sechsminutentakt, die einfache Fahrt kostet im Moment 3,40 €. Allerdings sind die Wagen etwas klein und der daneben liegende Zoo ist ebenfalls ein beliebtes Ziel.
Also das ist gelungen. Man erhielt die alte Bausubstanz und so kann sich der Wuppertaler SV über ein alterwürdiges Stadion freuen, welches aber durchaus noch Potenzial hat, weiter modernisiert zu werden.
Die Außenfront der Haupttribüne ist ebenfalls komplett erneuert und erhalten. Sehr schön. Links die Schwebebahn.
Drinnen dann. Man sieht noch die Überreste der ursprünglichen Nutzung, einer Radrennbahn.
Am Dach kann man sich etwas orientieren. So sah es in der Zeit nach dem ersten Weltkrieg aus.
Die frühere Rennbahn wurde dann durch die Tribünen ersetzt, heute ist es ein reines Fussballstadion.
Zum Spiel. Es war auf jeden Fall unterhaltsam, es fielen insgesamt fünf Tore und die Stimmung war entsprechend. Die Gäste aus Paderborn, die Reserve des SC Paderborn also hat sich als Neuling gut etwabliert und Wuppertal möchte unbedingt wenigstens noch Dritter werden. Also war eine offene Partie drin und das sollte es auch werden. Dem 1:0 für die Gastgeber folgte der Ausgleich nach einem Blackout von Wuppertals Schlußmann, 1:1. Kurze Zeit später erneut die Heimführung, erneut nach einem ruhenden Ball. 2:1 zur Pause, habe schon langweiligere Spiel gesehen. So am Freitagabend in Bayreuth.
In der Pause machte ich mich wieder auf den Weg, möglichst viele Ecken sehen. So eine Karte der Haupttribüne öffnet viele Pforten, und so konnte ich problemlos alle Winkel des Grounds erkunden. Und da fand ich dann doch noch ein kleines Stück der uralten Stehränge.
Weitere Bilder folgten, das Spiel wurde zwischenzeitlich wieder angepfiffen. Also die Blau-Roten auf 3:1 erhöhten war das für mich auch fast gleichzeitig das Zeichen, jetzt musste gehen. Mir war das schon vorher bewußt, der Zug hat in diesem Fall bestimmt keine Verspätung. Und so war es auch. Das Match endete letztlich mit 3:2 und Wuppertal konnte sich bei 2.200 Zuschauern für ihr Kommen bedanken.
Keep the faith.
RaMü.
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