0:0 uff dr Oschdalb !
Hallo Bluebloggs,
"Heit komma wieder viele Leit", so kommentierte ein angeblich gut informierter Aalensupporter den für mich spärlichen Strom der Zuschauer auf dem Weg in die Scholz Arena. Ich weiß ja nicht, wieviel viele Leute sind, auf jeden Fall kamen gut 6.000 Zuschauer an diesem Ostersonntag, man wollte sich das "Entscheidungsspiel" zwischen dem VfR und dem FC Ingolstadt nicht entgehen lassen. Entscheidungsspiel ist wohl etwas übertrieben, aber immerhin hätte der Sieger den Klassenerhalt sicher zu den Akten legen können. Leider muß der Aktenschrank für beide Clubs noch ein wenig geöffnet bleiben, ein 0:0 eröffnete jedoch beiden Vereinen einen beruhigenden Vorsprung vor dem Relegationsplatz. Es herrschte eitel Sonnenschein, es war echt gutes Fußballwetter, das Bier und die Wurst schmeckte, alles war in Ordnung, tja, wenn nur diese Veranstaltung namens Fußballspiel nicht gestört hätte, oder zumindest besser gewesen wäre. Also die erste Halbzeit war wirklich unterstes Schublade im Schrank, dafür legten die Hausherren im zweiten Spielabschnitt gewaltig zu und begannen endlich richtig guten Fußball zu spielen. Man wollte den Dreier mit aller Macht und leider hatte man mit dem Unparteiischen den falschen Mann an der Pfeiffe. Er verweigerte einen glasklaren Handelfer und somit die beste aller Tormöglichkeiten. Da zu allem Überfluss rettete auch noch der Pfosten für die "Schanzer" und so blieb es beim unbefriedigenden 0:0, Ingolstadt dagegen freute sich über den glücklichen Zähler. Aber in Aalen herrschte dennoch Zufriedenheit, schließlich kann man sich auch in der kommenden Saison auf Zweitligafußball freuen, es wäre dann die dritte Saison. Für den klammen Club von der Ostalb ist das schlichtweg eine Sensation, sorgenvolle Blicke auf das Konto gehören hier zum Tagesritual, mit Bangen wartet man wohl immer auf die Bilanz am Monatsende. Trotzdem hat sich Aalen prächtig entwickelt, man wurschtelt und kämpft sich schwäbisch zusammen durch und genießt irgendwie das "Underdog Image". Das alles macht Aalen sympatisch und alles ist echt. Hier bezahlt man nicht mit irgendeiner Plastikkarte, der Metzger der Stadt liefert die Würste noch fast einzeln in den bekannten roten Plastikboxen, wie bei einem Heimspiel des heimischen Dorfclubs. Nur natürlich etwas größer. Ich liebe diese Idylle und komme deshalb immer wieder gern hierher, zwar sind 110 Kilometer mit dem Durchzwängen durch das Nadelöhr Stuttgart kein Pappenstiel, aber es lohnt sich immer wieder. Allerdings, bei Aalen fallen nie viel Tore, dafür entschädigt der ehrliche Fußball, Verein und die netten Leute auf der Ostalb. Wenn auch 6.000 Leute viele Leute sind.
Bild: Hier geht`s lang.
Bild: Trotz aller Chancen nur 0:0.
Bild: "Hasi" bleibt entspannt. Im Hintergrund der Support aus Ingolstadt.
Bald geht es weiter, bis dann. RaMü