Zum ersten Mal

Hallo Bloggs,

in der Halbzeit sah man nur betretene Gesichter. Da stand es 0:1 für die Hertha in einer nur bedingt erstligatauglichen ersten Halbzeit und die Hausherren waren das sogar noch schlechtere Team. Es ging nichts bis gar nichts, die Harmlosigkeit war kaum zu übersehen und von einem wenigstens angedeutetem Spielfluss keine Spur. Zudem sprach die Statistik gegen den VfB; bislang konnten die Roten in dieser Saison noch keinen Rückstand wettmachen.

Nach dem Spiel sah man nur erfreute und glückselige Gesichter. Da stand es 2:1 für den VfB nach einer nun viel besseren zweiten Halbzeit, oder immerhin besseren halben Stunde. Es lief nun flüssiger und die Harmlosigkeit war einem gradlinigeren Spielfluss gewichen. Zudem korrigierte der VfB seine Statistik, jetzt gewann man endlich mal nach einem Rückstand.

Man sieht, es ist einiges passiert, zwischen Halbzeit- und Schlußpfiff. Man hatte nicht nur gewonnen, man war auch an die "oberen" Teams rangerückt und das hatte viel mit Mario Gomez zu tun, er erzielte nach einer überlangen Durststrecke wieder zwei Tore. Dieser besagte zweite Spielabschnitt entschädigte die Heimfans und die neutralen Besucher, ab der 60. Minute hatte die Partie wesentlich mehr Schärfe und Tempo. Die Gäste verloren die Kontrolle und ermöglichten so den Stuttgartern den Sieg. Die Torchancen häuften sich nun auf beiden Seiten und der Heimsupport ging letztlich erleichtert aus dem Rund.

Der VfB hatte nicht nur der Verletzungsmisere getrotzt und nicht nur die Statistik ins Positive gekehrt, er zeigte Nervenstärke und überwand den aufkommenden Frust mit einer Energieleistung.

Die Ereignisse fast unmittelbar nach dem Abpfiff stellte aber den ganzen "Zirkus" um den Fußball wieder in Frage. Der Tod vom Vater des VfBkapitäns Christian Gentner zeigte allen Beteiligten, Fussball ist nicht das Leben und schon gar nicht das Wichtigste. Wenn auch hier manche Ultrabewegung anderen Müll verzapft. Der Tod relativiert alles, er löscht das seitherige Leben mit einem Schlag aus. Und was kommt dann? Stimmt das? Das mit dem Leben nach dem Tod oder ist das alles nicht wahr? Damit muss sich jeder Mensch schon selbst befassen, hier und jetzt. Nach dem Ableben ist für diese Frage keine Zeit mehr, da ist es defintiv zu spät. Ich habe die Antwort schon seit geraumer Zeit gefunden.

Keep the faith.

RaMü