25 aus Lausanne !

Hallo Bluebloggs,

es waren rund 25 wackere Recken, die in ihren weißen Trikots und zwei Bannern gegen eine Übermacht von rund 35.000 ankämpften, natürlich war es aussichtslos, auch auf dem Rasen. Da spielte ein Abstiegskandidat beim Fastmeister, Lausanne beim FC Basel, die Punktevergabe war eigentlich schon vorher klar. So kam es auch, wenn auch der 2:0 Sieg der Hausherren unterm Strich viel zu wenig war, bei den Chancen. Die Romandie nennen die Schweizer den französisch sprechenden Teil ihres Landes und seit einigen Jahren kommen von dort nur schlechte Nachrichten. Finanzskandale wechseln in stetiger Reihenfolge ab, Zwangsabstieg und Punktabzug gehören fast zur Tagesordnung. Im Moment spielen mit Servette Genf und Lausanne Sport zwei Vertreter in der höchsten Schweizer Liga, auf jeden Fall muß ein Verein runter. Lausanne verfügt zusammen mit dem FC Thun über das kleinste Budget, rund 6 (!) Millionen Euro, der Klassenerhalt wird dort dann wie eine Meisterschaft gefeiert. Basel ist das genaue Gegenstück; ein Zuschauerschnitt von 37.000, Titelsammler und auch international immer besser. Aus den letzten vier Spielen benötigt der FCB noch sieben Punkte, dann ist man durch. Die Lage war klar, drei Punkte gegen Lausanne sind Pflicht, dann kommen die Hopperwochen. Gegen die Grasshopper aus Zürich geht es dann im Pokalendspiel am Pfingstmontag um den ersten großen nationalen Titel, anschließend kommt erneut Zürich in den St. Jakobpark, als Tabellenzweiter zum Meistershowdown.

Die Stimmung war gut, aber nicht gerade überschäumend, auch hier gilt, gegen die "Kleinen" weden Siege wie selbstverständlich erwartet. Richtig ab geht es immer in den Paarungen gegen die Züricher Stadtclubs und Bern, die bringen immer viele Fans mit und das hebt die Spannung. Streller versiebte allein mehrere Möglichkeiten, per Strafstoß und gleich zu Beginn mit dem Pfostentreffer. Ansonsten gab es Fußball nur in eine Richtung, der Schlußmann der Blauen war fast immer zur Stelle. Es war unterhaltsam, aber kein Spektakel, dieser 2:0 Heimsieg. Viel spannender war die Anfahrt, diesmal mit dem Auto. Ich fuhr bis zur letzten Ausfahrt vor der Grenze, verpaßre dann aber eine weitere Ausfahrt und landete in Frankreich. Schnell über den Kreisverkehr zurück nach Deutschland, dann aber doch über den richtigen Grenzübergang nach Kleinhünningen in Basel. So ein Dreiländereck kann ganz schön verwirrend sein. Eigentlich wollte ich dort parken und mit dem Bus weiter ins Stadion, aber der Verkehr war an diesem Donnerstagabend wirklich wenig, also fuhr ich bis zum Badischen Bahnhof / Basel durch. Dort stieg ich in den gewohnten Bus und war eine Stunde vor Spielbeginn dort. Ein Rundgang mit einigen Bildern vertrieb die Zeit bis zum Anpfiff. Die Rückfahrt war noch einfacher, vier Minuten vor Abpfiff bin ich gegangen, der Bus brachte uns schnell zum Bahnhof und von dort brauchte ich nur zwei 135 Minuten bis nach Hause, trotz der zahlreichen Baustellen auf der Autobahn.

Fazit: Basel dürfte wohl über Jahre hinaus seine Vormachtsstellung im Schweizer Fußball sichern, noch manchen europäischen Verein ärgern und sich langsam, aber sicher, im internationalen Ranking vorarbeiten.

RaMü

Bilder: Fanshop beim Stadion  /  Eingang zum Block D  /  Marco Streller verschießt den Elfer.