RaMuesWeltHistory # 8:

 
Hallo Bloggs.
 
An Ostern 1982 geschah dieses Ereignis, das wir alle irgendwann mal hatten. Man geht zu einem Spiel und dann macht es WUMM. Dann ist es passiert. Man ist infiziert, man hat den Virus in sich! Blöder Vergleich, ich weiß. Trotzdem trifft es den Nagel auf den Kopf. Also ab diesem Moment hatte mich es gepackt, ManCITY das ist mein englischer Verein. Zugleich bin ich der gesamten Fussballrestwelt weiterhin weltoffen, mit ein paar rühmliche Ausnahmen eben. Ihr wißt schon, old Stretford, der Weißwurstclub und noch ein paar Konsorten.
Dabei hätte ich allen Grund gehabt, diesen hellblauen Club nicht in mein Herz zu schließen. Denn bei meiner / unserer Premiere an der Maine Road setzte es eine herbe 0:5 Heimklatsche gegen Liverpool. 0:5. Heute fast undenkbar. Damals aber für ManCITY eher Normalität, als Fahrstuhlmannschaft hat man es eben nicht leicht. Also das Resultat war wohl nicht der Auslöser für den Beginn meiner Supporterskarriere der "Citizens". Es war dieses zusammengeschusterte Stadion und die Stimmung. Jawohl, die Stimmung. Worüber man heute fast nur noch mitleidig lächelt, war damals allerhöchstes Kulturgut und Vorbild. BRITSUPPORT. Ein paar Jungs des harten Kerns stimmen ein Lied an, ohne Flüstertüte und Hochsitz und dann stimmt der Rest mit ein. Einfach, traditionell und real. Diese Art des Support ist ehrlicher, denn es ist wirklich auch vom Spiel, oder zumundest dem Einsatz der eigenen Mannschaft abhängig. Heute geht es anscheinend vorrangig nicht mehr um Punkte, sondern um die erreichte Dezibelzahl und schaffe ich es, neunzig Minuten durchzusingen? Egal, ob es einen Elfer gibt, ein eigener Spieler allein auf das gegnerische Tor zuläuft und gar ein Tor fällt. Darüber läßt sich trefflich streiten, im Moment aber wohl überall kein großes Thema. Covid-19 läßt grüßen. Aber bald wieder.
Auf jeden Fall war ich zutiefst beeindruckt, wie kann man bei einem solchen Spiel noch singen? So ohne Vorgröhler und so? Das Wetter war typisch unenglisch. Relativ blauer Himmel, recht warm. Hier nun die Bilder von meinem / unserem ersten Besuch an der Maine Road:
 
 
Mein erster Eindruck, die Haupttribüne an der Maine Road.
 
 
North Stand an der Claremont Road.
 
 
Kippax Street Stand. Endstand 0:5.
 
 
Auf jeden Fall habe ich damals zwei Heimspiele gegen Liverpool gesehen. Diese beiden Bilder zeigen das zweite Match. Da hatte ich ein Zoom dabei und konnte schon etwas bessere Aufnahmen machen. Liverpool wie üblich in komplett roter Spielkleidung, CITY nun mit weißen Hosen. Es war am 26. Dezember 1985, diesmal gewann CITY mit 1:0. Von der Spielszene abgesehen, könnte ich mich am Hintergrund nicht sattsehen. Die Zäune, die Wellenbrecher in Vereinsfarben, die Sitzplätze im Auswärtsblock nicht ausverkauft, die Klamotten! Happy days.
 
 
Abwehrchef Mick McCharthy in Aktion. Vier Jahre spielte der Ire bei ManCITY. Als Trainer betreute er später auch die irische Nationalmannschaft. Ältere Fussballfans werden diese Aufnahme schätzen zu wissen. Im Hintergrund sieht man den Liverpooler Ian Rush, eine Legende. Er holte mit Liverpool insgesamt 19 Titel, darunter den Europapokal der Landesmeister (2x). Heute Champions League. Insgesamt erzielte er 229 Treffer für die Reds. Dagegen war ManCITY in der damaligen Zeit ein kleines Licht und die Spiele gegen die "Reds" immer ein Highlight, leider oft nur mit mäßigem Ausgang.
 
Danach folgten noch zahlreiche Besuche bei ManCITY an der Maine Road. 2003 kam dann das Ende, es erfolgte der Umzug in das heutige Etihad Stadium an der Ashton New Road. Auch dort war man zunächst Kellerkind, bis der erste "Takeover" das Pendel in mehr Geld und somit auch viel, viel mehr Erfolg ausschlagen ließ.
 
Keep the faith.
RaMü

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