Hefele nach Yorkshire.
Hallo Bluebloggs,
es stand in meiner Zeitung, ganz unten links. Hefele wechselt von Dresden zu Huddersfield. Da habe ich laut gegrinst und an meinen Besuch im August des letzten Jahres gedacht, da wirste aber verwundert die Augen reiben, lieber Michael.
Immerhin kann der kantige Abwehrspieler seinen Trainer gut verstehen, David Wagner ist nämlich ehemaliger BvBtrainer und sucht speziell in Deutschland nach Verstärkungen. Mit Matmour ( Freiburg, BMG und Frankfurt ) hat er bereits einen "Deutschen" im Kader, nun sollen eben Hefele und Chris Löwe von Kaiserslautern folgen. Deutsche Profis geniessen auf der Insel einen vorzüglichen Ruf und gelten als besonders vorbildlich.
Also wenn der gute Michael je mal mit dem Zug ankommt, ist der erste Eindruck nicht schlecht. Ein toller Bahnhof aus dem Jahr 1853 bildet eine tolle Kulisse, der Bahnhofsvorplatz erinnert an große, glorreiche Zeiten.
Damit ist man im Prinzip schon im Zentrum von Huddersfield mit seinen 150.000 Einwohnern. Davon sind allerdings rund 24.000 Studenten, welche die ansonsten eher schläfrige Stadt zumindest teilweise beleben. Man lebt hier in West Yorkshire und die Umgebung lädt zum Wandern ein, die Metropolen Manchester oder Leeds sind in nur 45 Minuten mit der Bahn zue erreichen. Die Stadt selbst ist eigentlich zum Gähnen, es gibt kaum Höhepunkte, die Fussgängerzone ist ein Langweiler und das Einkaufscenter ist wohl schon über dreißig Jahre alt. Den Abschluss bildet dann eine uralte Markthalle, welche grob in Richtung Stadion führt.
Der Ground befindet sich außerhalb und ist optisch eine Augenweide. Allerdings ist es weniger für Fussballspiele geeignet, denn die offenen Seiten erinnern mehr an eine Leichtathletikarena. Auch werden sich die Neuzugänge umschauen, denn bei Heimspielen gibt es eh nichts zu hören. Da ist bei manchem deutschen Oberligisten mehr los, als beim Zweitligisten Huddersfield Town. Der Zuschauerschnitt ist bescheiden, rund 15.000 Zuschauer wollen die "Terriers" sehen. Da werden sich die beiden "Neuengländer" nach Dresden oder Kaiserslautern zurücksehnen, ganz bestimmt.
Also dürfte wohl das liebe Geld den großen Ausschlag gegeben haben, denn auf der Insel wird im Schnitt das doppelte Geld bezahlt. Damit vergrößern die Neuen die Kolonie der deutschen Zweitligalegionäre auf der Insel, so richtig glücklich ist allerdings keiner geworden. Selbst der ehemalige Toptorjäger Rouwen Hennings vom KSC konnte sich bei Burnley nicht durchsetzen, Patrick Bauer stieg im Charlton gar in die dritte Liga ab. Wünschen wir den beiden Neuzugängen also viel Glück in Yorkshire, wenn das Heimweh zu groß wird, ist es ja nicht weit. Ein Pint in der Bahnhofskneipe, dann ist es nur noch eine Stunde mit dem TransPennine Express zum Flughafen in Manchester.
RaMü