Down to the South !

Hallo Bluebloggs,

wer kennt sich in England aus? Wer weiß auf Anhieb, wo die Grafschaft Devon ist, wer kennt das Jahr der letzten Niederlage von England auf eigenem Boden. Wo lagen die Kriegshäfen der englischen Flotte und wo legen die meisten Fähren an? Keine Antwort ... , keine Sorge, man ist nicht allein. Nur ausgefuchste Englandkenner wissen die Fakten, die Fakten über den Süden Englands. Besser gesagt über die Südküste.

Ich gebe es gerne zu, die Südküste ist mir auch noch größtenteils unbekannt, liegt einfach zu abseits der großen Metropolen London, Birmingham und Manchester. Das erklärt auch meine viele dunklen Flächen auf meiner BEAUTIFUL 92 Liste. Aber das möchte ich ändern und zwar in Kürze. Mit dem Trip in zwei Wochen beginnt meine Aufarbeitung, welche aber insgesamt eine große Aufgabe ist.

Ziemlich lang ist die "to do" Liste. Im Moment sind es allein noch drei Vereine der Premiership, welche auf meinen Besuch noch warten. Besuch heißt bei mir, es muss ein Spiel sein. Nur davor stehen und knipsen zählt nicht. Also muss ich bei Aufsteiger Brighton  & Hove Albion, Southampton und Bournemouth noch auf ein Match hoffen. Das größte Problem ist der AFC Bournemouth. Im schnuckligen Vitality Stadium drängen sich 11.464 Zuschauer, dann ist schon "sold out". Bei den "Seagulls" von Brighton gibt es eine ähnliche Hürde, in dieser Saison bekommt man nur ein Ticket, wenn man in der letzten Spielrunde schon mal dort war. Entfällt. Halt, ich war schon in Brighton, damals so um 1985. Im alten Goldstone Park. Aber das zählt nicht mehr. Seufz! Am einfachsten ist es noch in Southampton. Das St. Marys Stadium liegt in Hafennähe und ist oftmals nicht ausverkauft. Zumindest gegen die Underdogs wie WBA oder Stoke. Alle drei Städte sind übrigends Hafenstädte und die Royal Navy gehört / gehörte mit zu den größten Arbeitgebern. Ebenfalls am Wasser liegt Portsmouth. Die "Pompeys" haben im letzten Jahrzehnt einen rasanten Absturz hingelegt. Von der Premiership in die vierte Liga, das kann nicht jeder. Aktuell ist man wieder in Liga drei, irgendwo im Mittelfeld. Da war ich aber schon, wenn auch vor langer, langer Zeit. Da der Fratton Park immer noch derselbe Ground ist, habe ich in meiner Liste Portsmouth als bekannt mit hellblau unterlegt. Gilt. In der Grafschaft Devon liegt die Stadt Exeter und hier gibt es also auch Exeter City. Zur Zeit liegt man leicht im Aufstiegsrennen mit vorne, könnte klappen mit League one in der nächsten Saison. Gleich daneben, also in Cornwall liegt Plymouth, ein bekannter Kriegshafen aus der viktorianischen Zeit. Hier starte James Cook, hier starten die Eroberer der heute bekannten Welt. Das Klima ist fast tropisch, der Golfstrom ermöglicht ungewöhnliche Temperaturen. Es nennt sich "englische Riviera" und ist bei den Engländern äußerst beliebt, hier zahlt man noch in Pfund und ist trotzdem gefühlt am Mittelmeer. Plymouth Argyle heißt der ansäßige Club. Als Fan ist man arm dran, knapp vier Zugstunden sind es allein nach London. Im Großraum London geht das Gestreite dann schon los, gehören wir noch zum Süden der Insel oder sind wir schon Hauptstädter? An der Schnittkante liegt Reading. Die "Royals" sind nur sechzig Kilometer von Heathrow entfernt und Reading beherbergt unter anderem das sogenannte Windsor Castle. Es gilt als Sommersitz der königlichen Familie und ist deren Hauptsitz. Daher der Kosenamen "Royals". Damit wären wir schon durch. Swindon Town, die beiden Bristolclubs und Oxford United gehören auf keinen Fall mehr zur Südküste, allenfalls zum Süden.

Also 1066 landete der Normanne "William der Eroberer" bei Hastings und schlug fast am Strand noch die Einheimischen. Später vermischten sich die angelandeten Normannen mit den Angelsachsen und daraus enstanden die "heutigen" Engländer. Die Grafschaft Devon ist bekannt durch viele Verfilmungen von schluchzenden Rosamunde Pilcher Romanen und ganz links außen auf der Inselkarte zu finden. England und seine Häfen! Innerhalb von nur zwei Stunden ist jeder Einheimische irgendwo am Wasser, also an einem Hafen. Die Südküste ist das bevorzugte Ziel der Fähren aus Spanien, Frankreich, Belgien oder Niederlande. Kürzeste Verbindung ist aber Calais -Dover. Die weltberühmten weißen Felsen vergisst niemand, wer diese Fähre mal benutzte.

In meinem speziellen Fall habe ich mir einen Notplan ersonnen. Sollte es mit einem Punktspiel mal nicht klappen, gehe ich im Sommer mal hin. Vor der Saison. Da spielen ja die Vereine immer ein Eröffnungsspiel gegen bekanntere Vertreter aus Europa. Brighton spielte im Sommer 2017 gegen Atletico und Bournemouth gegen den FC Poto. So könnte es klappen.

Keep the fauth

RaMü