Von Bristol nach Manchester.

Hallo Bluebloggs,

es war mein erstes Spiel auf der Insel seit März diesen Jahres. Eine OP hatte mich außer Gefecht gesetzt und ich habe festgestellt, es hat sich nichts verändert. Warum auch ? Bei der Ankunft im Bahnhof Bristol Temple Meads war es dunkel und mein erster Eindruck war fürchterlich. Ich ging den Massen zum Ausgang und fand in dem Durcheinander der Taxis, Busse, Privatabholer und Fussgänger letztlich dann doch noch meinen Bus in Richtung Stadtteil Clifton, Linie 8. Die Fahrt durch die Innenfahrt war ein Chaos, anscheinend befindet sich die ganze Innenstadt im Bauwahn, eine Baustelle neben der nächsten Umleitung, ein einziges Brems- and Stottervorwärts. Irgendwann bemerkte ich, dass die Anzeige im Businnern nicht funktionierte. Nun musste ich mich auf mein Glück und Gespür verlassen. Schließlich befand sich das Hotel rund sechs Kilometer außerhalb. Aber siehe da, direkt vor dem Rodney Hotel war die Haltestelle. Das Hotel war günstig, die Preise in der City kamen auf fast 150.-- €, warum auch immer. Immerhin, das Stadion war in meiner Richtung.

             

Das Hotel, das Zimmer und mein Ausblick.

Zum Stadion Ashton Gate waren knapp vier Kilometer, mit dem Bus kein Problem. Leider streikten an diesen Tagen gerade die Busfahrer im Süden Englands und viele Busse fielen aus. Ich hätte über fünfzig Minuten warten müssen, der Taxistand neben der Haltestelle war verwaist. Also zu Fuß, immer den Berg runter, das habe ich noch gewußt. Und über den River Avon, das war auch klar. Also bin ich ohne Smartphone, Orientierungsdrohne und sichtbare Sterne losgelatscht, mit Instinkt und Gottesvertrauen ausgestattet. Und es hat wieder funktioniert. Zwar musste ich über mehrere Brücken und Stege, aber die Richtung passte und irgendwann bin ich den Leuten mit den Schals hinterher. Der Rückweg war anstrengend, den steilen Weg zurück, über nasse Pflastersteine / cobble stones und laubbedeckte Gehsteige, an meiner Kondition muss ich wieder arbeiten.

An nächsten Morgen war Frühstück angesagt, aber nicht im Hotel. Man wollte umgerechnet 18.-- €, ein unmöglicher Preis. Also bin ich in einen Laden um die Ecke, für die Hälfte. Da saß ich zwischen Bauarbeitern, Touristen, Einheimischen und Geschäftsleuten. Viel besser als im Hotel. Den langen weg zurück erledigte ich erneut zu Fuß und erkannte nun die ganze Größe von Bristol. O.k., keine Weltstadt, aber doch schnucklig. Mit der längsten Hängebrücke Englands besitzt man auf jeden Fall eine Attraktion, nur 800 Meter vom Hotel entfernt.

Über Bristol selbst werde ich in einer "Weihnachtspost" berichten, das ist diese Stadt schon wert.

Mit der Great Western Railway brauchte ich dann drei Stunden bis nach Manchester. Wenn man dann kurz vor der Picadilly Station an bekannten Haltestellen wie Ashburys oder Ardwick vorbei fährt, kommen "heimatliche" Gefühle auf. Mein nächstes Hotel war in Gorton, alles wohlbekannt. Hier bin ich mit dem Bus dann wieder zurück zum Hauptbahnhof, und wieder losmarschiert. Den Rückweg habe ich nicht mehr gepackt, die Hüfte beschwerte sich. So habe ich ein Taxi angehalten und für sagenhafte 18.-- BP eine Rückfahrt mit zahlreichen Staus angetreten. The worst drive forever!

Am letzten Tag bezahlte ich dann 2.70 BP für eine einfache Fahrt in die Innenstadt, das Dayriderticket / Tageskarte kostet nur 4.-- BP, lohnt sich eigentlich fast immer. Ryanair machte seinem Ruf alle Ehre, der Vogel war proppevoll, die Gepäckfächer vollgestopft und das Boarding in dieser Jahreszeit ist immer lästig. Bis da jeder Passagier seinen farbigen Schal, die kuschelige Wollmütze, den Alaskaoutdoorüberlebenskittel ( bis minus 40 Grad ) sorgfältig abgelegt hat, vergehen fast Stunden. Aber alles geht vorüber, auch ein Flug mit der günstigsten Airline Europas.

Das Schönste kam zum Schluß. Da öffnet man zuhause die Post und schon hat man das Ticket von ManCITY gegen Spurs / 21. Januar in den Händen. The show must go on!

CITY  -  the only football team to come from Manchester

RaMü