Bolton Abbey, West Yorkshire
 
Hallo Bloggs. Nach meinem Themenausreißer zum Neckar nun wieder zurück auf die Insel. Es geht also weiter, mit Geschichten rund ums Land, Leute und andere tolle Sachen.
Die Grafschaften in Großbrittanien sind so etwas wie unsere Bundesländer. Oder so ähnlich. Nur mit viel mehr Geschichte und Tradition beladen. Seit dem 12. Jahrhundert gibt es diese Gebietseinteilung, dieses "shire" heißt etwa Grafschaft und Yorkshire eben Grafschaft York. Ausgesprochen wird es je nach Dialekt verschieden, kennen wir ja auch aus den deutschen Landen zur Genüge. Bradford war nun schon mehrere Male mein Übernachtungsstopp, manchmal gar für mehrere Nächte hintereinander. Diese Stadt liegt in Yorkshire und zwar an der der Grenze zu Lancashire, zu dem auch Manchester gehört. Und Bradford war der Ausgangspunkt für zwei Touren ins Hinterland, unter anderem zur Bolton Abbey.
Schon die Anfahrt war nett, zuerst mit dem Zug der Northern Railway nach Ilkley und dann mit einem Sechzehnsitzerbus bis zur Bolton Abbey, man kann das Abbey mit Kloster übersetzen. Es ist kein "aktives" Kloster mehr, sondern es gibt nur noch die Ruinen der Anlage, welche allerdings malerisch am Wharfe River liegt. Das gesamte Tal bietet sich an für einen Ganztagesausflug, besonders Familien fühlen sich angesprochen. Wer allerdings mit dem Bus anreist, hat nur drei oder sechs Stunden zur Verfügung, je nach Fahrplan. Nächstgelegene Haltestelle ist das Abbey Village, und schon steht man im klassischen England.
 
 
Von der Haltestelle aus ist es nur einen guten Kilometer zur Ruine. Der Weg ist gut geteert und geht leicht bergab.
 
 
Eine Brücke führt über den Wharfe River und man kann das gesamte Tal raufwandern. Oder einen kurzen, aber steilen Abstecher auf einen Aussichtspunkt riskieren. Auf jeden Fall bietet das gesamte Teil genügende Anlaufpunkte, um einen ganzen Tag dort zu verbringen, inklusive Einkehrmöglichkeiten.
 
 
Das Bolton Abbey Village hat laut Census 2011 exakt 111 Einwohner. Es ist für Touristen ein Stück England, wie man es sich vorstellt. Romantisch gelegen, ein Bookshop, zwei Teestuben und eine Village Hall. Dazu ein kleiner Laden, welcher allerdings vorzugsweise mehr auf die Bedürfnisse der Touristen abgestimmt ist. Krimskrams und Souveniers also. Trotzdem, eine Empfehlung.
 
 
Das Bolton Village und die Kosterruine liegen am südlichen, äußersten Rand des DALES Nationalpark. Dales ist ein altes englisches Wort für Tal und dieser Nationalpark gehört zu den größeren Vertretern in England. Berühmt sind auch die Hochmoore.
Unweit des Village liegt zusätzlich die Bolton Bridge, ein Überbleibsel aus dem Mittelalter. Wie schon erwähnt, dieser kleine Abschnitt lohnt sich für einen Tagesausflug.
 
 
In der nächsten Post machen wir einen kleinen Trip in ein Hochmoor, und zwar bei Ilkley. Zugänglich ist es nur zu Fuß, und dann geht es noch recht steil hinauf. Was Hochmoore eben so an sich haben.
 
Keep the faith.