Ebbes isch emmer!
 
Hallo Bloggs. Leider, leider war ich nicht in Hoffenheim. Da fährt man die letzten fünf, sechs Jahre immer wieder hin und bekommt problemlos Karten, zum Teil noch am Ticketschalter unmittelbar vor dem Spiel und nun das. Könnte man da nicht eine kleine Spitze setzen und den VfB-Anhang als Erfolgsfans bezeichnen? Wenns`'s richtig gut läuft, dann schwemmen wir Hoffenheim, ansonsten sind da die üblichen 6.000. Egal. Freuen wir uns über den Dreier und das rote Drumherum. Die sogenannten sozialen Medien sind ja voll davon. Nn, meine nächste Auswärtsfahrt nach Bremen ist gesichert, heute habe ich die positive Nachricht für meine Kartenwünsche bekommen.
Anderes Thema. Wir kennen unseren VfB. Während das sportliche Team für positive Schlagzeilen sorgt und den Brustring mehr als würdig vertritt, wird in den Entscheidergremien kräftig ausgeteilt und getreten. Ebbes isch emmer. Schon zu Beginn der Saison war eine Auseinandersetzung zwischen Fans und Verein zu befürchten, der neue Werbepartner Winamax verstößt gegen die moralische Vorgaben, so der Vorwurf. Aber der Höhenflug der Mannschaft hat jede nennenswerte Kritik quasi mit Punkten erstickt und erwürgt. Heute regt sich kein Mensch mehr darüber auf, öffentlich zumindest. Dann noch die leidige Sache mit dem DFL-Sponsor für die Rechte der Liga. Immerhin war da die gesamte Liga mit ihrer Fanbase vereint, unter diesem Deckmantel gab es sogar in Leipzig zaghafte Proteste. Das verstehe wer will. Auch das haben wir überstanden. Vorerst.
Nun aber zum hausgemachten Problem. Ausgerechnet pünktlich zum Saisonfinish gibt es nun ein neues Feuer unter dem roten Dach. Im Prinzip schwelt dieser Konflikt ja seit 2017, er war nur "eingefroren". Das gilt auch für die geopolitischmilitärische Lage der ganzen Welt, "eingefroreren" heißt, nur im Moment ist Ruhe. "Aufgetaut" kann jederzeit werden. So auch hier und jetzt.
Ich nehme mal an, ich spreche für die allermeisten Mitglieder. Man ist irgendwann diesem Verein beigetreten und der Hauptgrund dürfte wohl der Fussball gewesen sein. Das soll nicht respektlos gegenüber den anderen Abteilungen sein. Aber im Falle des VfB Stuttgart ist das halt so. Mit der Ausgliederung, abgesegnet durch die Mitglieder und dem Trikotgeschenk hat unser VfB einen neuen Weg gewählt, sozusagen den "point of no return" überschritten. Es gibt kein Zurück mehr. Die Verschmelzung "beider" VfB's ist kurvenreich und für Außenstehende oftmals schwer zu verstehen. Man möchte doch nur seine Mannschaft erfolgreich sehen.
Dass dafür ein funktionierendes Gespann im Hintergrund und noch mehr notwendig ist, versteht sich von alleine. Dass Firmen, die sich einbringen auch eine Art Kontrolle über ihr Geld ausüben wollen, irgendwie auch verständlich. Natürlich ist das Engagment unserer regionalen Autobauer auch nicht selbstlos, wär das glaubt, ist schlichtweg naiv. So ist das Geschäft eben, auch im Profifussball. Wem das nicht gefällt, kann auch zu seinem Dorfclub und selbst da gibt es einen bestimmten Betrag für jeden Kicker pro Sieg. So auf jeden Fall in meinem Flecken. Und das wird nicht nur über den Verkauf von Bratwürsten finanziert.
Was will ich damit sagen? Ich hoffe auf jeden Fall dass zum Beispiel den Herren Millot oder Karazor es hoffentlich egal ist, was sich da genau abspielt. Es muss weiter gepunktet werden, allen Nebenkriegsschauplätzen zum Trotz. Dazu gehört auch der Support. Auf keinen Fall sollte man das Spiel stören, denn das wäre eine Art versuchter sportlicher Selbstmord. Vorher und nachher ja, aber mit dem Anpfiff kann es nur volle Unterstützung geben.
Schließlich wollen wir alle in die Champions League.
 
Keep the faith.
RaMü
 
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