Ibrox Park, Glasgow
Hallo Bloggs. Für die Rangers ist die Lage wie bei ManCity. Nur wenn man alle Spiele gewinnt, wird man Meister. Im Duell der ewigen Großen im schottischen Fussball ist es eh jedes Jahr dasselbe, Meister wird Celtic oder mit ganz wenigen Ausnahmen ab und zu die Rangers. Das letzte Jahrzehnt gehörte bis auf eine Saison den Grün-Weißen aus Parkhead, in diesem Jahr wird es aber richtig eng. Wenn absolut alles gut läuft, könnten die Blauen Celtic noch abfangen. Aber nur, wenn alles gut läuft, und dazu gehört natürlich auch ein Heimsieg gegen "Angstgegner" FC Aberdeen.
Um es vorweg zu nehmen, es wurde ein Heimsieg. Die Rangers gewannen mit 2:1, es wurde aber letztlich eine Zitterpartie. Ibrox Park, schon der Name entfacht beim Fussballfan Gänsehaut und an diesem Dienstagabend war es teilweise ebenso. Wie man bei einem "normalen" Heimspiel gegen einen eher mittelmäßigen Gegner einen solchen "Lärm" machen kann, ist mir schleierhaft. Und das alles ohne Ultras, ohne Vorsänger und dergleichen. Ich war zwei Stunden vor Spielbeginn da, hat sich so ergeben. Zunächst tauschte ich mein "Home print ticket" in ein normales "old school ticket" um, die Dame im Ticketoffice mein Anliegen nach den ersten Worten erkannt. Sie macht das öfters. Schnell noch ein Programme gekauft und dann noch einen ausführlichen Gang um den Ground. Also das Gelände ist erstaunlich großzügig, das hatte ich so nicht mehr in Erinnerung. Wie das halt so ist, Bilder von Abendspiele geben manchmal nicht so viel her. Dabei ist ein Flutlichtspiel immer was Besonderes.
Keine Sorge, der Ibrox Park war ausverkauft. Drinnen ist es allerdings doch eng, und genau das macht unter anderem das Stadion aus. Es ist eine gelungene Kombination aus Tradition und Moderne. Pünktlich zum Anpfiff trudelten die letzten Zuschauer ein und ich war der einzige Unbekannte. Um mich herum saßen anscheinend lauter Dauerkartenbesitzer, ich war der Exote. Zumal ich mehrmals öfters verstolen per Smartphone das Spiel des VfB in Leverkusen verfolgte. Auf jeden Fall war die Stimmung prächtig, mit nur wenigen Ausnahmen. Dazu trug auch die schnelle Führung in der siebten Minute bei, Matondo staubte nach einem bösen Fehler von Aberdeenschlußmann Roos ab. Danach weiterhin Fußball nur in Richtung Tor der Gäste, aber alles wirkte übermotiviert und überhastet. Dann schaltete man zurück und Aberdeen traute sich offensiver etwas mehr zu. Ein langer Schlag von Roos brachte Miovski in Stellung, Abstimmungsprobleme zwischen Abwehrspieler Souttar und Rangerstorhüter Butland, 1:1 kurz vor der Pause. Etwas glücklich für die Gäste. Die zweite Halbzeit begann wie erwartet, Sturmlauf unterstützt vom Publikum. Irgendwie fehlte aber die Präzision, und so mußte erneut Roos herhalten. Nicht zum ersten Mal offenbarte Aberdeens Torhüter Probleme bei Fernschüßen, auch diesmal spang das Leder in den Strafraum zurück und da war Cantwell zur Stelle, 2:1. Danach beruhigte sich die Partie etwas und geriet aber zur Zitterpartie. Butland rettete ein Mal in höchster Not, Sterling von den Rangers sah nach einem üblen Foul Rot. Aber man rettete sich in den Schlußpfiff und dann war es geschehen; die Rangers sind punktgleich mit dem ewigen Stadtrivalen Celtic. Beide trennt nur ein Tor.
Keep the faith.
RaMü
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