Zweitligaklassenerhalt

  Hallo Bloggs,
jeden Tag wird es besser, zumindest auf dem Papier. Nach Blackpool in der dritten Liga folgte nun Wigan mit der zweiten Spielklasse. Es hat sich halt so ergeben, es war neben drei Begegnungen in der Premiership noch die einzige Gelegenheit, ein weiteres Match zu besuchen. Auch in der Championship war es der letzte Spieltag und leider war auch dieses Match nur noch von sportlich geringer Bedeutung, Wigan und Gast Millwall sind auch hier schon gesichert. In der zweiten Liga fehlt mir nur noch Swansea in meiner "must visit" Liste, die spielten aber auswärts. Daher; auf nach Wigan. Da an diesem Sonntag Bank Holiday ist, ein Feiertag also, waren die Züge brechend voll, Fussballvolk und Ausflügler drängten in den Zug der Northern Rail nach Wigan. Nach einer Stunde mit gefühlten 40 Haltestellen war man da, am malerischen Bahnhof Wigan Wallgate.
 
 
Das kleine Innenstädtchen wirkt sehr sauber und aufgeräumt. Der ehemalige, mittelalterliche Marktplatz ist renoviert und etwas aufgepeppt. Hat was von den alten, englischen Schwarzweisskrimis der fünfziger Jahre aus dem letzten Jahrhundert, oder besser sogar noch Jahrtausend.
 
 
Zum DW Stadium braucht man nur zwanzig Gehminuten und dann ist man wieder in der coolen Moderne angelangt. Seit rund zwanzig Jahren ist es die Heimat von Wigan Athletic und zusätzlich der Wigan Warriors, beide Clubs gehören dem Sportartikelmogul David Whelan, immerhin mal kein Scheich. Es ist wie fast überall, es wurde in ein Gesamtkonzept eingefügt und das beginnt dann auf der grünen Wiese außerhalb der Stadt. Endet dann in einer Konsumwüste, in der das Stadion der Blickfang ist. Allerdings bin ich über den Carpark zum Ground gelatscht, also von hinten her. Etwas umständlich, aber dafür etwas malerischer.
 
 
Diesmal musste ich mir das Ticket noch am Schalter kaufen. War etwas mühselig. Die Dame wollte unbedingt meinen Namen, anscheinend sind die Sicherheitsvorschriften deutlich verschärft worden. Hat aber doch gut geklappt, rund 22.-- € kostete die Karte, Normalpreis. Auch hier war alles entspannt, es herrschte eine Stimmung wie bei einem Vorbereitungsspiel. Die Spannung war verpufft, Aufsteiger Wigan hat den Klassenerhalt seit Wochen sicher und Millwall sich am letzten Spieltag erkämpft. Trotzdem waren 1.002 Gästefans aus London da, nicht übel. Insgesamt wollten 10.859 Zuschauer das Final day match sehen. Wigan hat bekanntlich eine kleine Fanbase, die Übermacht der Giganten der näheren Umgebung ist einfach zu groß. Dementsprechend ist auch die Stimmung.
 
 
Zu Beginn des Matches ging es ja noch, speziell der Auswärtsblock machte Dampf. Aber mit dem 1:0 in der fünfzehnten Minute war es dann schon Ende mit der guten Laune, einen zu kurz abgewehrten Fernschuß staubte Wigans Garner zum letztlich einzigen Tor ab. Es ging zwar flott hin und her, aber es fehlte an Präzision. Man gab sich alle Mühe, aber es fehlte an der Klasse. So würde ich das gesamte Spiel beschreiben. Es war schon etwas besser als am Vortag, aber irgendwie kam nie ein richtiger Spielfluß auf. Aber wie schon erwähnt, es war der letzte Kick und anscheinend gab man Reservespielern den Vorzug. So brachte Wigan seinen Topscorer der Nachwuchsmannschaft zum ersten Einsatz, 40 Treffer wollen auch im Jugendbereich erst mal gemacht werden. Dann war Schluß und es gab warmen Applaus, mehr war es auch nicht wert.
 
 
Wie immer ein Fazit: Wigan gehört nicht unbedingt zu den besten Fussballreisezielen im Nordwesten der Insel. Zwar bietet das kleine Innenstädtchen ein paar nette Möglichkeiten, der Fussball ist aber anscheinend nur Nebensache. Das Zuschauerinteresse hält sich in Grenzen, das Stadion ist gefällig. Mehr nicht. Vom Bahnhof Wallgate braucht man nur zwanzig Minuten zu Fuß, Taxi kann man sich sparen. Reizvoll ist nur ein Besuch, wenn ein großer Name kommt. Leeds, Aston Villa, West Brom zum Beispiel. Da sorgen zumindest die "away supporters" für Stimmung.
 
Keep the faith
RaMü
 
Am Montagabend dann endlich ein Kracher. ManCity muss gegen Leicester gewinnen, will man den Titel verteidigen. Endlich ein Match mit Spannungsgarantie. One win to go
RaMü