Mal zu den Ladies

Hallo Bloggs,

Frauenfussball ist immer noch nicht jedermanns Sache. Es gibt noch Vorurteile und mancher Zeitgenoss schaut bei den "Ladies" zunächst eher auf die Optik, denn auf die fussballerischen Fähigkeiten. Seit es aber Titel zu hamstern gibt und auch der DFB seine Sammlung erweitern kann, hat man sich mit der Sache angefreundet. Frauenfussball ist aber leider nur zum Überbrücken der Pausen gut, der Ligaalltag kommt eher trübe daher. Das traditionsbewußte England hat sich noch später an den Sport des "schwachen Geschlechts" angenähert, ist aber auch hier immer mehr im Kommen. So auch bei Manchester City. Hier hat man im Prinzip aus dem Stand ein Team geformt, welches Titel garantiert. Ich kenne nicht genau die Regularien, aber man benötigte nur einen Aufstieg und dann war man in der höchsten Spielklasse, in der FAWSL. Hört sich gigantisch an, die Football Association Women´s Super League. Die Liga umfasst zehn Vereine und man spielt landesweit.

Am Sonntag, 11. Februat hatte ich mehrere Optionen. Zunächst wollte ich zum B´hamderby, Aston Villa gegen B´ham City. Aber es hat mit der Karte nicht geklappt. Für ein Match in der Premiership gab es noch ein paar Restkarten, aber Huddersfield gegen Bournemouth verspricht auch nicht gerade Fussballeleganz. Also zu den Ladies: ManCITY gegen Liverpool, zumindest die Namen versprechen großen Fussball. Die Mädels tragen ihre Heimspiele im Academy Stadium aus, seit drei Jahren ist es die Heimat aller Mannschaften von Manchester City. Die Preise sind mehr als moderat, der Stehplatz kostet 4.-- BP, der Sitzplatz 6.-- BP. Da bin ich gespannt, denn immerhin sind auch die Ladies Tabellenführer, zwei Punkte beträgt der Vorsprung auf Chelsea. Liverpool ist Dritter, allerdings mit sieben Zählern Rückstand. Fast wie bei den Männern.

Blick durch die Plexiglassscheibe. Das Academy Stadium bietet 8.000 Zuschauern Platz und liegt unmittelbar neben dem Etihad Stadium.

Derweil scheint sich bei den Männern eine klitzekleine Krise anzubahnen. In den letzten drei Auswärtsspiele der Premiership konnte nicht gewonnen werden, an der Anfield Road verlor man sogar. Unerhört! Wenn dieser Schnitt weiterhin Bestand hat, ist der Titel doch noch in Gefahr. Die Premiership ist die einzige Gelegenheit, mal zu verlieren, ohne dass es Folgen hat. Klingt arrogant, ist aber so. Der Vorsprung beträgt aktuell immer noch dreizehn Punkte, das ist ganz ordentlich. Die beiden Pokalwettbewerbe sind echte Prüfsteine gewesen, man musste jeweils auswärts bei Zweitligaspitzenmannschaften antreten. Man setzte sich überall durch. Nun steht man im Endspiel um den Ligacup, der Gegner heißt Arsenal. Im FA-Cup muss man erneut reisen, Drittligaspitzenreiter Wigan ist der Gastgeber. Eigentlich ist es "Great Manchester Derby". Es sind nur 20 Bahnminuten nach Wigan. Als Gästeblock steht eine komplette Tribüne hinter dem Tor zur Verfügung, es wird wohl laut werden.

Man nähert sich dem Schlussdrittel der Saison und langsam mehren sich die Ausfälle. Tempodribbler Sanè fehlt bis Mitte März, Angreifer Gabriel steigt erst in zwei Wochen wieder ins Training ein. Silva fehlte auch noch ab und zu, familiäre Angelegenheiten und eine Krankheit waren die Gründe. Dafür gab es eine Neuverpflichtung. "Natürlich" wurde wieder ein Ablöserekord gebrochen, Laporte von Bilbao heißt der Neue. Vielseitig in der Abwehr, aber auch im defensiven Mittelfeld, das sind die Anforderungen eines Pep Guardiola an seine Abwehrrecken, da kommen nicht viele Spieler in Frage.

Egal, beim nächsten Match bin ich live dabei. Die Heimfestung muss bestehen bleiben, auch gegen die "Foxes" von Leicester City. Hoffentlich regnet es nicht, sitze ganz unten, Reihe A.

Keep the faith.

RaMü