Der Preiswahnsinn

 
Der Preiswahnsinn
 
Hallo Bloggs. Auf diesen Moment haben die Clubchefs in den europäischen Ligen gewartet. Manche haben ihn gefürchtet, viele mit gemischten Gefühlen gesehen. Den Zeitpunkt, wenn in England die Premier League ihre "Geldmaschine" anwirft und der Transfermarkt so richtig in Schwung kommt. Lange hat es gedauert, die EM hatte noch nachgeklungen aber nun kommt das Karussel in Schwung. Und es dreht sich immer rasanter, dem neutralen Betrachter wird schwindelig und man muss sich schon fragen, wann fällt jemand raus oder bricht das gesamte Kontrukt zusammen.
"Money goes around the world". Die Millionen kreiseln in Europa als ob es nie eine Coronapandemie gegeben hätte oder gar noch gibt. Speziell die Vereine der Premiership haben im Moment alle Vorteile auf ihrer Seite, die Finanzierung über Clubbesitzer ist dem "herkömmlichen" Vereinsgebaren weit überlegen. Wenn ganze Staaten sich einen Club leisten ist der Kampf um die Finanzkraft eh schon entschieden, zumindest in Sachen Transfers ist England jetzt schon König, zusammen mit PSG.
Hat mich die Diskussion um eine Messiverpflichtung mit seinen Gehaltsvorstellungen vor Monaten schon geschockt, so wundern mich die derzeitigen Summen nicht mehr. Und ManCity ist mittenmang dabei. Natürlich. Wenn schon für einen Abwehrspieler wie White von Brighton & Hove Albion zu Arsenal knapp 60 Millionen € bezahlt werden, was folgt dann? Die Antwort erleben wir gerade. Es scheint keine Grenzen und keinen Skrupel mehr zu geben. Es ist eine Offenbarung dieses Sports, man nähert sich dem Knall.
Nun hat also auch ManCity in dieses Treiben eingegriffen und sich mit Jack Grealish einen weiteren Topptransfer geleistet, müde 118 Millionen wurden hingeblättert. Von sportlicher Seite her ist eine Auffrischung des Kaders unbedingt nötig, es müssen wieder Anreize im Kampf um einen Platz im Team geschaffen werden. Wenn der Manager bleibt, muss der Kader frisch durchgemixt werden. Also wird es neben dem etwas unseriösen Abgang von Aguero noch weitere Transfers geben. Sollte sich nun auch noch der erhoffte Wechsel von Harry Kane ergeben, wären die "Citizens" auf dem besten Weg, die "clubbase" der der englischen Nationalmannschaft zu werden. Hat auch was. Dann würde endlich dieses Geschwafel von einer Söldnertruppe aufhören. Aber der Preis?
Egal wie es endet, der Kampf um den Titel wird enger und damit spannender. Es wird wieder ein Hauen und ein Stechen geben, zur Zeit überbieten sich die Giganten im Kampf um die Superstars. Deren Konten freuen sich und die Berater jauchzen vor Freude. Es geht auch anders. So hat sich Leicester City still und leise zu einer echten Spitzenmannschaft gemausert. Der Gewinn des Supercups jetzt und des FA-Cups in der letzten Saison ist der Beweis, es geht auch anders.
 
Keep the faith
RaMü
 
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