Die letzte Patrone
Hallo Bloggs. Eigentlich wollte ich die Zeit bis zum 21. Januar mit Geschichten von meinen beiden Englandtrips überbrücken. So richtig ohne WM-Trubel und diesem Getöse dort unten. Dabei habe ich es wirklich geschafft, ich habe kein einziges Spiel live gesehen, nicht mal dieses Gewürge der deutschen Elf. Und ich vermisse nichts, überhaupt nichts. Egal, aber jetzt geht es nicht mehr, ich muss mal meinen Standpunkt in Sachen VfB loswerden. Hier und jetzt.
Wenn es nach Sympathiewerten geht, wären Rino und Sven immer noch im Amt, ohne Zweifel. Aber es geht nicht nach diesen Werten, sondern die Währung heißt nun mal Tore und Punkte. Und da sah es doch zuletzt ziemlich mau aus, das wird hoffentlich kein Mensch bestreiten. Hoffe ich jedenfalls. Kurzum, es musste was geschehen.
Leider ist der VfB wieder in die alten Zeiten abgedriftet. Hatte man aber wirklich eine andere Wahl? Dieses Gänsehautspiel gegen Köln hat alles übertüncht und die Republik entzückt, aber die Tatsachen nur verdeckt. Leider. Ich meine die Tatsachen. Seien wir ehrlich, mit der seither gezeigten Leistung steigen wir wieder ab. Dass dann noch der Sven von der Fahne geht, war fast klar.
Ich behaupte folgende These: Unser VfB hat die letzte Patrone im Lauf und die muss treffen. Und diese Patrone heißt in Sachen Trainer Bruno Labbadia. Nun, es hätte auch ein anderer Name sein können. Dieser Schuß muss sitzen. Auch ich bin nicht gerade vor überschäumender Freude aufgesprungen, aber nach einigen Tagen zur Erkenntnis gelangt, für die momentane Situation ist Bruno gar keine so üble Wahl. Wie gesagt, mit der letzten Patrone hat man nicht mehr viel Möglichkleiten, nämlich keine mehr.
Ich gehe sogar weiter, neben dem sportlichen Aspekt muss man auch die wirtschaftliche Seite berücksichtigen. Schon wieder leider. Und da steht der VfB vor einem dunklen, schwarzen Abgrund. Wenn ich Herrn Wehrle richtig interpretiere, dürfte ein erneuter Abstieg die einstige Bundesligagröße vom Neckar für längere Zeit in die zweite Liga verbannen. Wenn wir Glück haben, werden wir nur ein zweiter "Club", wenn es richtig mies wird, droht ein neues "Lautern". Deshalb diese Wechsel in dieser wackeligen Zeit, der Abstieg muss unbedingt verhindert werden. Nur aus diesem Grund hat man die letzten Scheinchen zusammengekratzt und sogar eine Ablöse für einen Sportdirektor namens Wohlgemuth ausgelotet. Wir alle wissen nicht, wie die Verhandlungen gelaufen sind, wer welche Forderungen gestellt und formuliert hat. Ist jetzt auch völlig egal. Es wurden Fakten geschaffen.
Jetzt ist kein Platz für irgendwelche Befindlichkeiten, Vorbehalte oder gar Störmanöver. Jetzt gilt es. Nun mit voller Kraft in die beiden Spiele der Vorrunde und dann weiter, bis zum letzten Spieltag. Auf jeden Fall hat Bruno Labbadia die Schrauben angezogen und den Ton verschärft. Das hat bislang noch keinem geschadet. Wird Zeit, dass sich unsere zum Teil verwöhnten Jungspunde mal so an das richtige Leben gewöhnen. Runter von der Jogamatte, raus in den Kampf.
Keep the faith.
RaMü
In der nächsten Post geht es wieder auf die Insel, zurück zu den Geschichten rund um meine Trips: Bolton Abbey, West Yorkshire