Der freie Fall der Roten !

Hallo Bluebloggs,

ich hoffe die Gewerkschaft der Hufschmiede erwägt keine Anklage gegen mich. Nach dem 2:1 des VfB in Hoffe stellte ich einen Vergleich an; man kann von einem Hufschmied nicht unbedingt verlangen, eine Uhr zu reparieren. Wie gesagt nur ein Gleichniss, wie in der Bibel. Aber Gleichnisse dienten damals schon dafür, dem Volke Beispiele aus dem ureigenen Leben aufzuzeigen. Nun, Fußballspieler leben im 21. Jahrhundert, aber es gibt Kaliber in der Art von Hufeisenbeschlagern oder Filigrane, welche eine Uhr reparieren können. Verlange aber von keiner Berufsrichtung, den Job einmal des jeweils Anderen auszuüben.

Zurück zum Kick. Diese Mannschaft des VfB Stuttgart kann es einfach nicht, nicht mal den direkten Klassenerhalt, meine Meinung. Natürlich war der Hoffenheimer Siegtreffer in der 92. Minute mehr als bitter und ungünstig, aber bestimmt nicht unverdient. Der Stuttgarter Schlußmann "Ulle" musste in der zweiten Halbzeit zweimal in höchster Not retten, ein Distanzschuß von Ex-VfBler Beck ging zudem nur knapp vorbei. Die Roten brachten im Prinzip keine einzige aussichtsreiche Aktion vor dem blauen Gehäuse zustande, ein 1:1 wäre das allerhöchste der Gefühle gewesen, aber nur mit viel Glück und Dusel.

Wir waren im Block H1, eigentlich ein Sitzplatz für 36,00 €, welcher nie zum Sitzplatz wurde. Zunächst mal standen eh alle, beim Sitzen hätte man im höchsten Fall die Falten in der tollen Winterjacke des Vorderermannes zählen können, was manchmal aiufregender gewesen wäre. Aber auf den blau lackierten Blechsitzen hätte man sich eh sowieso den "Wolf" geholt, am Hintern. Also doch Stehen. Der Gästeblock war ausverkauft, die Stimmung aber keinesfalls so euphorisch wie bei einem Schlußverkauf beim Breuniger. Es war eher verhalten bis sarkastisch. Vor dem Anpfiff machte ich Bilder vom "Hardcoreteil" der Fans, also vom Commando Cannstatt.  Da sprach man schon davon, in der nächsten Saison gibt es wohl häufiger solch kurze Anfahrten zu den Auswärtsspielen, nach Heidenheim und Sandhausen, zum Beispiel. Irgendwie ist der große Dampf raus, nach Jahren der Versprechungen und der Enttäuschungen. Man glaubt fast nichts mehr, nicht mal der eigenen Hoffnung. Die Stimmung war fast pflichtbewußt, immerhin war so etwas wie ein hochstilisiertes Derby, es spielte die nunmehr amtlich bestätigte TSG Hoppenheim gegen den darbenden Tradionalisten VfB Stuttgart, es spielte Baden gegen Württemberg. Und,  ... es spielte ein kapitalorientierter Verein gegen eine niedergehende Großmacht, welche sich verzweifelt an Spielregeln aus dem letzten Jahrhundert klammert. Natürlich werden die Roten aus Stuttgart immer den größeren Support haben, auf dem Busparkplatz stand ein Bus aus Heilbronn, 25 Minuten Anfahrt zum Auswärtsspiel ist nicht übel. Die Verkehrsschilder reichten bis zum Bodensee, der Anhang ist weiterhin da. Aber auf dem Platz endet die Herrlichkeit.

Das Team ist einfach zu schwach, es fehlt die Klasse. Hoffenheim wirkte auch angeschlagen, die drei Rückrundenniederlagen verursachte auch eine gewisse Verunsicherung. Aber, selbst diese Mannschaft brachte die entscheidenden paar Prozent mehr an Wille auf wie der Tabellenletzte. Beim VfB fehlte nur ein Spieler, welche Hoffenheim hatte. Fermino. Eine echte Granate eben. Dafür gibt es Spieler, welche zwar recht solide den Stiefel runterkicken, aber denen es nicht für Glanzpunkte reicht. Der Rest taucht unter oder gar ganz weg. Im Moment sehe ich wenig Ansätze für eine Besserung, aber im Fußball ist alles möglich. Vielleicht sieht es in ein paar Wochen schon ganz anders aus, nach den Siegen über den BvB, in Hannover, gegen Herha und in Leverkusen .... !

Bild: Impressionen aus Sinsheim.

Bild: Unsere Fahne .... !

Bild: Wo sind die Punkte ?

Bild: Das Rückgrat ( engl. "backbone" ) des Supports: Commando Cannstatt.

Bild: Halbzeit in der Provinz.

Bild: Halbzeit von ganz oben.

RaMü