Unglaublich
 
Hallo Bloggs. Es war eine gefühlte Niederlage. Für die VfB-Fans. Für alle, welche den Verein seit Jahrzehnten begleiten und sich trotz diverser Nackenschläge immer wieder aufraffen, ihren Club in der Fremde zu unterstützen. O.k., also Hoffenheim würde ich aufgrund der Nähe nicht unbedingt als Auswärtsspiel betiteln, alle Anhänger aus dem nordwestlichen Umfeld von Stuttgart könnten fast hinmarschieren. Fast. Hoffenheim bezeichnet dieses Match als "Derby" und als einen der Highlights der Saison, davon ist aber in Sachen Zuschauerzahl wenig zu spüren. Rund 23.000 Zuschauer, einige fast leere Blöcke und beim Abpfiff noch vielleicht vierhundert Leute in der Südkurve, Fanleidenschaft made in Hoffenheim ist etwas gemütliches, etwas ruhiges. Die etwa 5.000 Roten waren stimmungstechnisch vorne, aber mit dem 2:2 war alles am Boden. Warum?
Der VfB in der Saison 2022/23 ist schlichtweg eine Zumutung. Auch hastige Trainerwechsel bewirkten bislang wenig, die erste Halbzeit war sogar noch dröger als gegen Mainz. Man kann im Prinzip die gesamten Baustellen und Fehlerquellen gar nicht aufzählen, es wäre schlichtweg zu ermüdend. Dass der Ausgleich überhaupt fiel, grenzt noch an ein Wunder. Und dann noch vor der Halbzeit! Über den Führungstreffer der Hausherren will ich nicht erst schreiben, da kommt mir die Galle hoch.
Halbzeit 1:1, mit viel Massel. Dann die beste Phase bislang unter Labaddia. Endlich mal Wille, endlich Biss. Zweikämpfe annehmen und gewinnen und dann ab. Die Einwechslung der beiden schnellen Außenstürmer belebte das Spiel und dann erst das 1:2 vor der eigenen Kurve, Ekstase pur. Zunächst Entsetzen, zuerst befürchtete der Anhang irgendeinen Piepser aus der Kölner Keller oder irgendwas, das Hinaustrotten von Ahamada bestätigte es. Gelb-Rot und somit Unterzahl. Anschließend der absolute Bruch. Man verteidigte quasi auf einer Linie, man überließ die Tiefe des Spielfeldes komplett dem Gegner und selbst in dieser Situation fielen Teile des Teams in den alten Trott zurück. Lediglich Mavropanos und Karazor behielten kühlen Kopf, aber der Rest?
Für Neutrale war es klar, die Hoffenheimer Chancen häuften sich und es war nur noch eine Frage der Zeit. Die Roten unter den Zuschauern bibberten und hofften, dass dieses Spiel mit Glück irgendwie gewonnen wird. Wurde letztlich nichts draus. Der VfB hatte in dieser Spielrunde in der 94. Minute schon Spiele gewonnen, jetzt verlor man noch zwei Zähler in der "Overtime".
Fazit: Der VfB Stuttgart kann die Liga halten, wenn ....
Wenn jeder Spieler vom Anpfiff weg hundert Prozent Leistung abruft.
Wenn jeder Spieler die Regeln kennt, sind sie noch so schwachsinnihg.
Wenn jeder Spieler kämpft und zwar das ganze Spiel.
Dann, nur dann klappt es. Vielleicht.
 
 
Rot im blauen Rund.
 
 
Sieht voll aus, war es aber keineswegs.
 
 
Da war die Jubeltraube noch komplett. Kurz danach die bittere Erkenntnis, das Besteigen des Stadionzaunes gibt eine gelbe Karte. Müsste man als Profi eigentlich wissen. Egal wie jung.
 
Keep the faith.
RaMü
 
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