Nur zwanzig Kilometer
 
Hallo Bloggs. Von der Grenze bei Bregenz aus sind es nur lächerliche zwanzig Kilometer bis nach Lustenau und Dornbirn. Beide Ortsnamen sind nur den absoluten Insidern in Sachen Fussball geläufig, handelt es sich dabei zwei Zweitligisten in Österreich. Das hat mich nicht gestört, im Gegenteil. Die Giganten kann und will jeder, mein Trend geht eher eine oder gar zwei Etagen niedriger. Allerdings muss ich auch zugeben, dass ich so auch die Möglichkeiten bei meiner Rubrik "Die Stadien" erhöhe. Eigentlich ist es ein Fussballeldorado, denn mit dem SCR Altach ist gar ein Bundesligist ebenfalls in der unmittelbaren Nachbarschaft. Aber da war ich schon, auch damals gegen Wacker Innsbruck. Im Jargon heißt diese Gegend ja Ländle, vermutlich auch der unmittelbaren Nähe zu Oberschwaben gewidmet. Egal, auf jeden Fall liegen alle Gemeinden im Bundesland Vorarlberg.
Nun aber genug der Weisheiten, nun zum Fussball.
Um es gleich zu sagen, es war ein spannendes, es war ein packendes, es war ein mitreißendes Spiel. Es gab insgesamt acht gelbe Karten, einen glattroten und einen gelb-roten Platzverweis. Es gab Sticheleien, es gab Rudelbildungen, es gab Emotionen, kurzum, es war ein Derby. Nun ist das "nur" ein Westderby, immerhin liegen rund 180 Kilometer zwischen den beiden Stadien, aber trotzdem, es hat ganz schön geknallt.
 
 
Das Duell der "Zündler" ging unentschieden aus, jeder fackelte ein wenig und die Rauchschwaden waren auch relativ schnell verschwunden.
 
 
Ich habe es ja schon erwähnt, das Spiel hatte hohen Unterhaltungswert. Es wurde als Derby ausgerufen und auch so geführt. Eine frühe rote Karte schwächte die Gäste aus Innsbruck bald und so kam deren Führung dann doch überraschend. Das 0:1 hatte sich so nicht angedeutet. Aber die Hausherren blieben unbeeindruckt und machten durch einen wunderschönen Treffer von Tabakovic den mehr als verdienten Ausgleich. Gleich nach der Pause folgte sofort der Freistoßtreffer durch Cheukoua und Lustenau feierte. Allerdings ließ der Druck der Hausherren unerklärlich plötzlich nach und man beschränkte sich aufs Kontern. So wurden die Tiroler immer gefährlicher und eine gelb-rote Karte brachte zumindest in Sachen Personal einen Gleichstand. Es hagelte jetzt gelbe Karten, Schubsereien und versteckte Fouls. Die Sache schaukelte sich hoch, aber der überaus besonnene Schiedsrichter blieb cool und ließ das Match ruhig mal laufen. Jeder Pfiff bringt Debatten und so müssen die Spieler eben dran bleiben. So geht es auch. Die Austria musste noch fünf Minuten Nachspielzeit über die Bühne bringen und dann endlich feierten rund 3.000 Zuschauer gemeinsam mit ihrer Mannschaft den 2:1 Sieg im "Westderby".
 
 
Mit Lustenau ist aber das Kapitel "Fussball im Ländle" noch nicht abgeschlossen. Schließlich ist auf der anderen Seite der Autobahn die Heimat des FC Mohren Dornbirn 1913, ebenfalls zweite Liga in Österreich. Mit einem Besuch hier wäre dann aber wirklich Schluß, dann müsste ich mich in Sachen Austriafussball schon mehr richtig ins Landesinnere begeben. Vielleicht ergibt sich mal was. Auf jeden Fall gibt es noch eine Touripost über Bregenz und weitere Bilder vom Reichshofstadion, was für ein Name.
 
Keep the faith.
RaMü
 
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