Verboten, untersagt und nicht erlaubt !

Hallo Bluebloggs,

die Schlange am Eingang war echt nicht lang, 20 Figuren standen da an. Das Abtasten dauerte zwar nicht lange, war aber irgendwie überzogen. Es spielte in der dritten Liga die SG Sonnenhof / Gr0ßaspach gegen Erfurt und der Zuschauerandrang war nur wesentlich größer als bei einem Landesligakick ( grins ). Da stockte es urplötzlich, man hatte einen "Verdächtigen" gefunden. Jetzt wurde man Zeuge eine unwürdigen Schauspieles, welche den Ordnungsdienst als Hauptrolle hatte. Bei einem Besucher wurde eine Tüte entdeckt, der Straftäter vom nun herbei gerufenen "Securityboss" beiseite gebeten und es folgten dann die Diskussionen um eine Packung Gummibärchen. Immerhin fertigte man den Rest der staunenden Zuschauer weiter ab, wir kamen also vorwärts. Das ermöglichte uns  nun weiter ins Epizentrum des Auslegungsstreites vorzurücken. Es reichte dann, um urplötzlich im bunten Gummibärchengranatenhagel zu stehen, als der erboste Fußballbesucher dann das Tütchen wutentbrannt in die Tonne kloppen wollte, aber nur den Rand traf. Das Päckchen platzte und es regnete diese Köstlichkeiten, wie beim Fasching.

Da hatten wir es wieder. Ein übereifriger Ordnungsdienst im ersten Drittligajahr, womöglich noch gezeichnet vom letzten Spiel. Da hatten fast 6.000 Dynamofans die Idylle im Wald geflutet und vermutlich Herzrasen verursacht. Aber diesmal ... ? Etwas mehr Toleranz ist oftmals viel mehr.

Natürlich steht auf dem Ticket, daß das Mitbringen von Speisen und Getränken aller Art untersagt ist. Natürlich ist man mit dem Erwerb einer Eintrittskarte zum Einhalt der Regeln verpflichtet, aber ein klein wenig Augenmaß ist in diesem Fall wohl kein Fehler. Zumal ein kleiner Verein wie die SG um jeden Zuschauer kämpft, also dieser Familienvater mit seinen beiden Kindern kommt wohl nicht mehr.

Bild: Lesen wir auch die Rückseite des Tickets ???

In der Halbzeitpause bin ich dann rumgelaufen, ich  brauchte schließlich Bilder für die Sparte "My footballgrounds". Also habe ich mich von dem Haufen der rund 300 Gegengeradensitzer entfernt und bin auf die eine Tribüne hinter dem Tor gelatscht. Hier ist der Stehplatzblock für den "Heimsupport", da stehen doch tatsächlich 15 tapfere Streiter und bemühen sich um Stimmung. Es war wirklich kein Mensch bei mir, außer einem diensteifrigen Ordner. Dieser klopfte mir plötzlich auf die Schulter und schaute mir stahlhart in die Augen, "Der Block isch gschbärrt, au für Di". Ja, ja ich geh ja schon. Ich hatte aber unglaubliches Glück, schließlich hatte ich gegen § 3 verstoßen, siehe Karte oben. So war ich der Verhaftung entkommen und trollte mich wieder auf meinen Platz.

Auf den Karten steht ja so vieles, manchmal auch echt Überzeugendes. Da mußte ich neulich in Ingolstadt lachen, obwohl das Match mit 4:1 für Aalen fürchterlich in die Hosen ging. Da warnte der Heimverein doch tatsächlich seine Gäste vor möglichen Sichteinschränkungen, vermutlich durch Fahnen und Banner, und vor einem "erhöhten Lärmpegel", vermutlich durch Gesänge. Leute, deswegen sind wir ja da, sonst kann ich daheim vor die Glotze hocken.

Bild: ACHTUNG: Mögliche ...

Die Fußballwelt scheint voller Einschränkungen und Verbote, nicht nur in Deutschland. Auch in meiner zweiten Fußballheimat, in England, überbietet man sich mit Hinweisen und Verboten. Exemplarisch habe ich ein Bild angehängt, eine Tafel bei Wigan Athletics. Wer liest das schon ?

Das Rauchverbotszeichen ist allerdings nicht zu übersehen und aber auch strikt einzuhalten, da kennen die Leute auf der Insel keinen Spaß. Eine saftige Geldstrafe droht und der Sünder muß unter Umständen unverzüglich das Stadion verlassen. Andere Länder, andere Sitten.

Bild: Verboten, untersagt und nicht erlaubt.

CITY  -  the only football team to come from Manchester

RaMü