Schlechter geht immer !?!!

Hallo Bloggs,

es war der 22. Mai 1976 und es war der vorletzte Tiefpunkt in der Geschichte des VfB Stuttgart, zumindest in Punktspielen. Damals verlor der ehemalige Aufstiegsfavorit im trauten Neckarstadion gegen den SSV Reutlingen mit 2:3, vor 2.000 Zuschauern. (!). Der letzte Tiefpunkt für die Roten gab es am Freitag, den 9. September 2016 an seinem 123. Geburtstag. Im ersten Punktspiel gegen den FC Heidenheim überhaupt in der Vereinsgeschichte unterliegt man dem kleinen Verein von der Ostalb ( 1:2 ) und im fast ausverkauften Ground  fragte sich die Mehrzahl der Enttäuschten; wie soll das noch enden? Nun, keiner kann verläßlich in die Zukunft schauen, zumindest niemand aus dieser Welt. Aber Ahnungen gibt es schon, und die sind nicht gerade voller Zuversicht.

Tatsachen: Die Spiele werden immer mieser, es ist kein Konzept zu erkennen. Man übersteht kein Punktspiel ohne Gegentreffer. Das Problem der mangelhaften Innenverteidigung zieht sich seit Jahren durch den Neckar, es ist und bleibt kein Rettungsschwimmer in Sicht. Das Mittelfeld bekommt nur selten Zugriff auf den Gegner und kann im Prinzip keine Viertelstunde mal einen Gegner beherrschen. Von Offensivgeist ist wenig zu sehen. Sturmtank Toredde hängt komplett in der Luft, dieses System ist Gift für den Brecher. Die Probleme ziehen sich also durch alle Mannschaftsteile.

Aussichten: Arsch zu, Luft holen und durch. Es folgt nun ab Samstag, 17. September eine sogenannte englische Woche. Da müssen auf jeden Fall zumindest sieben Punkte her, allerdings muss dabei Braunschweig unbedingt geschlagen werden. Sonst ist der erste Rang bis zum Nikolaustag weg. Dann ist Feuer auf der Jahresversammlung am 9. Oktober.

Stimmung: Es ist wie immer, gewinnt man, war alles klasse. Gewinnt man nicht, hagelt es Pfiffe. In der S-Bahn zwischen dem Hauptbahnhof und Zuffenhausen war es totenstill. Das ist ein äußerst schlechtes Zeichen, wenn Schwaben nicht mehr bruddeln, dann ist der Sarg im Prinzip schon zu. Im Stadion: Das Auspfeiffen der Mannschaft zeigt von wenig Korpsgeist. Beim nächsten Sieg wundert man sich, warum die Mannschaft nur verhalten und distanziert mit dem Anhang feiert.

Fazit: Wer an einen Durchmarsch geglaubt hatte, war sowieso ein unverbesserlicher Realitätsverweigerer. Dieser Verein wird seit ungefähr einem Jahrzehnt in jeder Saison schwächer und konzeptloser. Mit dem Führungsgremium ist das so eine Sache, den normalen Fan interessiert das im Normalfall herzlich wenig. Solange die sportliche Ausbeute stimmt. Nun ist das seit Jahren nicht  mehr der Fall und daher gerät hoffentlich alles auf den Prüfstand.

Sportliches Fazit: Bislang kann man keine Aufstiegsqualität und Mentalität erkennen. Die Mannschaft mit seinen jungen Spielern, Leute da spielen 18-jährige Bengels kann die Vorgaben nicht erfüllen, solange die selbsternannten Führungsspieler nur selbst noch biedere Leistungen abliefern. Die "Zweite" steckt schon wieder im Abstiegskampf, aber in der vierten Liga. Die Jugend, einst mit das Aushängeschild dümpelt im hinteren Mittelfeld der jeweiligen Bundesliga, der Trend geht auch hier klar nach unten.

Die nächsten Wochen: Wir fahren auf den Betze, packen die Belagerungskatapulte aus und stürmen die Burg. Gegen Braunschweig holen wir ein paar Löwenbändiger aus der Wilhelma und kassieren drei Punkte. Im Pott / in Bochum wird unser Übermut mit einem glücklichen Unentschieden bestraft. Im Moment bleibt ja nur Zwechoptimismus übrig.

Wer ist dabei ?

Und wie ging es 1976 weiter? Der VfB wurde Tabellenelfter und Reutlingen stieg mit insgesamt fünf Siegen ab.

Ausrufezeichen: Nach dieser Blamage gegen Reutlingen zeigte sich der Stuttgarter Exbundesligist deutlich verbessert; man gewann bei Eintracht Bad Kreuznach mit 1:2. Zuschauerzahl: 1.000. Jawohl.

Gegen Braunschweig kommen auf jeden Fall mehr. Wollen wir wetten?

RaMü