Etwas dröge in Venlo !
 
Hallo Bloggs. Tja, wie soll ich es beschreiben. Ich war in Venlo, beim Zweitligaspiel der einheimischen VVV Venlo gegen Absteiger Willem II Tilburg und es war, ja, es war dröge. Das heißt schlicht und einfach, etwas langweilig. Es gibt also deutlich aufregendere 0:0 als dieses 0:0. Beide Mannschaften waren zwar bemüht, aber allerspätestens beim oder gar im Strafraum passierte nicht allzu viel. Das Spiel war also eher untere Kategorie, dafür besitzt das De Koel Stadion absoluten Kultcharakter. Es ist eine komplexe Mischung aus uraltem Baubestand, aufgemotzter schnuckliger Haupttribüne, zwei rangerückte Tribünen und Sitzplätzen im Freien. Es ist einfach cool.
Ich war ein paar Stunden vor dem Spiel da und habe von der "Sahneseite" bei Tageslicht ein paar Bilder gemacht und mich gefragt, ob das alle Eingänge sind? Tatsächlich, bis auf den Gästebereich ist das gesamte Stadion nur über den Tunnel und ein weiteres Tor zugänglich. Das Stadion bietet rund 8.000 Zuschauer Platz und gegen Tilburg kamen geschätzte 5.000. Gästefans rund 400.
Das Match war das Spitzenspiel des Spieltages und wurde deshalb erst um 20.00 Uhr angepfiffen, regulärerer Spieltag ist in der zweiten Liga in den Niederlanden normalerweise immer Freitags um 19.00 Uhr. Da das Spiel weniger fesselnd war, bin ich wie so oft in der zweiten Halbzeit rummarschiert und habe Bilder gemacht. Zu den Preisen. Also in Venlo kostete das Bier 5,60 €, bezahlt wird mit einer dieser "Betallkaart", Pfand kostet 2.-- €. Ich finde, ganz schön happig.
Zur Fanszene. Also Willem II Tilburg habe ich in dieser Saison schon mal auswärts gesehen, und zwar in Zwolle. Also in Venlo war der Gästeblock nicht ganz ausgelastet, zumindest kam mir es so vor. Die knapp 100 Kilometer sind eigentlich kein Problem, aber die Fanzahlen sind bei unserem Nachbarn auch nicht so hoch. Ausgenommen der Spitzenclubs natürlich. Der Heimbereich entsprach den Erwartungen, kleinere Stadt, kleinere Fanszene. Leider war die Begegnung nicht gerade hochklassig, das Stadion selbst könnte schon ein kleiner Hexenkessel sein.
Und so liefen die Minuten von der Uhr, die zweite Halbzeit war etwas besser, aber nur etwas. Und dann wurde es mir schlichtweg zu blöd, ich bin zehn Minuten vor Spielschluß gegangen, konnte so in aller Ruhe mit meinem Auto in mein Hotel in Krefeld fahren. Vorbei an Mönchengladbach, wo zeitgleich das aufregende Borussenduell ( 4:2 ) über die Bühne ging. So kann es gehen.
Fazit: Das Stadion ist Kult. Aber der Verein plant einen kompletten Umbau, immerhin bleibt man am Standort. Von der deutschen Grenze aus ist es nur ein Kilometer und ich habe einige Fahrzeuge mit deutschen Kennzeichen gesehen. Grenzgänger in Sachen Fussball. Prinzipiell einen Besuch wert.
 
 
Klein, fein, gediegen. Das Stadion des VVV Venlo fünf Stunden vor dem Anpfiff.
 
 
Wohl noch ein Überbleibsel aus der guten, alten Zeit.
 
 
Der Haupteingang, allgemein der Tunnel genannt. Hier müssen die meisten Besucher durch, ausgenommen die Gästefans, die Haupttribünensitzer und die eigene Fankurve.
 
 
Und so sieht es dann vor Spielbeginn aus.
 
 
Macht am meisten her, der "Zuschauertunnel". Made in Venlo.
 
 
Heimkurve.
 
 
Blick von unterhalb der Haupttribüne in Richtung Gästeblock, hinten links.
 
 
Auswärtsfans. Gleich zwei Zäune in Richtung Spielfeld. Alle Achtung.
 
 
Block Z7
 
 
So geht es auch.
 
Keep the faith.
RaMü