Am Rande der Cotswolds
Hallo Bloggs. Nur 50 Meilen "unterhalb" von Birmingham befindet sich die Cotswolds. Diese Gegend umfasst sechs Grafschaften und ist neben Cornwall die wohl am meisten fotografierte Landschaft. Es ist urenglisch. Sanfte Täler, malerische Bäche und ... die weltberühmten kleinen Dörfer mit ihrem unverwechselbaren Charme. Zahlreiche Serien und Filme wurde hier schon abgedreht und speziell im Sommer ist man hier selten allein. Hotspot. Am Rande der Cotswolds befindet sich Cheltenham, mit dem Beinamen Spa. Zum Vergleich: Bad Cannstatt, Bad Liebenzell usw. Cheltenham hat auch einige Attraktionen innerhalb der Stadt, für Fussballfans ist der Besuch von Cheltenham Town zwar nicht unbedingt ein Muss, wenn man aber schon mal da ist ...
Samstag, 07. Oktober 2023, 15.00 BST:
Heute mal anders rum. Zuerst die Bilder und anschließend der Text.
Cheltenham nennt sich die "Hauptstadt" der Cotswolds und es hat sich bestätigt. Die ehemalige Kurstadt ist wirklich ein Ort zum Entspannen und dient der Erholung, genauso sieht auch der Ground von Cheltenham Town aus. Gediegen, schnucklig, volksnah und gemächlich. Town ist erst vor zwei Jahren aufgestiegen, von der vierten in die dritte Liga. Nach dem sicheren Klassenerhalt im Vorjahr sind die Sorgenfalten nun tiefer, nach elf Spieltagen hat man erst einen Punkt, ein Trainerwechsel war der logische Schritt. Nun kam mit Derby County nicht gerade Laufkundschaft in die gemütlichen Cotswolds, es herrschte Aufregung.
Die Gästetribüne war prall gefüllt, der Ground ausverkauft. Der Bahnhof Cheltenham Spa liegt außerhalb der Stadt und das Stadion am anderen Stadtrand. Hin und zurück sind es rund sieben Kilometer, ich kam mit gewollten Umwegen auf etwa zehn. Es hat sich gelohnt. Dazu aber mehr in einer anderen Post.
Mein Sitzplatzticket war "wertlos", weil ich da keine Minute saß. "Restricted view" hieß, ich hab das eine Tor nur ganz schlecht gesehen, deshalb bin ich gleich unten stehen geblieben. Beim Volk. Und es war große Klasse. Fussball pur. Fussball im Stehen. Gleich daneben war der Gästeanhang, deren Tribüne ebenfalls brechend voll. Derby begann so, wie man das von einem selbsternannten Aufstiegsaspiranten erwartet, druckvoll und selbstbewußt. Town überstand die erste Drangperiode unbeschadet und kam aus der Deckung, das Match wurde offener. Schließlich gelang Street das 1:0 und das kleine Stadion stand kopf. Sieben Minuten Nachspielzeit allein in der ersten Hälfte waren angezeigt, Zeitschinden wurde konsequent nachgespielt. Und da kam es, das 1:1 durch die Gäste. Während des Spieles habe ich laufend immer wieder das Spiel des VfB verfolgt, sehr zum Erstaunen meiner Stehnachbarn. Nach und nach hatte ich mich von der vierten Reihe zur zweiten Reihe "vorgestellt", dann aber war Schluß. Egal. Derby spielte nun auf das Tor der eigenen Fans und brannte ein Feuerwerk ab, nur ohne zählbaren Erfolg. Nach zwanzig Minuten war auch das für die Gastgeber überstanden, aber eine wirklich echte Siegchence erarbeitete man sich nun auch wieder nicht. So konnte Cheltenham nach dem Trainerwechsel immerhin einen Zähler feiern. Es hat in der Tabelle keine Auswirkung, aber für die Moral war es doch sehr wichtig.
Keep the faith
RaMü
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