19:45 Uhr, ein historischer Moment am Schönbusch.
Hallo Bloggs. Man schaute auf die Uhr, dann wurde der Schalter umgelegt und am Main gab es zahlreiche Aaahhs und OOhhs, es waren Jauchzer zu hören und mancher verdrückte ganz verstohlen eine Träne. Es war wahrlich ein historischer Moment, bei der Viktoria Aschaffenburg wurde nach dreißig Jahren wieder ein Flutlicht eingeschaltet, nun sind wieder richtige Flutlichtspiele möglich. Und ... man hat gleichzeitig eine wichtige Voraussetzung für die Lizenz der dritten Liga erfüllt. Volle 800 Lux, so der stolze Stadionsprecher sind jetzt an und tatsächlich, die Hausherren drehten nun erst richtig auf und gewannen das Mittelfeldduell der Regionalliga Bayern letztlich verdient mit 4:1.
Aschaffenburg ist im deutschen Fussball nicht gerade die vollste Leuchte, aber so gänzlich unbekannt nun auch wieder nicht. Nach den letzten aufregenden Jahren mit wechselnder Zugehörigkeit zwischen RL Bayern und Oberliga Nord in Bayern will man sich jetzt etablieren und in einigen Jahren nochmals rauf. Die Pandemie machte in den letzten Jahre einiges kaputt und der Verein setzt auf Bodenständigkeit und eher auf langsame, positive Entwicklung. Nur so kann es klappen, so die Verantwortlichen. Das Stadion am Schönbusch ist eine der ältesten Anlagen in Deutschland, aber nur noch die Tortribünen erinnern an die alten Zeiten. Früher war das die Tribüne entlang des Spielfeldes, aber im Zuge einer halbherzigen Renovierung wurde der Rasen gedreht und so gerieten die Baudenkmäler etwas "ins Abseits". Der Rest ist Hausmannskost. Eine Stahlrohrgestell fungiert als Haupttribüne, Stehplätze komplettieren den Ground. Wenn viele Zuschauer da sind, könnte es am Schönbusch schon sehr ruppig und rustikal zugehen, es ist auf jeden Fall eng.
Was mir noch auffiel: Beim Studium des Stadionheftles sprang mir der Name sofort entgegen, Jochen Seitz ist Trainer von Aschaffenburg. Genau, jener Jochen Seitz, welcher für drei Jahre die Außenbahn des VfB beackerte. Das war so um die Jahrhundertwende. Desweiteren sahen die Verpflegungskioske, Kassenhäuschen und die sanitären Anlagen noch richtig neu aus und alles war gepflegt und sauber.
Der Zugang ist die Schönbuschallee, zumindest für die Sitzplatzkarteninhaber. Der Rest darf das Stadion umrunden.
Blick auf die "Sahneseite". Links die Hintertortribünen, rechts die Haupttribüne.
Erster Blick auf die Stehplätze.
In den guten, längst vergangenen Zeiten war die alte Tribüne das Prunkstück entlang der Seitenaußenline. Dann wurde das Spielfeld gedreht und nun sind diese Erinnerungsstücke hinter einem der Tore.
Das Netz hat schon etwas gestört. Da gibt es bestimmt noch smartere Lösungen. Auf jeden Fall ist man nah dran am Geschehen.
Pausenzeit ist RaMü's Wanderzeit. Die Haupttribüne steht seit zwanzig Jahren und dürfte wohl auch noch ein ganzes Weilchen Bestand haben.
Der beste Blick von der Haupttribüne aus.
Jaaaah, richtiges Flutlicht. Für die Fans der Viktoria ein ganz neues Fussballgefühl.
Der neue Stolz von Aschaffenburg strahlt bis zur Stadt hinüber. Endlich richtiges Flutlicht, das Bitten und Betteln von rund dreißig Jahren ist vorüber.
Keep the faith.
RaMü.
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