First blood.

Hallo Bluebloggs,

mit "first blood" bezeichnen die Engländer eine überstandene Feuertaufe der Soldaten, welche zwar verwundet werden aber trotzdem siegreich sind. Seit dem Manchester Derby hat Pep Guardiola jetzt "first blood". Mit dem 1:2 im Old Trafford hat man das erste Ausrufezeichen gesetzt, mehr aber nicht. Allerdings, die ersten 40 Minuten waren eine Demonstration der "Citizens", selten wurde der rote Nachbar im eigenen Ground so am Nasenring vorgeführt. Nun kam aber diese Minute, in der sich jeder Fussballfan nach dem Sinn der Entlassung von Torhüter Joe Hart fragte. Claudio Bravo, jetzt der neue Stopper beim Tabellenführer CITY leistete sich einen bösen Patzer und brachte ManU damit wieder ins Spiel. Auch im zweiten Abschnitt zeigte der Neuzugang vom FC Barcelona einige Aussetzer und hätte unter Umständen gar eine Rote kassieren können. ManCITY blieb aber cool und verpasste aber, das Derby vorzeitig zu entscheiden. Das gelang aber nicht und so kam es zum besten Match des Manchesterduells seit Jahren. Offenes Visier, kein langweiliges Taktieren, volles Rohr. So wie der Fussball eben sein soll.

Englands Jornalisten bezweifeln die Robustheit von Claudio Bravo, welcher sich schleunigst an das einsatzreiche Spiel gewöhnen muss. Viel Zeit bleibt ja nicht, nach der Champions League zuhause gegen BMG empfängt man ebenfalls im Etihad Stadium den AFC Bournemouth. Dann geht es innerhalb von vier Tagen zu zwei Kicks nach Wales, zu Swansea City. Das erste Spiel ist im Ligacup, danach folgt fast unmittelbar das Punktspiel. Also ich hätte Joe Hart behalten und damit eine sehr gute Alternative gehabt. Vier Wettbewerbe mit diesem Kader bedeuten normalerweise viele Spiele : Champions League, Premiership, FA-Cup und Ligacup.

Leider hat sich der gute Joe in seinem Debüt in Italien ebenfalls kräftig blamiert. Sein Fehler bescherte dem FC Turin eine Auswärtsniederlage und Pep konnte sich zurücklehnen, alles richtig gemacht. 

ManCITY zeigte aber auch, daß man sich in der Breite unglaublich verstärkt hat. Kein Mensch fragte nach dem gesperrten Torjäger Aguero, welcher aber in der CL spielberechtigt ist. Der wirkungslose Sterling musste früh weichen, dafür kam Leroy Sane. Da die Langzeitverletzten Kompany und vor allem Gündokan wieder voll mittrainieren, wird die Auswahl immer größer. Da kommen die vielen Spiele gerade recht.

Natürlich ging der Sieg nicht ohne Ausschreitungen ab. Den Stadionbereich hatte man im Griff, aber im Northern Quarter klapperte es gewaltig. In diesem Kneipenviertel folgte die dritte Halbzeit. Aber auch bei West Ham gegen Watford ( 2:4 ) gab es Unruhe, sogar im Ground. Die Deppen sterben nie aus.

Derweil marschiert das "deutsche" Huddersfield Town eine Etage tiefer munter weiter. Ein deutscher Trainer, sechs Spieler aus demselben Land, gepaart mit deutscher Gründlichkeit scheinen in der Championship zu genügen. Man führt diese Monsterliga mit 24 Clubs an, und hat nun auch noch das Yorkshirederby gewonnen. Mit 0:1 gewann man an der Elland Road von Leeds United, das Konzept scheint zu funktionieren. So ändern sich die Zeiten. Leeds United, für die Fans im mittleren Alter ist das noch ein Begriff, steht nun wieder im gnadenlosen "Relegationbattle" / Abstiegslampf der zweiten Liga in England. Zwanzig Minuten fährt man mit dem Transpennine Express von Huddersfield in die ehemalige Industriestadt, ein Klacks. Aber in der nächsten Saison könnte der Abstand noch größer werden, zumindest sportlich. dann kickt Leeds in der dritten Liga und "Town" trifft mit Trainer Wagner auf seinen alten Kumpel Klopp. Wiedersehensfreude pur, denn schließlich war Wagner unter Klopp für die zweite Mannschaft zuständig. Damals beim BvB.

Warten wir es einfach ab.


Zwischenzeitlich kommen wohl mehr Zuschauer zu den Heimspielen von Huddersfield Town. Im Sommer 2015 gegen die Blackburn Rovers war es noch recht übersichtlich.

CITY  -  the only football team to come Manchester

RaMü