Pubfood, Teil 2.

Hallo Bluebloggs,

Engländer und Amerikaner essen fast dasselbe Essen. Ist ja kein Wunder, denn schließlich gründeten Briten die Kolonien in Amerika, ehe man die überseeische Besitzungen nach einem langen Unabhängigkeitskrieg verlor. Studiert man die Speisekarte in einem Pub, erkennt man zwei wichtige Säulen der Inselernährung. Hamburger und Sandwich, dazu die bereits erwähnten Fish&Chips oder "Mash&Sausage". Das sind Würstchen, ähnlich den Nürnbergern, auftürmt in einer tiefen Schale in Kartoffelbrei. Insgesamt wohlschmeckend und vortrefflich für die Senioren geeignet. Neben turmhohen Hamburgern gibt es dann noch Lasagne oder irgendwas für Vegetarier, zur Beruhigung.

Neulich in Sheffield. Es war Mittag und ich streifte durch die Innenstadt und wollte etwas essen. Den Besuch eines der sattsam bekannten FastFoodRestaurants habe ich ausgeschlossen, ein Pub sollte es schon sein. Leider wurden diese bemerkenswerten Einrichtungen anscheinend an den Rand der Fußgängerzone verbannt, überall nur Subway, BurgerKing und Co. Schließlich wurde ich fündig, ab in das Yates`s. Es herrschte doch reichlich Betrieb, aber ich fand dann doch noch einen freien Tisch, abseits des Trubels, unmittelbar neben der Eingangstüre. Also bestellte ich. Das muß man schon selbst tun, man geht an den Tresen und bezahlt sein Getränk sofort. Das Bier für zwischendurch trinkt man im Allgemeinen im Stehen an der großen Bar. Also habe ich bezahlt und mir doch ein Pint, ungefähr 0,4, genehmigt. So aufgepeppt, studierte ich die Speisekarte. Die Preise waren erstaunlich im machbaren Bereich, es lebe der Norden! Irgendwann fiel mir es in meine hungrigen Augen, der ALL AMERICAN PLATTER, für nur 8,95 BP. Den bestellte ich wieder am Tresen, bezahlte und musste noch meine Tischnummer sagen. Wusste ich nicht, aber ich beschrieb mein schnuckliges Trinkereck. 

Die junge Frau nickte und meinte; "Comin up in about fifteen minutes". Kurz danach stellte ein anderer "waiter" einenen Holzkorb mit diversen Ausrüstungsgegenständen ab. Servietten, Besteck, Ketchup, diverse Geschmacksverstärker wie Senf usw. Tatsächlich, der Zeitplan wurde eingehalten. Der ALL AMERICAN PLATTER wurde angeliefert. Auf dem Teller trohnten folgende Köstlichkeiten: half potato shells, loaded with cheese and bacon. BBQ chicken wings. Slide cheese burger. Deep-fried pickles and chilli slaw salad. Insbesondere die "pickles" lohnten eine Unterschung. Tatsächlich, es waren geschnitten Gewürzgurken, paniert und dann frittiert. Der Magen stellte auf den Nahkampfmodus und ich mampfte mich durch den PLATTER. Es war o.k.

Das Yates`s ist eigentlich kein Familienunternehmen, sondern eine sogenannte Kette. Es ist in jeder größeren Stadt zu finden und bietet Essen zu vernünftigen Preisen, mein PLATTER gehörte gar zu den teureren Sachen. Auch gibt es hier das typische Pubfood sehr schnell. Auf jeden Fall ist das Yates`s meistens sehr groß und Yates`s kommt aus dem Norden. Von hier hat auch Wetherpoons seinen Siegeszug angetreten, nunmehr hat man 800 Pubs unter Vertrag. Keine Sorge, die Pubs sind nicht alle gleich, jeder ist verschieden, nur die Speisekarte ist im Prinzip immer die diesselbe. Hat seine Vorteile, wie beim BK & Co. Im Pub gibt man eigentlich kein Trinkgeld, immer wieder wird man erstaunt angeschaut, verzichtet man auf sein Rausgeld. Allerdings scheint man in den größeren Städten auch auf den Trichter gekommen zu sein, man bedankt sich überschwenglich und rennt sofort zum Kollegen, und zeigt voller Stolz den "Tip". So geschehen im "Old monk", am Abend. Aber das ist eine ganz andere Geschichte. Der letzte Blick ins Yates`s, Sheffield, Cambridge Sreet:

Bild: Obergeschoss heute gesperrt.

Bild: Eher selten in einem Pub; vorbildliche sanitäre Anlagen.

RaMü