Der Blick zurück
 
Hallo Bloggs. Der Urlaubs ist rum und in wenigen Tagen geht es auf die Insel. Deshalb lohnt sich der Blick zurück auf meine Urlaubskicks. Eigentlich war alles etwas anders geplant, meine beiden anvisierten Spiele habe ich nicht besucht. Es waren die niederländischen Zweitligisten SC Cambuur und FC Emmen. Aber beide Clubs wollten eine "Clubkaart", das war mir zu blöde. Also mussten Alternativen her, und das gelang. Twente Enschede verabschiedete einen langjährigen, verdienten Spieler und alle Plätze kosteten nur zehn Euro. Für mich war aber das Stadion doch der Hauptgrund und ich wurde nicht enttäuscht. Es erinnert an England, an die Stadien welche vor zwanzig, dreißig Jahren dort gebaut wurden. Wuchtig und eindrucksvoll. Hier wurde mit zwei Ausbauphasen die jetztige Kapazität von 30.000 Zuschauern erreicht, genügt normalerweise. Eine Woche später empfing Twente dann Ajax und das war natürlich längst ausverkauft. Auf jeden Fall habe ich noch nie ein Stadion gesehen, welches so nah an einer Haltestelle erbaut wurde. Von den Bahnsteigen sind es nur dreihundert Meter (!) Luftlinie zu den den ersten Sitzplätzen. Ach ja, der Stadionname ist De Grolsch Veste. Hier die Aufklärung: De Grolsch ist eine ortsansäßige Brauerei, immer gut. Veste heißt streng übersetzt Festung, ist in diesem Fall aber eine mittelalterliche Burg, welche in unmittelbarer Nähe während der Gründungszeit bei der Brauerei stand. Aha.
 
 
 
Das zweite Match war dann in Deutschland, Regionalliga West, Spitzenspiel. Die Anreise war dann doch schon weit, aber es wurde ja ein Doppelspieltag daraus. Auf jeden Fall war ich da um 14.00 Uhr in Oberhausen. Oberhausen zählt sich ohne Zweifel zum Revier und somit zum Ruhrpott. Nun habe ich eine gewisse Abneigung gegen die Platzhirsche BvB und S04, beide Vereine glauben ja die alleinige Vertreter der Region zu sein. Aber auch Bochum, Duisburg, Essen, Oberhausen und Wattenscheid haben ihre Spuren hinterlassen und sind eventuell authentischer als die Giganten. Das Stadion am Niederrhein wurde vor ein paar Jahren teilumgebaut, eine Stehplatztribüne an das Spielfeld vorgezogen. Der Rest ist deutsch "old school", also eine Tartanbahn drumherum, um das Spielfeld. Die Haupttribüne wurde komplett frisch gestrichen und so etwas "geliftet", die Basis aber blieb. Und das ist auch gut so. Daumen hoch!
 
 
 
Am gleichen Tag dann um 18.45 Uhr begann im 90 Kilometer entfernten niederländischen Arnhem ein Punktspiel von Vitesse Arnhem gegen Waalwijk. Eine stinknormale Paarung, wie in Deutschland auch öfters zu sehen. Also der GelreDome von Arnhem hat bei mir einen Ziwespalt hinterlassen. Von außen ist es eine Mischung aus Veranstaltungshalle, Messetempel und Fussballstadion. Irgendwie alles und nichts richtig, am allerwenigsten Fussball. Da halfen auch die paar gelbe Fahnen im Eingangsbereich wenig, es wirkte fast steril. Auf jeden Fall kann man mit seiner Familie problemlos hingehen, es ist echt alles sehr sauber. Der Zuschauerandrang war überschaubar, das Spiel auch. Ich will ja nichts sagen, aber von der vielgerühmten niederländischen Fussballschule habe ich nicht viel gesehen. Nochmals, die Sauberkeit hat mich fast am meisten beeindruckt.
 
 
 
Fazit: RW Oberhausen kann man mal besuchen, wenn der eigene Verein in der Nähe spielt und es passt. Von den beiden besuchten Grounds in der Niederlande würde ich die DeGrolsch Veste in Enschede bei einem Punktspiel erleben, da geht auf jeden Fall die Post ab. Arnhem muss nicht mehr unbedingt sein, vielleicht ich aber auch nur einen schlechten Tag erwischt. Soll es ja auch geben.
 
Keep the faith.
RaMü
 
Nächste Post:  Championship: B'ham Derby