Vor vier Wochen !

  Hallo Bloggs.
 
Was war vor vier Wochen? Man weiß es schon fast nicht mehr genau, aber der prüfende Blick auf den Kalender bringt die Lösung ans Licht, da war das Heimspiel des VfB Stuttgart gegen Arminia Bielefeld. Es war das letzte bundesweite Spiel einer Profiliga in Deutschland und es erscheint fast unendlich lang zurück. Vor nur vier Wochen trafen wir uns noch hinten beim PSV, quetschten uns durch die dicht gedrängten Menschen, um unser Bier und unsere Stadionwurst abzuholen. Wir standen quälend eng an der Schlange zur Abgabe der leeren Bierbecher und brudelten noch über den Blödsinn, sich beim Abtasten lassen umzudrehen. Diese Maßnahme und vielleicht noch das öffentliche Geplänkel im Vorfeld waren die einzigen Vorboten für das drohende Unheil mit dem Namen Covid 19, oder auch Corona genannt. Damals wurden aber auch bei uns im Block schon kritische Stimmen laut, ob wir das nächste Heimspiel gegen den HSV noch "normal" sehen werden? Richtig, heute am Montag, den 6. April hätten die Roten gegen die Rothosen gespielt, es wäre ein Hauch von Bundesliga durch das Neckarstadion geweht und nun das. Der Hauch von Corona verbietet alles, was irgendwie mit mehr als zwei Personen zu tun hat. Und das fast überall in Europa und zunehmend mehr auf der ganzen Welt. Und das Ende ist noch nicht in Sicht. Zwar gibt es die ersten zaghaften Versuche, die Teams in Kleinstgruppen wieder auf Spiele (!) zu trimmen, aber welche Spiele denn? Laut Virologen ist es im Prinzip kein Problem, ein Spiel selbst in diesen Zeiten zu absolvieren. Da werden die rund sechzig, siebzig Beteiligten ruckzuck vorher getestet und dann geht es los, im leeren Stadion. Was vor vier Wochen noch undenkbar schien, ist heute ein Strohhalm. Die Clubs brauchen das Geld zum Überleben, laut einem bekannten deutschen Nachrichtenmagazin sind rund 13 Vereine in den beiden ersten Bundesligen bedroht, von der Insolvenz nämlich. Da nimmt man das Angebot gerne an, Hauptsache Fussball und die damit verbundenen Fernsehgelder. Für die anderen, niedrigerklassigen Vereine wird es bitter, ganz bitter. Wer weiß, ob es im Herbst bisher geläufige Namen auf der Fußballkarte noch gibt? Es wird gezittert, kreuz und quer durch die Republik.
Und dann schließlich die entscheidende Frage zum Schluß. Wollen wir für den Fussball eine Unmenge von Schnelltests jede Woche "verbraten" und gefährden damit vielleicht ein paar Menschenleben? Vielleicht sind es genau diese Tausende von Tests, welche an einer anderen, viel wichtigeren Stelle, z.B. einer Praxis oder in einem Krankenhaus fehlen. Vielleicht, vielleicht. Der Sommer 2020 ist eh gelaufen, von Normalität keine Spur, höchstens ein klitzekleiner Hoffnungsstreifen am Horizont. Aber nur, weil der überwiegende Teil der in Deutschland lebenden Bevplkerung sich an die Regeln hält, nur darum. Gefährden wir also unseren kleinen Streifen am Horizont nicht, sonst gibt es überhaupt keinen Fussball mehr, auch nicht unter Ausschluß der Fans. Dann müssen wir warten bis zum Herbst und dann vielleicht mit einer abgesagten Runde leben, welche da heißt. Erneut nach Aue, Sandhausen und Dresden. Als Highlight dann die Spiele gegen den HSV. Das wäre heute gewesen.
 
Zusammenhalten & Abstand halten. Dranbleiben, hart bleiben, niemals aufgeben.
 
Keep the faith.
RaMü
 
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