Kein Spass in Wil

  vs.    Freitag, 16. Oktober 2020, FC Wil - SC Kriens: 0:1
 
Hallo Bolggs.
 
In der Halbzeitpause dröhnte aus den Lautsprecherboxen das Liedchen "Ein bisschen Spass muss sein ... " und der 83jährige Roberto Blanco wurde als Ehrengast präsentiert. Er war brav, erzählte von seinem Wohnsitz in der Ostschweiz und lobte dieses wunderschöne Stadion. Und da wurde das Gelächter schon etwas lauter. Bei den Heimspielen des Zweitligisten wird immer ein "Stargast" eingeladen und die Not muss groß sein, wenn Roberto kommen muss.
In diesem wunderbaren Stadion verloren sich an diesem verregneten Abend ganze 470 Zuschauer, aber das ist mit Corona nicht zu entschuldigen, es kommen auch so nicht richtig viel mehr. Auf jeden Fall hat man eine schöne, neue Sitzplatztribüne, der Rest sind Stehplätze und es bietet 6.000 Zuschauern Platz. Aber ob jemals richtig voll wird? Der Sportpark Bergholz bietet viele Möglichkeiten zum aktiven Sport, gleich neben den Stadion ist eine Schwimmhalle und eine Eishockeyhalle.
Es regnete aber nur bis zum Anpfiff, dann wurde es trockener und das Mittelfeldduell zwischen Gastgeber Wil und Kriens auf dem Kunstrasen begann zu meinem Erstaunen sehr schwungvoll und so sollte es auch bleiben. Wil wird vom ehemaligen BvB-Stürmer Alexander Frei trainiert und dieser läßt halt angreifen. Insgesamt gab es acht gelbe Karten (!) und acht Auswechslungen. Wil traf zwei Mal den Pfosten und Kriens dafür ein Mal ins Netz, in der 82. Minute per Freistoß. Ätsch! Die Gastgeber scheiterten an sich selbst, klarste Möglichkeiten blieben liegen und diese Heimpleite war somit völlig unnötig. Langfristig möchten die Ostschweizer schon an der Super League schnuppern, also der ersten Liga. Aber St. Gallen liegt nur dreißig Kilometer entfernt, der etablierte Erstligist zieht Zuschauer und Potential. Fußballerisch war diese Partie echt unterhaltsam, stimmungstechnisch das graue Gegenteil. Das konnte auch Roberto Blanco nicht ändern.
 
 
Man sieht an den Bildern, regnerische Fussballabende bekommen keine Bestnoten. Der Zuschauerzuspruch in der Schweiz ist in deren zweiten Liga recht dünn, der Schnitt beträgt rund 2.500 pro Spiel. Also dieses Match hat die Sache noch etwas gedrückt.
 
Am Samstagabend steht dann Vaduz gegen Lugano auf dem Zettel.
 
Mehr darüber dann am Sonntag, so gegen Mittag.
 
Keep the faith
RaMü
 
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