England's South Coast

  Hallo Bloggs.
 
Die Südküste von England ist ein beliebtes Reiseziel. Die sogenannte "englische Riviera" bietet die meisten Sonnentage im Jahr, die höchsten Temperaturen und ist deshalb auch bei den Engländern selbst sehr gefragt. Zudem muss man kein Geld wechseln. Speziell deutsche Urlauber zieht es an die Drehorte der schnulzigen Rosamunde Pilcher Bücher, in die Grafschaft Cornwall oder den Dartmoor National Park. Die Anfahrt mit dem Auto ist recht langwierig, ab Dover wird es erst richtig interessant. PS: Bitte nicht im Sommer hinfahren, normalerweise alles überlaufen.
Mich interessiert die Südküste hauptsächlich wegen Fussball. Natürlich. Mit einigem Erstaunen, wenn nicht gar Schrecken habe ich doch gewaltige Bildungslücken im südlichen Teil der Insel festgestellt. Aber es ist erklärbar. Wer Manchester mit einem CITYheimspiel anfliegt, "klappert" naturgemäß zuerst die umliegenden Grounds ab und vergrößert dann allmählich den Radius. Den Süden erreicht man am besten natürlich über London. Die weltbekannte Metropole kann mehrere Flüghäfen vorweisen und ist für alle Geldbeutel machbar, zumindest der Flug. So richtig an die Küste mit dem Flieger wird schwer, die Regionalflughäfen bieten höchstens Verbindungen in die Reiseziele der Engländer, also Spanien oder Italien. Deutschland kommt selten vor.
Also doch London. Nun aber zuerst meine "Map of shame", übertrieben gesagt. Viele meiner noch rund dreißig fehlenden Clubs der "beautiful 92" sind hier beheimatet, hier der Überblick:
 
 
Diese Karte ist aber mit Vorsicht zu genießen. Swansea, Cardiff und Newport sind bekanntlich in Wales, spielen aber in den englischen Ligen, deshalb ist diese Aussage nur politisch korrekt. Die rot unterstrichenen Städte und deren Clubs fehlen mir noch. Die oberste Kante der Karte hat mit der eigentlichen South Coast wenig am Hut, zählt aber ohne Zweifel noch mehr zum südlicheren Teil als zu den angrenzenden "Midlands" um Birmingham. Auch musste ich die Karte ergänzen. Stroud, Crawley und Northampton waren schlichtweg zu klein und nicht vorhanden, also nachbessern. Stroud hat nur 13.000 Einwohner, ist in der Grafschaft Gloucestershire und die Heimat der Forest Green Rovers, Football League two. Dieser Viertligist hat einen Nachhaltigkeitspreis erhalten, man ist der umweltfreundlichste Club in der gesamten EFL, plus Premier League. Bei Crawley Town habe ich überlegt, gehören die jetzt zu London oder doch eher ins Umland. Ich habe mich für das Umland entschieden. Vorteil: Vom Flughafen Gatwick mit zahlreichen Easyjetverbindungen sind es nur zwölf Minuten mit dem Zug zum Stadion. Der "nördlichste" Vertreter meiner Südkarte ist Northampton, da habe ich ebenfalls nachtragen müssen.
Und was ist mit London, bzw Großlondon? Das habe ich bewußt ausgeklammert, da wird es mal eine besondere Karte geben. London ist zu komplex, zu groß. Man sieht, im Moment fehlen mir laut dieser Karte noch dreizehn Besuche.
Die größten Herausforderungen sind Swansea City in Wales und Plymouth, mitten im Herzen von Devon. Von London Paddington aus sind es mit der Great Western Railway nur drei Stunden, ohne umsteigen. Das ist im Prinzip kein großes Problem, aber eine Verbindung zu anderen Spielstätten ist halt nicht gegeben. Etwas besser ist die Sache mit Swansea. Swansea City hat immerhin mehrere Jahre Premier League auf den Buckel und Wales hat immer den Reiz des Besonderen. London kann jeder! Die Anfahrt liegt auch bei knapp drei Stunden und der Viertligist Newport County liegt quasi auf der Strecke.
Brighton und Bournemouth sind am einfachsten, zumindest in Sachen Anreise. Nach Brighton kommt man von London aus fast im U-Bahntakt, aber die Problematik liegt schlichtweg beim Ticketkauf. Am Amex Stadium ist mit Dauerkartenbesitzer schon fast von alleine immer ausverkauft. Von den "Seagulls" aus Brigton zu den "Cherrys" des AFC Bournemouth. Deren Ground ist eigentlich nicht tauglich für die Premiership. Sagenhafte 11,329 Zuschauer gehen überhaupt in das Vitality Stadium, Karten unmöglich. Daran dürfte auch der zwischenzeitliche Abstieg in die zweite Liga nichts ändern.
Dei den anderen rot unterstrichenen Zielen hat es einfach nicht gepasst. Kommt vor, ist halt so. Es muss halt alles passen. Wenn man eine Fussballreise um ein Spiel an der Ashton New Road bastelt, wird es eng. Zumal die Kosten irgendwie noch überschaubar sein sollten. Aber das gehört nicht hierher, das muss ich mit meinem Girokonto abklären.
  Ich hoffe, ich habe für ein paar Minuten von der unseligen Coronakrise abgelenkt. Denn mit einem schmerzhaften Schlag wird klar, am momentane Zustand wird sich so schnell nichts ändern. Die englische FA hat jetzt schon Zuschauer bis Ende März 2021 ausgeschlossen, zumindest für die Premier League und die Championship. Ob dann wenigstens die dritte und vierte Liga Zuschauer begrüßen dürfen, scheint auch mehr als fraglich. Ich glaube leider, diese Saison ist gelaufen. Ab 2021/22 dann.
 
 
Die mittelalterlichen Gassen von Exeter markieren den bisher südlichsten Punkt meiner bislang vernachlässigten South Coast.
 
 
Cardiff ist die Hauptstadt von Wales und verbindet vorbildlich Kultur, Geschichte und Sport. Das Nationalstadion steht unmittelbar neben der Burg.
 
 
Der Hafen wurde in den letzten Jahren komplett umgestaltet. Er bietet viel Platz für Fußgänger, Museen für Kulturinteressierte, Restaurants und Bars für Nachtschwärmer.
 
 
Die Umgebung des Hauptbahnhofs ist speziell an Wochenenden das Ziel der Jugend. Da fährt man gern mal ein paar Meilen in die Stadt, Cardiff bietet alles.
 
Keep the faih.
RaMü
 
Nächste Post:  Kein Spass in Wil