Mal kurz in Holland

Hallo Bloggs.
 
Tag 2, Samstag, 09. November am Abend:  Heracles Almelo  -  VV Venlo 6:1.
 
Nach dieser Pleite fuhren wir auf der A30 quasi quer in Richtung den Niederlande. Holland heißt das eigentlich nur bei uns Deutschen, Holland ist in den Niederländen nur eine Provinz, welche früher als Grafschaft Holland bekannt war. Also Niederlande. Kurz vor den Grenze hatten wir eine Übernachtung gebucht, mitten in der Emsländer Pampa. Idylisch gelegen, trotzdem nur fünfzehn Minuten zur Autobahn.
Am Aband stand dann die "Eredivisie" auf dem Programm. Ein Allerweltsduell, Heracles Almelo vs. VV Venlo. Nach Almelo waren es nur 55 Kilometer, trotz einer falschen Abbiegung hatten wir noch genügend Zeit, um uns bis Spielbeginn fertig zu frieren. Die Karten holte ich dann im Fanshop ab, kein Problem. Das Stadion Erve Asito ist außerhalb, fast bei der Autobahn ist ist, wie man heute halt so baut. Seelenlos, umgeben von Industrie und Gewerbegebiet, Bürotrakten und Discountern. Alles doch recht schicke, aber der komplette Kontrast zu Osnabrück.
 

 
mmm
 
Spielbeginn war um 20.45 Uhr, und es wurde doch recht frisch. Natürlich gibt es hier dieses unmögliche Kartenbezahlsystem, also dann halt kein Kaffee. Das kleine Stadion bietet nur 12.000, wurde 1999 erbaut und zwischendurch zwei Mal modernisiert. Jetzt hat es allen möglichen Komfort, ist aber aalglatt und ohne Charme. Die Vereinsfarben schwarz-weiß erhellen die Sache auch nicht und so ist das Grün des Kunstrasens der einzige helle Fleck. Gegner Venlo war Vorletzter und mit dem Anpfiff sah man das auch. Die langen Kerls hatten große Probleme mit dem ungewohnten Untergrund, dagegen spielte Almelo großartig auf. Schnelles, konsequentes Flügelspiel, marschierende Außenverteidiger bis zur Torgrundlinie, alles das, was der VfB nicht hat. Lassen wir das! Es war nur eine Frage bis zum Führungstreffer, in der 23. Minute wurde endlich geliefert, 1:0. Mit einem 2:0 wurden die Seiten gewechsel und dann wurde der Gast förmlich abgeschossen. Für die eine Busladung Gästefans wurde es zur Qual, schließlich wurde man vor 9.400 Zuschauern mit einem 6:1 nach Hause geschickt. Die Fanszene ist übersichtlich, etwa 400 Mänekken bilden den Heimsupport. In der Halbzeit erhielten wir dann Besuch. Irgendwie hatten da einige Jungs Stress, und so verzogen sich zwei der drei Fahnenschwenker mitsamt Anhang ausgerechnet in unseren Block. Die sechzehn, siebjährige Bengels waren aber echt gut erzogen. Man fragte uns, ob wir etwas dagegen hätten, in unserem leeren Block zu singen. In einem Kauderwelsch zwischen Niederländisch, Englisch und Deutsch verständigten wir uns. Es war lustig. Zwei, drei Polizisten standen ebenfalls Posten und die kleine Truppe machte sich ab und zu bemerkbar.
Insgesamt war es doch unterhaltsam. Immer noch besser, als irgendwo im Emsland in einer Kneipe zu versinken oder direkt nach dem Abpfiff in Osnabrück in die Heimat zu düsen.
 
 
Alles glänzt, alles sehr schön, alles ohne Seele.
 
 
Großer Innenraum, zuschauerfreundlich.
 
 
Der kleine Heimsupport in der Mitte hinter dem Tor.
 
 
Vermutlich nur voll, wenn Ajax und PSV kommt.
 
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Keep the faith,
RaMü