Black Pudding
 
Hallo Bloggs. Das berühmte englische Frühstück gibt es jetzt fast überall auf der Welt, zumindest die Basics davon. Egal ob in Hongkong, Buenos Aires, Cape Town oder Helsinki, Rühreier mit Speck, Bratwürstchen und Hash Browns gelten in den gehobeneren Hotels in Sachen Frühstück als Standard. Natürlich kommen noch landestypische Vertreter dazu, aber die Grundlage ist überall diesselbe.
Aber logischerweise gibt es selbst im Ursprungsland noch Unterschiede, je nach Gedbeutel oder Sternenanzahl der Hotels kommen noch ein paar Ergänzungen dazu. Dazu gehören die gebratenen Tomaten, diese weiße Bohnen in der etwas unappetlichen roten Soße und ... Black Pudding. Auf den ersten Augenblick hört es sich an wie eine Süßspeise, ist es aber bei weitem nicht.
 
 
Es ist eine mehr als deftige und kalorienreiche Beilage, den Süddeutschen dürfte es als Blutwurst bei einer sogenannten Schlachtplatte bekannt sein. Nur in diesem Fall "läuft" die nicht, sondern gibt es entweder gebraten in Würfeln oder als Scheiben. Very british, sozusagen. Na ja, wer auch Pfefferminzsoße als Zutaten genießt .... .
Seinen Ursprung hat es aus dem Mittelalter. In diesen Zeiten wurde das Schwein komplett verarbeitet, das heißt, auch das Blut wurde aufgefangen, mit weiterem Speck, Gewürzen, Brotkrummen und Haferflocken zu einer Art Brei verarbeitet und so haltbar gemacht. Allen Unkenrufen zum Trotz hat diese Speise sehr viel Proteine, Eisen und Zink im Angebot und so hält das Sättingungsgefühl reichlich länger als bei den anderen Angeboten des derben englischen Frühstücks. Aber die Kalorien ... . Und wie kommt man auf Pudding, black ist ja jetzt klar? Ganz einfach. Dieses Blut und seine Beimengen wurde oftmals in denselben Gefäßen zubereitet, erhitzt und schließlich erkaltet lassen, wie an einem anderen Tage zum Beispiel der normale Pudding darin zubereitet wurde. Hoffentlich haben die damals auch immer kräftig das Geschirr gewaschen.
Also richtig dolle sieht es ja nicht aus, hier zum Beispiel beim Frühstücksbuffet im Holiday Inn nahe beim Hauptbahnhof in Birmingham. PS: Die Schilder im Hintergrund waren vertauscht. Auf jeden Fall ist es für Fleischfans sehr lecker, obwohl der jeweilige Magen um 6.45 Uhr in der Früh einem gewaltigen Stresstest ausgesetzt ist. Einfach mal probieren ... und danach sein lassen. Oder auch nicht.
 
Keep the faith.
RaMü
 
In der nächsten Post geht es um den "neuen" Hauptbahnhof in Birmingham, der Grand Central Station New Street.