FünfMinutenMané

Hallo Bloggs,

ich habe keine Ahnung von Fussball. In Bochum habe ich vermutet, Sunjic spielt eh wieder gegen Fürth und Pavard wird sich noch gedulden müssen. Fehlanzeige. Gegen Fürth sagte ich noch meinen Kumpels in Block 48, das wird wieder so eine zähe Kiste; höchstens knapper Sieg. Vollkommen daneben. Ich hatte mir schon eine Postüberschrift erdacht: Wating for the thunder, oder so. Das ist gegessen. Es müsste nun heißen: This is the thunder. Zumindest für eine Halbzeit.

Man sieht, ich habe keinen Schimmer und sollte die Spiele einfach laufen lassen. Ohne die Klappe aufzureißen oder dunkle Vorahnungen zu verbreiten. Der Optimismus gewinnt langsam die Oberhand und der Verdacht keimt auf, dass es doch mit dem Aufstieg und einer besseren Zukunft klappen könnte. UUaahh !

J-Lu hätte das Negative betont. Viele Verletzte, Länderspielreisen, fehlende Zeit und dann noch Wasen, das wird vermutlich nichts gegen Fürth. Der neue Leitwolf hält sich an die Plusseite. Verletzte hat jede Mannschaft, Nationalspieler stehen für die Qualität einer Mannschaft, die Neuen intergrieren sich prächtig und auf dem Wasen darf es ruhig auch mal richtig krachen, stimmungsmäßig natürlich. Das ist der Unterschied, damals der bissige "General" und hier der junge, hungrige Leitwolf. Change your minds. Damals painting black, jetzt show your bright colours.

Natürlich war der Auftritt des FünfMinutenMané der Türöffner, wer mit dem ersten und zweiten Ballkontakt gleich zwei "Kischten" macht und das als Neuling, der kann davon in fünfzig Jahren noch manche Familienfeier beglücken. Aber es waren nicht nur die beiden Treffer in den ersten fünf Minuten, es war die gesamte Mannschaft. Es war erfrischend, es war berauschend, es war ... als ob die düstere Vergangenheit in nur 45 Minuten in die Tonne des Vergessens gekloppt wurde. Das Publikum wähnte sich im Disneyland, alles Kulisse, alles nur Blendwerk. Nein, es war real, es gab diese Halbzeit wirklich.

Genug des Lobes, es war nur ein Spiel. Der neue Trainer ist unglaublich geeerdet, trotz seiner Jugend. Als ehemaliger Amateurstürmer aus dem Pott kennt er die tiefen Abgründe des Fussballs und ergreift zupackend diese große Chance, mit dem VfB ins Rampenlicht zu drängen. Auch bringt dieser Sieg nicht mehr als drei Zähler und im Moment ist es "nur" Platz drei. Nun aber hat das Team zwei Wochen Zeit gewonnen, weiterhin zu trainieren und sich weiter zu finden. Trotz der Abstellungen der Nationalspieler. Jeder Tag hilft weiter, jeder Tag bringt einen Gewinn.

Vielleicht heißt es in der Winterpause dann, dieses Match war die Wende zum Guten. Vielleicht heißt es aber auch, es war pures Glück. Die Treffer von Mané, der tolle Einstand von Pavard und die Vorstellung der Mannschaft. Ich glaube jetzt an die erste Version. Denn schließlich haben wir jetzt einen Trainer, der mit der ganzen Sch...e der Vorsaison nichts am Hut hat und dementsprechend handelt.

RaMü