Zwei Tiefpunkte ... MCFC.
Hallo Bloggs,
das Trauerspiel des VfB Stuttgart hängt in den Knochen und manche Bloggerkumpels sprechen gar vom schlechtesten VfB aller Zeiten. Gern spricht man auch vom Tiefpunkt, nein, vom absoluten Tiefpunkt. Nun ist die Zeit gekommen, die absoluten, allertiefentiefsten Tiefpunkte meiner beiden Clubs zu beleuchten. Manchester gebührt der Anfang, deren "lowest point" liegt nicht mal so brutal weit in der Vergangenheit. Aber immerhin, es war im letzten Jahrtausend.
1998
- Manchester hat seit der Vorsaison ein neues Logo und ist in der Stadt fast zur Lachnummer degradiert. Dritte Liga, die größtmöglichste Schmach ist eingetreten, der Europapokalsieger von 1970 tritt im Niemandsland von Lincoln, York und im walisischen Wrexham an. Aber auch in einer Tabelle gibt es bekanntlich oben und unten. Und für CITY war ganz unten kurz vor Weihnachten 1998, der letzte Samstag vor Weihnachten. Man spielte auswärts bei York City und es war beschaulich. Man zog sich in einem großen Baucontainer um, von draußen hörte man das Singen der Heilsarmee, welche vor den Stadiontoren Geld sammelte. Ein großer Betrag konnte es nicht geworden sein, denn schließlich passten nur 3.007 Zuschauer rein. Es war zugleich die niedrigste Zuschauerzahl, vor welcher ManCITY je gespielt hat. Man hatte fünf Spiel schon nicht mehr gewonnen, darunter war auch die letzte Heimniederlage gegen Macclesfield Town. Lange Rede, kurzer Sinn, auch das Ding ging gewaltig schief. Ein neunzehnjähriger Debütant im Profifußball traf gegen die "Citizens" und man verlor mit 2:1, ... im Schnee von York. Die wenigen mitgereisten Fans sangen dann zum ersten mal "We're not, we're not, we're not really here, we're the invincible men, we're not really here". Nun war man der Abstiegszone näher als dem Aufstiegsplatz. Die Realität war bitter, Platz zwölf. Die Zeitungen der damaligen Industriestadt machten sich einen großen Spaß daraus. Als am nächsten Tag Rivale ManU gegen Bayern in der Champions League antrat, fragte man sich, wann sind die "Skyblues" wieder auf Augenhöhe? Nur 13 Jahre ist es passiert. --- Dieses Match markierte die Wende. Der Manager wurde nicht entlassen und man erreicht den dritten Platz. Das fällige Endspiel gegen Gillingham wurde zum Kraftakt. Ein 0:2 Rückstand wurde in den Schlußminuten gedreht und man gewann mit 3:2. 2011 absolvierte man unter Mithilfe der Petrodollars der Abi Dhabi Group das erste Spiel in der Champions League und 2012 gewann man die erste englische Meisterschaft seit 44 Jahren.
Die Abschlußtabelle, 1998/99:
Zwei Tiefpunkte ... VfB Stuttgart
1976
- Der VfB ist in der Vorsaison in die 2. Liga Süd abgestiegen und peilt den sofortigen Wiederaufstieg an. Aber auch hier klaffen Anspruch und Wirklichkeit weit auseinander. Der ruhmreiche Club aus dem Südwesten Westdeutschlands verliert Punktspiele unweit der DDR-Grenze bei Bayern Hof und Bayreuth, Punktverluste gegen Röchling Völklingen und Jahn Regensburg tragen zum weiteren Absturz bei. Der Aufstieg ist schon bald nicht mehr möglich und man sackt immer weiter ab. Das absolute Trauma war dann aber die 2:3 Heimschlappe gegen den sicheren Absteiger SSV Reutlingen, am 22. Mai vor 2.000 Zuschauern. Ja richtig gelesen, 2.000 Zuschauer verloren sich im damaligen Neckarstadion mit einem Fassungsvermögen von 72.000 Zuschauern. Nach dieser Saison kam der Umschwung. Man hatte kein Geld, der Nachwuchs musste ran. Mit Trainer Sundermann hatte man einen wahren Glückstreffer gelandet. Bald sang man im A-Block vom "Sundermann: Wundermann" und in der Folgesaison stieg man wieder in die erste Bundesliga auf. Waren 1975 nur 16.000 Zuschauer beim echten Stadtderby gegen die Kickers da, brach man später alle Zuschauerrekorde. 60.000 Zuschauer waren keine Seltenheit, erst später wurde es für ein paar Jahre ruhiger. Da wollten dann nur noch 25.000 Zuschauer Spiele wie gegen den HSV sehen. Es folgten mehrere Meisterschaften, immer schon verteilt. Auch die Champions League war kein Fremdwort mehr. Aber der große Durchbruch international gelang nie, der Rest ist bekannt. Jahrelanger Abstiegskampf und ein Jahr zweite Liga markierten die jüngsten Jahre, der Verein tritt auf der Stelle und hat im Moment den Anschluß an die Spitze verloren.
Die Abschlußtabelle 1975/76:
Und was lernen wir daraus? Schlechter geht immer, überall. Spreche nie vom absoluten Tiefpunkt, denn wer kann schon in die Zukunft sehen?
Keep the faith
RaMü