Allez Aspách !!

Hallo Bluebloggs,

am Samstag war ich wieder im Wald, bei der SG Sonnenhof Grossaspach. Der eigentliche Grund war allerdings nicht dieser aufstrebende Club aus der 3.500 Seelenmetropole, sondern der VFR Aalen. Es war ein "Schwabenderby", wobei dieses Wort etwas überstrapaziert wird, so etwa wie bei der Begegnung Hoppenheim - VfB. Die Älbler brachten rund 500 Fans mit, die SG hielt mit Freikarten für "Schutzsuchende" dagegen. Gefühlte 1.000 Karten gingen so an unsere Gäste aus dem "benachbarten" Ausland, diese ließen sich auch nicht lumpen. Man "zahlte" zurück, in ureigener Form.

Zunächst hatte der rund Fünfundsiebzigleutesupport der SG die Lacher auf ihrer Seite: Beim Einlaufen zeigte man einen Banner mit folgender Aufschrift:

Nicht schlecht, dieser Lacher zu Beginn.

Insgesamt waren angeblich 3.700 Leute da, aber irgendwie scheint mir die Zahl etwas übertrieben. Der VFR Aalen wollte eigentlich dieses Spitzenspiel gewinnen, hatte aber leider nur eine einzige (!) wirklich gute Szene und die sogleich in der dritten Minute. Alleinstürmer Morys verzog allein vor dem Tor und das war es dann im gesamten Kick. Die SG wirkte zielstrebiger und wurde letztlich mit einem verdienten 2:0 Heimsieg belohnt, man ist im Moment sogar Kandidat auf den zweiten Platz. Das Match war nicht gerade der "Burner", dafür war der Support lebendiger. Aalens Anhang antwortete auf das Banner mit dem "Europacupsong" unter anderem mit folgender Zeile "... und in Großaspach klingelts Telefon". Jungs, das war schon fast britischer Humor. Allerdings geht einem dieses eintönige Dauersingen langsam auf den Wecker, das Gehopse mit dem Rücken zum Spielfeld ist auch schon seit längerer Zeit aus dem Rennen.

Die paar Leutchen in der "Fankurve" der SG erhielten unerwartet Unterstützung aus den Reihen der anwesenden Flüchtlinge. Da waren wohl einige Jungs schon in ihren Heimatländern in ihren Stadien, man unterhielt das Stadion schon fast alleine. Ich vermute mal, die Leute kommen irgendwo aus Nordafrika oder gar dem Kongo, zumindest herrschte die französische Sprache den Block. Zumindest schallte öfters ein "Allez Aspách" über den Platz und ein ryhtmisches Klatschen kämpfte gegen das Dauersingen an. Es war eine willkommene Abwechslung, es war viel mehr Melodie dabei und einfach mal was anderes.

So ging der Kick irgendwie irgendwann zu Ende, der VFR verlor wieder mal und darf sich ruhig mit dem Mittelfeld anfreunden, für mehr reicht dieses schwache Offensivspiel einfach nicht. Die SG Grossaspach darf sogar von deutlich mehr träumen, als dem Klassenerhalt. Aber das wäre ungerecht gegenüber den Traditionsclubs. Stell dir vor, die kicken zwote Liga im nächsten Jahr. Stoppt den niemand die "Waldläufer" ? Gegründet 1994 und nun in der Spitzengruppe der "Dritten". Wo ist der Aufschrei der Selbstgerechten, wo die Aufrufe zum Boykott?  Sollte die SG doch tatsächlich aufsteigen, wäre es ein Unding im Wald. Aber noch ist lang. Immerhin, bei der momentane Situation in Deutschland ist einem der Support auf französisch noch lange sicher.

 

Junge, Junge ! Vielleicht gibts hier bald zweite Liga !

Beste Aussicht in Aspach, Verzeihung, Großaspach natürlich.

Im nächsten Blogg gibt es einen Vorschlag zum Heimsieg des VfB gegen Ingolstadt. Dranbleiben.

RaMü