Da wendet sich der Gast ...

mit Grausen.

Hallo Bloggs,

was für ein Abstieg, zumindest der Gefühle und der Qualität. Am Montagabend in Wembley noch das Spitzenspiel in der Premier League und jetzt in Stuttgart beim Abstiegskampf  der Bundesliga. Die Vorstellung des VfB Stuttgart gegen Frankfurt dürfte hoffentlich dem letzten Dummschwätzer und Tagträumer die Augen geöffnet haben, dieses Team "is not fit for 1. Bundesliga". Auf keinen Fall in dieser Verfassung. Es ist irgendwas geschehen in diesem Sommer 2018. Gerade mal drei Monate ist es her, man war in der Woche vor dem Saisonauftakt und alles wähnte sich in trügerischer Sicherheit. Die Sonne prallte auf die rote Erde und alles strahlte vor Zuversicht. Dann kam die Pleite im Pokal in Rostock und die Niederlage in Mainz. Alle beschwichtigten und beruhigten. Der Trainer, der Spielerrat und das Präsidium. Das "schwierige Umfeld"  bemerkte als erstes das drohende Unheil und wurde zum Teil verunglimpft. Alles Schwarzmaler, alles Deppen, so sind halt die Fussballfans. Wir haben alles im Griff. Ja, das hatten und haben sie und zwar im Würgegriff. Der fällige Trainerwechsel war ohne Zweifel richtig, aber das Team wechselte nicht die Mentalität. Man ist anscheinend nicht richtig bei der Sache, also bei der Arbeit. Gegentreffer in der 3. Minute gegen den BvB, Aussetzer von Insua in der siebten Minute in Hoffenheim und ein weiteres Gegentor in der 4. Minute gegen die Eintracht, man schläft vor sich hin. O.K., das Tor wurde nicht gegeben, Media Markt sei Dank. Aber wie es fiel, das ist das Entscheidende. Man lernte nichts und dann passierte es eben in der 11. Spielminute, das 0:1.

Wir alle wissen um den weiteren Verlauf der Partie. Wenn ein gegnerischer Trainer in der anschließenden PK den Gastgeber nicht mal mehr aus Respekt wenigstens als "schweren Gegner" oder ähnliches bezeichnet, das sagt alles.

Was ist noch toll beim VfB Anfangs November 2018? Das Publikum. Da kaufen rund 5.000 Leute in der Woche vor dem Spiel noch Einzeltickets, und das nach den fragwürdigen Darbietungen der letzten Wochen. Da meldet man 58.000 Zuschauer, fast ausverkauft. Und ich frage mich langsam, was treibt im Moment Leute dazu ein Einzelticket zu erwerben? Also der VfB selbst kann es nicht sein !

Die Cannstatter Kurve erkannte die Lage so eine halbe Stunde vor Abpfiff. Man drehte sich einfach um und speziell das CC lieferte sich als Unterrang Gesangsduelle mit dem Oberrang. Beim neutralen Zuschauer kam das als bedingungslose Untersützung rüber, dieser Eindruck wurde aber allerspätenstens mit dem Abpfiff verworfen. Zum ersten Mal ertönte ein wirklich gellendes Pfeiffkonzert am Neckar, selbst sonst coole und besonnene Zuschauer äußerten so ihren Frust. 

Wie geht es weiter? Also vom Spielbetrieb abmelden wie in der untersten Kreisklasse geht wohl nicht. Man muss einfach die Situation mal annehmen und erkennen. Jetzt helfen keine abgehalfterten Sprüche mehr. Sollten die beiden kommenden Auswärtsspiele, in Nürnberg und Leverkusen keine Punkte bringen, dann rumpelt es erneut im Karton. Dann dürfte auch ein weiterer Verantwortlicher fallen. Aber ob uns das in dieser Lage hilft?

Tatsache ist: Die Zeit drängt. Und komme mir blos nicht noch jemand mit, wir haben erst Vorrunde und so. Das haben wir vor drei Jahren auch immer gesagt !

Keep the faith

RaMü