Der erste Dreier !
 
Hallo Bloggs. Es wurde aber auch Zeit. Erst am dritten Spieltag in der Europa League gelang dem SK Rapid Wien der erste Sieg und damit wurden die Chancen auf ein Überwintern im internationalen Fussball zumindest aufrecht erhalten. Im heimischen Stadion schlug man Dinamo Zagreb hochverdient mit 2:1 und muss nun in zwei Wochen in Kroatien nachlegen.
Es war das erste Spiel meiner Viermatchreise und längst ging alles nicht nach Plan. Der erste große Herbststurm wirbelte die Fahrpläne in großen Teilen Deutschlands und Österreich durcheinander und stellte die Geduld der Reisenden auf eine große Probe. So auch bei mir.
Die Fahrt nach Nürnberg verlief noch fahrplangemäß, aber der Blick auf die StreckenmanagerApp der Bahn verhieß wenig Gutes. Der Anschlußzug nach Wien wurde zunächst mit neunzig, dann hundertzwanzig und zum Ende gar mit hundertvierzig Minuten Verspätung angezeigt. Die Konfusion war groß, ich entging dem Trubel im Bahnhof und machte eine kleine Tour durch Nürnberg, allerdings mit einem Trolley kein großes Vergnügen. Letztlich pendelte sich der Verzug bei ziemlich zwei Stunden ein, zum Glück hatte ich meine Ankunft in Wien eh nicht knapp kalkuliert. Allerdings verzögerte sich die Weiterfahrt mehrmals und in Linz mussten wir gar den Zug verlassen. Endstation. Das Umsteigen auf einen Railjet der ÖBB kostete eine weitere halbe Stunde und so kam ich rund siebzig Minuten vor Spielbeginn in Wien-Meidling erst an. Zum Glück kannte ich mich aus, verstaute das Gepäck in einem Schließfach, löste schon mal mein Dreitagesticket und fuhr zunächst mit der U6 und dann der U4 nach Hütteldorf, der Heimat von Rapid Wien. Da ich noch rund um das Stadion laufen musste, war ich so in der vierten Spielminute auf meinem Sitzplatz, Sektor eins, Reihe zwanzig, Platz drei.
 
 
Es war ja nun mein zweiter Besuch innerhalb von drei Monaten und erneut ein Spiel unter der Woche, auch diesmal kamen rund 22.000 Zuschauer. Die Stimmung war nicht ganz so prächtig wie beim letzten Mal, die strenge 2G-Regel hinderte wohl manchen Ulltra am Besuch. Der Gästeblock war sehr gut gefüllt, allerdings scheint deren Liedgut weniger gut bestückt zu sein. Dort herrschte Aggresivität pur, ständiges Zündeln und Detonieren von Böllern stehen hier im Vordergrund. Rapid begann druckvoll, führte schnell mit 1:0, kassierte den Ausgleich, legte aber kurz vor dem Pausenpfiff mit dem 2:1 wieder vor.
 
 
Die zweite Halbzeit wurde hektischer, aber Rapid hielt den Druck aufrecht. Rangeleien und diverse Unterbrechungen sorgten für eine fünfminütige Verlängerung, aber das Resultat änderte sich nicht mehr. 2:1 für Rapid. Das Poilzeiaufgebot war immens. Die umliegenden Straßen waren mit Kastenwägen vollgestopft, die Mädels und Jungs in ihren dunkelblauen Kampfanzügen überall präsent. Nach dem Abpfiff wurden wir umgeleitet, weit weg vom Gästeblock mussten wir den Weg zum Bahnhof finden. War aber kein Problem, im Gegenteil. Ich habe nun eine Abkürzung entdeckt, und das ist auch gut so, denn Rapid ist auf jeden Fall eine dritte Reise wert.
 
 
Keep the faith.
RaMü
 
Nächste Post:  Sechs Mann und eine Fahne