Elfer auf der Ostalb, nicht so einfach !

Hallo Bluebloggs,

wer je selbst Fussball gespielt hat oder spielt, kennt die Angst des Schützen bei der Ausführung eines Elfmeters. Urplötzlich erscheint das Tor ziemlich klein und der Torwart wie ein Riese. Die Knie zittern, denn normalerweise ist der Blamagefaktor überirdisch, denn diese Situation gilt im Allgemeinen als beste Torchance.

Auf der Ostalb, genauer gesagt in Aalen schlotterten die Knie wohl gewaltig. Von den zehn Schützen versagten gar insgesamt sieben Helden vom Punkt, entweder hielt der Torhüter oder man drosch das Leder in jegliche mögliche Richtung, nur nicht ins Netz. So endete das DFB-Pokalspiel zwischen dem Drittligisten Aaalen und dem angeblichen Zweitligaaufstiegskandidaten Nürnberg mit einem schmeichelhaften 1:2 für die Franken, nach einem 0:0 in 120  Minuten. Es waren 9.700 Zuschauer da, es waren soviel Zuschauer da wie immer, nämlich 6.000. Zumindest Aalener, der Rest kam aus Franken und dem großen Umfeld. Ich habe noch nie so viele Gästefans in der ScholzArena gesehen, jeder dritte Besucher outete sich als Anhänger des "Clubs". Die komplette Stehtribüne hinter dem Tor war belegt, die Gegengerade war zur Hälfte in Rot geschmückt und selbst auf der sogenannten Stehtribüne Süd waren die Franken da.

Auf dem Platz war die Überlegenheit keineswegs zu sehen, die erste Halbzeit war gelinde gesagt langweilig. FCN-Schlußmann Kirschbaum musste erst in der 40. Minute eingreifen, aber im Offensivbereich der Gäste war auch "tote Hose". Die zweite Halbzeit viel besser, lebendiger. Beide Teams wollten die Verlängerung vermeiden, und griffen an. Aalen wechselte in der 70. Minute gar das gesamte Wechselkontingent aus, aber das Tor wollte nicht gelingen. Die Verlängerung wurde notwendig, es kam nun zum richtigen Pokalfight, leider ohne Tore. Die Stimmung kippte,  die Hausherren waren nun besser, auch der Support.

Die Entscheidung fiel dann denkbar knapp, selbst vom Punkt aus fielen kaum Treffer. Aalens Schlußmann Bernhardt dürfte ziemlich sauer gewesen sein, schließlich halfen drei gehaltene Strafstöße nicht. Aalen Schützen versagten schlichtweg die Nerven, Kirschbaum im Clubtor hatte fast den kleinsten Anteil am Weiterkommen in die zweite Runde.

Fazit: Nürnberg hat genießt unglaublich viel Sympathien auf der Ostalb, in allen Alterklassen. Allerdings hat der ruhmreiche Club ausser Tradition nicht viel zu bieten. Das ist auf die Dauer zu wenig, um den Wiederaufstieg in die Bundesliga zu packen. Aalen hat einige gute Jungs mit tollen Perspektiven in seinen Reihen und braucht nun die notwendige Zeit, um sich in der dritten Liga zu etabllieren. Ich bin mir sicher, in zwei Jahren wird wieder angegriffen. In Aalen ist wieder Realitätssinn eingekehrt,  nach all den Jahren des stürmischen Aufschwungs.

Bild: Ein Drittel des Stadions fest in fränkischer Hand.

Bild: Ein seltes Bild der ersten Hälfte; Kirschbaum in Aktion.

Bild: Abendstimmung auf der Ostalb.

Bild: Benennung der Elfmeterschützen.

Bild: Hier jubelt Aalen, noch ............ !

RaMü