De Geusselt, Maastricht. Freitag, 04. April 2025.
 
Hallo Bloggs. Maastricht spielt zweite Liga in den Niederlanden und die wird hier "eerste Divisie" genannt. Die aktuelle Saison ist mehr als bescheiden. Im Moment steht man nur auf Rang vierzehn, die Play Offs sind schon lange enteilt und so plätschert der Club an der Maas dem Saisonende entgegen. In das Stadion de Geusselt passen nur etwa 10.000 Zuschauer rein, der Zuschauerschnitt beträgt so ziemlich die Hälfte. Immerhin sorgt Gegner Excelsior Rotterdam für Spannung. Die Gäste sind im Aufstiegsrennen noch dick dabei und haben einen Dreier bestimmt fest eingeplant. Es könnte also was werden, mit einem guten Kick in der Niederlande.
 
 
Mit einem Schlußspurt in Form von zwei späten Treffern wahrte Excelsior Rotterdam seine Aufstiegschancen beim Tabellenvierzehnten MVV Maastricht, das weiterhin nur noch graue Maus der zweiten Liga bleibt. Es war einfach zu wenig, obwohl speziell in der ersten Halbzeit eine richtiger Unterschied nicht zu erkennen war.
10.000 Zuschauer ist die Kapazität es de Guesselt Stadions in Maastricht, aber es ist wohl fast nie ausverkauft. Zu schwach die Leistungen, zu wenig Spannung in der Liga, der wahre Fussball in den Niederlanden spielt sich im wahrsten Sinne des Wortes bei den Topclubs ab. Ajax, PSV und Feyenoord sind die großen Namen, der Rest läuft anscheinend irgendwie mit. Zusätzlich bietet das 1961 erbaute Stadion zumindest von außen keinerlei Spannung und Feeling. Nüchtern, schlicht und zweckmäßig. Es erinnerte mich an den Ground von PEC Zwolle. Alles versteckt hinter Firmenbüro, Fast Food Ketten, Fitness Studios und kleinen Läden. Nichts zeigt auf Fußball hin, außer den Flutlichtmasten von der Ferne gesehen. Während des Spieles ist es etwas besser, wenn das Leder dann rollt.
 
 
Immerhin kamen doch 3.800 Zuschauer, als Erstbesucher ist es aber verwirrend. Es gibt keinerlei Bezeichnungen, vier Eingänge an jeder Ecke und dann verteilt man sich. Und so bin ich auf gut Glück an der kurzen Schlange angestanden und tatsächlich, Ingang B. Kontrolliert wurden nur junge Leute, ich wurde mit "goede man" durchgewunken. Hat auch was. Zum Erwerb der üblichen Stadionverköstigung musste man wieder diese "Betaolkaart" aufladen, erst nach mehreren technischen Schwierigkeiten klappte das. Das Gedränge an den Bierständen war groß, kein Wunder. Wunderbare zwanzig Grad noch bei einem Abendspiel, das macht durstig.
 
 
Wer Zeit hat, kann die Anzahl der Gästefans fast einzeln zählen. 200 Kilometer ist die Anfahrt, von den drei Vereinen der Hafenstadt ist Excelsior der kleinste Club. Deren Heimstadion gibt nur 4.400 Zuschauern Platz. Rotterdam kann also mit Feyenoord, Sparta und eben Excelsior insgesamt drei Proficlub vorweisen. Nicht übel.
 
 
Das einzige Gedränge ist am Bierstand. Der Rest ist rund zwanzig Minuten vor dem Anpfiff noch gähnende Leere.
 
 
Die Heimfans von MVV Maastricht glänzen mit großen Bannern, dafür aber weniger lautem Vocal Support.
 
 
Also die Zuschauerzahlen in der zweiten Liga in den Niederlanden sind in keiner Weise mit z.B. Deutschland zu vergleichen. Zusätzlich tummeln sich noch vier Zweitmannschaften in der eerste Divisie, die allerdings logischerweise kein Aufstiegsrecht haben.
 
 
Maastricht ging in der 35. Minute in Führung und war überraschend sogar etwas besser im Fluss. Allerdings muss ich sagen, ich hasse Kunstrasen. Jeder der mal aktiv selbst gespielt hat, wird das bestätigen. Es ist überraschend, dass im Profibereich diese Art von Spielfeld noch zugelassen wird.
 
 
Überraschung! Der Aufstiegskandidat drehte das Match in den Schlußminuten. Während Maastricht seine wenigen Angriffe nicht präzise genug zu Ende brachte, wurden die Gäste immer stärker. Das Blatt wendete sich und in der 86. und 92. Minute fielen dann die Treffer zum 1:2 Auswärtssieg. die geschätzte 200 Auswärtsfahrer dürften auf jeden Fall eine glückliche Heimreise gahabt haben.
Also ich brauchte nur fünf Minuten zum Hotel. Es war direkt gegenüber des Stadions, das Zimmer sogar mit Stadionblick. Siehe erste Bild. Von meinem eigentlichen Sitzplatz im Stadion konnte ich mein Zimmer sehen. Besser geht fast nicht.
 
Keep the faith.
RaMü.
 
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