MHP Arena, Stuttgart.  6. November 2025
 
Hallo Bloggs. Nach drei Spielen steht der VfB Stuttgart schon mit dem Rücken zur Wand. Lediglich drei Punkte sind bislang die Ausbeute und so ist das Heimspiel gegen Feyenoord schon ein Schlüsselspiel, denn aufgrund der Auswärtsschwäche, null Punkte und sogar ohne Tor, ist der VfB zu Heimsiegen verdammt. Zwölf Zähler braucht, so heißt es. Nur so ist überhaupt eine Chance auf das Weiterkommen möglich. Es wird also heiß, auf dem Feld und auf den Rängen sowieso.
 
 
Es war wie in solch einem alten Western, die in meiner Jugendzeit in den Fernsehgeräten flimmerten. Die Kavallerie kommt spät, aber nie zu spät. Und so retteten zwei wirklich späte Tore den VfB Stuttgart im Duell mit dem niederländischen Tabellenführer Feyenoord Rotterdam, alles rechnete schon mit einem torlosen Unentschieden. Da schlugen El Khannouss und Undav doch noch zu und schufen somit die Grundvoraussetzung für eine eventuelle Verlängerung der Reise durch Europa. In der letzten Saison genügten zehn Punkte in der Europa League zum Weiterkommen, die Stuttgarter haben jetzt sechs Zähler auf dem Konto und noch vier Spiele vor sich. Billigrechnung: Bei zwei Heimspielen gegen Tel Aviv und Young Boys Vern müßte bei der Heimstärke es drin sein. Wir werden sehen.
Auf jeden Fall ist man international zum ersten Mal ohne Gegentor geblieben und die Hoeneßtruppe schuf so den Grundstein zum Sieg. Die erste Halbzeit war wirklich karge Kost, Feyenoord presste ziemlich gut und erhielt so ziemlich viel Freistöße zugesprochen. Der VfB wirkte irgendwie unsortiert und unkonzentriert, eigene Tormöglichkeiten Mangelware. Der gegnerische Strafraum blieb wie ein luftleerer Raum, ein Zielspieler weit und breit nicht in Sicht. Da aber auch der Gegner nie so richtig gefährlich in die "Box" kam, blieb es beim 0:0. Beide Mannschaften benötigten aber dringend drei Punkte, das sichere Weiterkommen schien zu diesem Zeitpunkt in weiter Ferne. Die Einwechslung von Leweling blieb zunächst ohne sichtbaren Erfolg, aber so ab der 60. Minute legten die Jungs aus Cannstatt ihre Zurückhaltung ab, der Druck wurde größer. Die Torchancen häuften sich und trotz aller Bemühungen wollte der erlösende Punch doch nicht gelingen. Bis kurz vor Schluß Assingnon eine Flanke in besagten Strafraum schlug, El Khannouss einlief und das Leder unter die Querlatte köpfte. Das Stadion explodierte und endlich, endlich "magic night" am Neckar. Der Zauberstab blieb in Aktion und bescherte dem Anhang einen weiteren, mustergültigen Treffer. Undav bei der Balleroberung am eigenen Strafraum, spielt quer und sprintet über den ganzen Platz. Das Leder kommt über Leweling und Führich wieder zurück und 2:0. Das Kaninchen hüpfte aus dem Zylinder und das Stadion auf und ab. 91. Minute und der Dreier war pefekt. 
Man scheint auf Kurs und im Prinzip kann man noch dieses Jahr das Europaticket verlängern. Wie? Ein Auswärtssieg in Deventer und dann noch ein weiteres Heimspiel gegen Tel Aviv. Kann man schaffen. Auf keinen Fall darf das letzte Spiel beim AS Rom nicht zu einem "do or die" Spiel werden. Das kann man vorher schon erledigen.
 
 
Europaspiele sind Abendspiele, auf jeden Fall Flutlichtspiele.
 
 
Daran könnte man sich gewöhnen, Europapokalhyme im eigen Wohnzimmer. Dauerschlaufe bitte!
 
 
Vom Gästeanhang war ich enttäuscht. Ok, alle in schwarzer Kluft. Kein Banner, keine Zaunfahnen. Feyenoord ist anscheinend das Gegenstück zur bunten, fröhlichen Nationalmannschaft der Niederlande. Auch akkustisch blieb man schwach. Unverständlich wie bei einem Hochrisikospiel mehrere hundert Niederländer an Tickets neben dem Gästeblock bekommen, und dann noch als geschlossener Block.
 
 
Die Arena bleibt eine Festung. Alles Heimspiele wurden bislang gewonnen, im Europapokal warten wir aber sehentlichst auf einen Auswärtsdreier.
 
Keep the faith.
RaMü.