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Guldensporenstadion, Kortrijk. Samstag, 27. September 2025
Hallo Bloggs. Zweite Liga Belgien, eine Premiere für mich. Auf jeden Fall haben beide Clubs schon immer mal wieder bessere Zeiten erlebt. Bessere Zeiten heißt Erstklassigkeit. Kortrijk geht öfters mal rauf und runter und Gast Eupen war auch schon ein paar Jahre in der Jupiler League. Auf jeden Fall ist der Ground von Kortrijk mit dem klangvollen Namen nur 20 Kilometer von Waregem entfernt, es hat sich mir praktisch vor das Gaspedal geworfen. Also groß kann das Stadion mit historischem Bezug nicht sein, etwa 10.000 Zuschauer passen rein. Aber es könnte doch recht gut besucht werden, schließlich ist es ein Verfolgerduell. Der Dritte empfängt den Fünften aus dem deutschsprachigen Teil Belgiens, das hört sich spannend an.
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Wer die englische Stadionkultur der Neunzigerjahre erleben will, muss nach Kortrijk fahren. Es war das absolut das komplette Kontrastprogramm zum Stadion des Valenciennes FC. Unwuchtig, derb, zum Teil verrucht und kernig. Die Hot Dogs im Gästebereich waren das wirklich mieseste, was mir in Sachen Stadionverpflegung bislang untergejubelt wurde. Ein total verkochtes Würstchen, erbarmungslos mit eckligem Ketchup ertränkt in einem mehr als labbrigen Weißbrotdingens. Dann noch vier Euro abkassieren.
Äh, wieso Auswärtsblock? Ganz einfach, es war pure Absicht. Der KAS Eupen ist ein Club aus dem deutschsprachigen Ostbelgien und da war ich mal. Es war während der Coronazeit und unser Andy Beck kickte da auch drei Jahre, oder so. Auf jeden Fall hatte ich da einen Account und dann habe ich mir gedacht, man spricht deutsch im Auswärtsblock. Fast wie ein Europapokalspiel. Daher. Und es war ganz lustig. Blöd nur, dass Eupen verloren hat. Eine Punkteteilung wäre gerecht gewesen.
Im Prinzip waren beide Teams gleich. Jeder versuchte den schnellen Ball nach vorne, Mittelfeldgeplänkel wohl tabu. Eupen war zu Beginn griffiger und verpasste früh die Chance zur Führung. Die kam dann, aber auf der anderen Seite. Es war ein Welttor, eine Art Seitfallzieher mit Aufsetzer in Eck von Hems zum 1:0. Keine Chance für den Schlußmann. Die zweite Halbzeit wurde fast dramastisch. Eupen pariert zunächst noch einen Strafstoß und bekommt den Ausgleich wegen Abseits aberkannt. Die letzte Viertelstunde war echt spannend, offenes Visier. Kortrijk versemmelte beste Konterchancen und die Gäste rannten immer verzweifelter an. Neun (!) Minuten Nachspielzeit. Trotzdem reichte es nicht, mit Kortrijk gewann das glücklichere Team, nicht unbedingt das bessere.

Das Guldensporenstadion ist ein Juwel. Ein Relikt aus der guten, alten Zeit. Wer eine Reise in die Vergangenheit machen will, Kortrijk ist ideal.



Also Bilder von sanitären Anlagen sind eigentlich nicht so mein Ding, aber hier ich schwer beeindruckt. Im Moment der Aufnahme war noch kein Mensch vorher in der Toilette.

Der erste Eindruck vom Ground selbst. Kortrijk ist eine Fahrstuhlmannschaft, im Moment mal wieder zweitklassik. Der Start in die neue Liga war schleppend, aber so langsam kommt man in Fahrt. Die Saison ist ja noch lange.

Der Zuschauerschnitt beträgt etwa 6.000 Zuschauer. Für belgische Verhältnisse ist das nicht übel. Nach Waregem ist nur zwanzig Kilometer weiter und die Brüsseler Giganten nur eine Auotstunde entfernt. Lille in Frankreich ist nicht weit, Brügge fast nur ein Katzensprung.

Auswärtssupport. Zunächst waren wir ACHT Leute. Dann kamen wohl zwei Busse. Bis der ganze Haufen organisiert war, waren schon zehn Minuten gespielt. Irgendwie ist es wie überall, die Ultras machen ihr Ding, der Rest sondert sich ab und will das Spiel sehen. Ohne Einschränkung, ohne Fahnen im Blickfeld.

So mit der Halbzeitpause ging die Disziplin flöten. Manche kehrten vom Bierstand gar nicht mehr zurück, andere waren irgendwo. Ein paar Mädels und Jungs supporteten fast durch, andere checkten das angebliche Abseitstor auf'm Smartphone.

Hier der Ground mal fast in der totalen Ansicht. Mehr als die Hälfte der Zuschauer dürfte wohl auf der Heimtribüne hinter dem Tor sein. Reine Stehplätze. Der Rest zum Teil erschreckend leer.

Links dann noch die fehlende Ansicht der letzten Tribüne.

Mein Abschlußbild unmittelbar nach dem Abpfiff.
Keep the faith.
RaMü.
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