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Ebərˈdin
Hallo Bloggs. Was wollte ich über die Feiertage noch sagen? Ach ja, der Rückblick über meinen Schottlandtrip fehlt noch. Die drei Spiele habe ich ausführlich behandelt, der Touristikaspekt ging bei den vielen Begegnungen der letzten Zeit unter. Jetzt aber. Ich hatte einen sogenannten Gabelflug. Heißt, die Flugstrecken waren unterschiedlich. Von Frankfurt ging es nach Glasgow, vom Flughafen dort mit dem Bus direkt in die City, in meinem Falle bis zur Queens Street Station.


Hier war mir alles wieder vertraut, schließlich war man schon mehrmals in der schottischen Metropole. Mit der Scotrail brauchte ich dann über drei Stunden bis nach Aberdeen, der angeblich glücklichsten Stadt der Ostküste. Die Ankunft am Bahnhof war ernüchternd, es war dunkel und die nähere Umgebung um die "old brigde" nicht gerade vertrauenserweckend. Erst auf der Union Street wurde es bunter und sogleich schriller. Die Weihnachtsdekoration war wie immer äußerst kitschig, aber irgendwie doch wieder abstoßend schön. Der Himmel klarte auf und die Meile zum Hotel kein Problem.

Nach dem Match von Aberdeen am Abend hatte ich den nächsten kompletten Tag zur Verfügung. Zunächst wurde die Bezeichnung Granitstadt bestätigt, die allermeisten Gebäude der historischen Innenstadt sind mit dieser Gesteinsart gebaut. Auch hier wieder die Bestätigung. Schottland kann häßlich, abstoßend, lieblich und heimelig zugleich sein. Je nach Gefühlslage und Ort.

Die Union Street zieht sich über eine Meile quer durch die Stadt. So ziemlich in der Mitte befindet sich die Abzweigung zum Bahnhof, zuerst kommt man allerdings an der Staue Edward des VII vorbei.

Dahinter geht es mehrere Treppen runter und man schlendert so durch die Union Terrace Grounds. Den Abschluß bildet die Fußgängerserpentine hinauf zur Staue des schottischen Helden schlechthin, William Wallace. Verfilmt wurde sein Leben schon mehrmals, Braveheart ist wohl am bekanntesten. Im Hintergrund dann eine Bibliothek, eine Kirche und das städtische Theater. Dieser Teil ist wohl das schönste Eck in Aberdeen.
So am Ende der Union Street gibt es eine weitere Verbindungsstraße, runter zum Hafen. Hier schlägt das industrielle Herz der Stadt, Aberdeen ist auch ein Zentrum der Ölindustrie. Von hier werden die Ölplattformen versorgt und findet ein reger Fährbetrieb statt. So verbindet die NorthLink das Festland, davon sind die Schotten fest überzeugt, mit den nördlichsten Inseln des Königreichs, den Orkneyinseln und die Shetlands.
Und gibt es eine Krimiserie, welche ich mir bislang komplett reingezogen habe: Mord auf Shetland mit dem Hauptdarsteller Douglas Henshall. Wer britische Krimis liebt, ist hier bestens aufgehoben. Ich habe erkundigt. Die Fähre ist immer eine Nacht unterwegs. Ab Aberdeen so um 18.00 Uhr, Ankunft dann in Shetland um 7.00 Uhr. Mir schwebt da was vor, vielleicht klappt es mal. Fußball in Schottland und zwischendurch auf die Shetland Inseln, das wär's.
Szene aus der Serie. In den ersten sieben Staffeln spielte Douglas Henshall den DI ( Detective Inspector ) Perez, links. Produziert wurde die Serie von der BBC und es sind ausschließlich schottische Schauspieler. Aber ab der achten Staffel ändert sich das. Mit der englischen Darstellerin Ashley Jensen bricht man diese Tradition, leider.
Aberdeen hat sich in vielen Ecken den Charme der alten Zeit bewahrt. Überall gibt es diese Winlel und Gassen, Treppen und Brücken. Wenn es dunkel wird kann es schon sein, dass dem Zecher auf den Stufen "schottische" Geister begegnen.
Auf dem Platz vor dem City Council findet der jährliche Weihnachtsmarkt statt. Eigentlich ist es mehr ein Rummel. Tagsüber wirk es etwas gequält, aber am Abend ist deutlich mehr los.
Am nächsten Morgen war schon wieder Schluß mit Aberdeen. Es war Sonntag und ich ging zurück zur Station und fuhr zurück nach Glasgow. Dort erneut Bahnhofswechsel, von der Central Station brauchte ich nur etwa eine halbe Stunde bis nach Motherwell.
Keep the faith.
RaMü.